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Olympia

"Verstehe ich nicht": ZDF-Kommentator sauer – Entscheidungs-Drama nicht im TV nicht zu sehen

Der Blick auf die Esplanade des Invalides, Austragungsort der Olympia-Wettbewerbe im Bogenschießen in Paris.
Der Blick auf die Esplanade des Invalides, Austragungsort der Olympia-Wettbewerbe im Bogenschießen in Paris. AFP

Schlüsselmomente im Kampf um Olympia-Medaillen werden den Fernsehzuschauern vorenthalten. Dies dürfte nicht nur bei den Zuschauern für Unmut gesorgt haben, sondern auch ZDF-Kommentator Heiko Klasen veranlasst haben, seinem Ärger Luft zu machen.

Auch beim größten Sportevent der Welt läuft während der Wettkämpfe nicht alles wie am Reißbrett geplant. Gerade die Belieferung mit Bildern brachte schon in den ersten Olympia-Tagen mehrere Kommentatoren von ARD und ZDF auf die Palme.

Mal fehlten Grafiken und Ergebnis-Anzeigen beim Schwimmen, mal wurden beim Frauenfußball zu viele Nahaufnahmen der Fans statt wertvoller Zeitlupen eingeblendet. Besonders ärgerlich sind die TV-Defizite, wenn es im entscheidenden Moment an der Kameraführung hapert. Das machte am Montag (29. Juli 2024) auch ZDF-Mann Heiko Klasen (55) zu schaffen.

Die entscheidenden Bilder aus Paris wurden nicht geliefert

Er kommentierte die Finalrunde im Bogenschießen, wo es beim Teamwettbewerb der Männer im Halbfinale besonders dramatisch wurde. Gastgeber Frankreich stand kurz vor dem Aus, der Gold-Traum drohte zu platzen. Und die entscheidenden Bilder aus Paris wurden einfach nicht geliefert.

Beim drittletzten Schuss von Halbfinal-Gegner Türkei war lange offen, ob der Pfeil den Zehner-Ring touchiert oder in der Neun gelandet war. Die Höchstwertung hätte das Aus für die Lokalmatadoren bedeutet. Und Klasen war sich sicher: "Alter! Eine Zehn. Das ist eine Zehn, da müssen wir gar nicht rumwundern, würde ich sagen."

Wie im Bogenschießen üblich, wurde die Wertung zunächst vertagt, die Türkei durfte ihre letzten beiden Pfeile in der Scheibe unterbringen. Im Anschluss folgte dann die genaue Prüfung direkt am Ziel.

Weil die TV-Kameras an der Esplanade des Invalides fest montiert sind, bestand allerdings keine Möglichkeit, den Kampfrichtern ganz genau über die Schulter zu schauen. So war zwar zu sehen, wie die Verantwortlichen die Scheibe inspizierten – sogar mit einer Lupe. Was exakt sie erblickten, ließ sich allerdings nur erahnen.

Klasen kommentierte die Umstände verärgert, meckerte: "Soweit ich das sehen kann, ist es eine Zehn. Nicht nur, dass es grafisch ein bisschen problematisch ist, man wird hier auch wirklich nicht mitgenommen."

Als für ihn überraschend die Neun – und damit das Stechen um den Finaleinzug – verkündet wurde, legte er nach: "Ich habe das anders gesehen, aber dafür gibt es ja Leute, die werden dafür bezahlt, das zu entscheiden. Was ich nicht gut finde, ist, dass man es halt nicht sieht. Und dass man es nur erahnen kann und sich irgendwie darauf verlassen muss, was der Stadionsprecher sagt. Da waren wir doch schon mal weiter, was die Grafik und die visuelle Auflösung angeht. Das verstehe ich nicht."

Nach dem Millimeter-Drama zeigten die Franzosen im Entscheidungs-Durchgang die besseren Nerven, zogen vor heimischem Publikum ins Finale ein. Dort gab es nach der Niederlage gegen Südkorea Silber, die Türkei entschied zum Trost immerhin das Bronze-Spiel für sich.