Wie der Fernsehsender Welt selbst live im TV berichtete, wurde ein Kamerateam des Senders am Samstag, den 7. Oktober 2023, in Berlin-Neukölln bei einer Straßenumfrage "bedroht, umzingelt und gezwungen, Videomaterial zu löschen". Ziel der Umfrage sollte sein, Passanten zu interviewen und zu ihrer Meinung zum Angriff der Hamas auf Israel zu befragen. Dabei seien ein Kameramann und ein Reporter von "einer Gruppe arabischstämmiger Männer und eine Frau" attackiert worden.
Zugeschaltet kam on air der betroffene Reporter selbst zu Wort und erklärte: "Auf einmal kam eine Traube von jüngeren Männern auf uns zu und hat gesagt, ihr habt uns hier gefilmt, das dürft ihr nicht." Man habe das Team bedroht und dazu aufgefordert, ihr Bildmaterial zu löschen. "Das haben wir unserer eigenen Sicherheit zuliebe getan", erklärte der Welt-Reporter.
Welt-Chefredakteur fordert Konsequenzen
Jan Philip Burgard, Chefredakteur des TV-Senders, ließ sich zitieren: "Wir verurteilen diesen Angriff auf die Pressefreiheit inmitten der deutschen Hauptstadt aufs Schärfste." Jörg Reichel, ein Mitglied der Deutschen Journalistenunion, der vor Ort auf die Pressefreiheit achten sollte, hatte den Vorfall als Augenzeuge mitbekommen und die Polizei verständigt. Er bezeichnete im TV-Beitrag die Lage als "bedrohliche Situation" und gab folgende Einschätzung: "Sie konnten gar nicht anders, als die Aufnahmen zu löschen, weil es sonst übergriffig geworden wäre."
Wie DWDL.de berichtet, fordert Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt die Berliner Innensenatorin Iris Spranger auf, den Vorfall aufzuklären und Konsequenzen zu ziehen.