Es war eine Überraschung, dass diese beiden nicht schon beim ersten Mal gewonnen haben: In der zweiten Runde des großen "Tatort"-Votings haben sich diese Woche Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers) die Krone geholt. Am kommenden Sonntag, 28. Juni, läuft der Fall "Fangschuss" aus Münster. Die Fälle der beiden gehören seit Jahren zu den erfolgreichsten "Tatort"-Filmen und fahren unglaubliche Quoten ein. Dennoch hatten sie in der ersten Woche verloren. Aber ist ihr Sieg gerechtfertigt? Laut ARD-Pressemitteilung wurde das Voting von außerhalb manipuliert.
Tatort-Voting manipuliert
In der Tatort-Sommerpause können die Zuschauer aus 50, beziehungsweise jetzt nur noch aus 48 Filmen wählen, welchen sie am Sonntag sehen möchten. Für die Abstimmung haben sie eine Woche Zeit. Zur Auswahl stehen Filme aus den vergangenen 25 Jahren – darunter auch "Fangschuss" von 2017, der diese Woche mit 41.482 Stimmen gewann. Aber wie die ARD mitteilte, wurde die Abstimmung von "extern manipuliert". Wollte da etwa jemand unbedingt sein Lieblingsteam sehen und hat das Voting gehackt?
Für fünf Stunden fand die Manipulation statt. Die Zuständigen reagierten darauf: "Um ein möglichst unverfälschtes Ergebnis zu erhalten, haben wir uns deshalb entschlossen, nur die Stimmen in das Endergebnis einzubeziehen, die bis zu diesem Zeitpunkt eingegangen sind." Für die nächste Runde sollen "entsprechende Sicherheitsvorkehrungen" getroffen werden. Ob bereits das erste Voting manipuliert wurde, sagt die ARD bisher nicht.
"Fangschuss"-Tatort: Darum geht's
Als der Computer-Spezialist Sebastian Sandberg von seinem Balkon fällt und dabei stirbt, ermitteln die Kommissare Thiel und Krusenstern. Der Fall sieht zuerst nach Selbstmord aus, aber die beiden finden Einbruchsspuren in Sandbergs Wohnung. Boerne bereitet sich unterdessen auf seine Jägerprüfung vor, kann bei seiner Untersuchung des Opfers zudem keine Spuren für einen Mord entdecken. Wenig später wird ein Journalist erschossen. Die Spuren reichen in die Jagdszene hinein.
Auf dem zweiten Platz hinter "Fangschuss" landete übrigens der "Tatort: Bienzle und die blinde Wut" aus Stuttgart und auf dem dritten Platz kam "Im Schmerz geboren" von 2014 aus Hessen – der legendäre Tatort-Film mit Ulrich Tukur, der bei seiner Ausstrahlung aufgrund dutzender Toter und wilder Schießereien eine Tatort-Kontroverse auslöste. Da wird es diesen Sonntag beim "Tatort" aus Münster sicher etwas lustiger und ruhiger zugehen.