Sonntagabend ist Zeit für "Tatort". Im besten Fall heißt das: ein spannender Krimi, der aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen widerspiegelt. Selten war dies so sichtbar wie im neuen Film "Rettung so nah" aus Dresden, in dem jede Hilfe für einen Rettungssanitäter zu spät kommt. Angriffe auf Rettungskräfte ist aber nur ein Thema im neuen "Tatort", der auch die beiden Hauptkommissarinnen in den Mittelpunkt rückt.
"Tatort: Rettung so nah" im Schnellcheck
Greta Blaschke (Luise Aschenbrenner) ist Rettungssanitäterin in Dresden, aber leider konnte sie ihrem Kollegen Tarik Wasir nicht mehr helfen. Dieser wird während eines Einsatzes angegriffen und mit einer Plastiktüte erstickt. Ein brutaler Mord, der sonstige Gewalt gegen Rettungskräfte um ein Vielfaches übertrifft. Und damit ist es noch nicht vorbei. Der Chef der Sanitäter Peter Fritsche legt sich derweil mit dem Leiter des Dresdner Kommissariats, Schnabel (Martin Brambach), an, weil die Polizei seine Mitarbeiter nicht ausreichend schützen kann. Also gibt es ab sofort Polizeischutz und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leo Winkler (Cornelia Gröschel) machen sich auf die Suche nach dem Täter.
Ein Thema, wie es aktueller kaum sein könnte. Seit Jahren mehren sich tätliche Angriffe auf Rettungskräfte wie Sanitäter und Feuerwehrmänner. Der "Tatort" fügt das Thema gut zusammen und strickt daraus eine spannende Geschichte. Besonders gelungen ist die Performance von Aschenbrenner als verzweifelte Sanitäterin, aber auch die Idee mit der Aufklärung des Falls lange zu warten, zahlt sich aus. Interessant ist auch wie die Spannung zwischen Gornia und Winkler weitererzählt wird.
Gorniak und Winkler: Endlich versöhnt?
Kommissarin Karin Gorniak landete wegen einer schweren Verletzung im Krankenhaus. Eigentlich sollen sich sie und ihre Kollegin Leo Winkler nahestehen, aber Winkler vermied den Krankenhausbesuch. Dabei war es der gemeinsame erste Fall, der auch mit der Verletzung in Verbindung steht.
Im Gespräch mit der ARD erklärt Schauspielerin Cornelia Gröschel, weshalb die Konfrontation der beiden Figuren so lange gedauert hat: "Leo verlangt von sich selbst perfekt zu sein, und dass ihr das in ihrem allerersten Fall nicht gleich gelang, wirft sie ordentlich aus der Bahn. Ihre Kollegin Karin Gorniak im Krankenhaus zu besuchen, hätte mit dem Zugeständnis einhergehen müssen, dass sie einen Fehler gemacht hat." Ihre Perfektion stand ihr bei der Entschuldigung also im Weg. Da sich die dringend nötige Entschuldigung jetzt anbahnt, dürfen "Tatort"-Fans gespannt sein, wie es in Zukunft mit den beiden Ermittlerinnen aus Dresden weitergeht.
"Tatort: Rettung so nah" läuft am Sonntag, 7. Februar, 20.15 Uhr im Ersten.