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Ist "Tatort: Propheteus" der verrückteste Münster-Krimi bisher?

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"Tatort" aus Münster: Dieses Mal mit Außerirdischen? WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Fans vom "Tatort" aus Münster sind es gewohnt, dass bizarr wird. Zum 20-jährigen Geburtstag setzt der neue Film "Propheteus" aber noch einmal einen drauf.

In der "Tatort"-Landschaft ist für fast jeden Geschmack etwas dabei, wer Lust auf den Sonntagabend-Krimi hat. München und Kiel sind zumeist eher düster, Hessen experimentell, Berlin recht rau und Münster eben skurril. Thiel (Axel Prahl) und Prof. Boerne (Jan Josef Liefers) schleppen sich durch die bizarrsten Fälle, immer flankiert von einem Fünkchen Wahrheit. Zum 20. Geburtstag des Münsteraner "Tatorts" ist es mit dem Film "Propheteus" nicht anders, aber doch ein Stück weit übertrieben.

Worum geht es im "Tatort: Propheteus"?

Magnus Rasponi litt unter Kaufsucht. Als er tot in seiner Wohnung gefunden wird, lassen sich leider kaum Verdächtige ausmachen, dafür entdeckt Boerne etwas anderes: einen Chip aus Metall, der ihm verdächtig vorkommt. Als Thiel und er an dem Fall zu arbeiten beginnen, tauchen plötzlich zwei äußerst merkwürdige Gestalten auf: Frau Muster und Herr Mann vom Verfassungsschutz, die sich in die Ermittlungen einmischen und Thiel und Boerne genau untersuchen. Gleichzeitig wird ein Attentäter auf das Team aufmerksam und dann wird es so richtig verrückt.

Der neue Film aus Münster setzt nochmal einen oben drauf

Untermalt von feinster "Akte X"-Musik und Fischaugen-Kameraeinstellungen erweckt der "Tatort" den Eindruck, dass man nicht unbedingt allem trauen kann, was man als Zuschauer zu sehen bekommt. Bildet sich Boerne das alles nur ein? Leidet er an Wahnsinn? Da gibt es noch eine Organisation, die sich mit der Existenz von Außerirdischen befasst – ganz ernstgemeint, aber auch Echsenmenschen werden erwähnt. Was der Film teilweise sehr lustig offenlässt, hat gleichzeitig einen recht ernsten Kern. Verschwörungstheoretiker glauben teilweise tatsächlich an Echsenmenschen und Chips, die der Menschheit eingesetzt werden sollen. In den USA ist es die QAnon-Bewegung, die in den vergangenen Jahren immer größere Popularität erlangte, in Deutschland gibt es ähnliche Strömungen. In gewisser Hinsicht ist "Propheteus" also tatsächlich einer der verrücktesten Münster-"Tatorte": Es werden die absurdesten Fragen gestellt und nicht unbedingt eindeutig verneint – ein neues Hoch für das Team.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Bunte.de