Seit 18 Monaten wird Emily Arnold (Meira Durand) vermisst. Mit einem 40-köpfigen Team hat die Polizei monatelang nach dem Teenager gesucht. Vergeblich. Nun will Emilys Mutter Michaela Arnold (Kim Riedle) ihre heute 15-jährige Tochter vom Balkon aus unten auf der Straße gesehen haben! Kommissar Berg (Hans-Jochen Wagner), der damals die Ermittlungen leitete, hält das für Wunschdenken. Kollegin Franziska Tobler (Eva Löbau), die sich gerade über ihre Schwangerschaft freut, schaut dennoch bei den Arnolds vorbei, die in einer Hochhaussiedlung in Freiburg leben. Und wie sich herausstellen wird, war Emily tatsächlich in der Gegend: Nachdem das Mädchen mit Martin (Andreas Lust), einem Mann, der ihr Vater sein könnte, durchgebrannt ist, waren die beiden samt Hund in halb Europa. Nun braucht Martin, der im Leben nie was auf die Reihe gekriegt hat, Emily belügt und zunehmend sexuell bedrängt, Geld – und pumpt seine Mutter an. Die Polizei ist ihm aber mittlerweile auf den Fersen, weil sein Wagen kurz zuvor in einen Unfall verwickelt war, der für einen Jugendlichen tödlich endete…

Tatort: Der wahre Fall als Vorbild

Viele Zuschauer wird dieser "Tatort" an den Fall der Maria H. erinnern, der im vergangenen Jahr durch die Presse ging: Als 13-Jährige verschwand das Mädchen fünf Jahre lang mit dem 40 Jahre älteren Bernhard H. – und kehrte erst 2018 wieder heim.

Auf Anfrage zu den auffälligen Parallelen erklärte uns der SWR: "Tatsächlich ist es so, dass der Freiburger Fall, der ja kein Einzelfall ist – immer wieder verschwinden junge Mädchen freiwillig –, eine Anregung für die Ge- schichte war. Aber als das Drehbuch entwickelt und geschrieben wurde, wusste man davon nicht mehr, als dass das Mädchen spurlos verschwunden war und unter den Optionen auch Freiwilligkeit war. Als das Mädchen im letzten Jahr wieder auftauchte, war der Film bereits gedreht und in der Post- produktion. Die Übereinstimmungen, die es gibt, sind also Zufall - oder prophetisch...