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Studie zu Satire-Shows: "Neo Magazin Royale" macht zynisch

Jan Boehmermann Neo Magazin Royale
Sender

Zwei Medienforscher haben die Satire-Shows "Die Anstalt", "heute show" und "Neo Magazin Royale" wissenschaftlich miteinander verglichen. Jan Böhmermanns Format kommt dabei nicht gut weg

Dennis Lichtenstein und Cordula Nitsch von der Universität Düsseldorf haben "Die Anstalt", die "heute show" und das "Neo Magazin Royale" einer sogenannten qualitativen Inhaltsanaylse unterzogen. Das bedeutet konkret, dass die beiden Forscher alle 18 Ausgaben von "Die Anstalt", alle 75 Ausgaben der "heute show" und alle 61 Ausgaben des "Neo Magazin Royale" angeschaut und wissenschaftlich analysiert haben. Dabei achteten Lichtenstein und Nitsch insbesondere darauf, wie sehr die Beiträge der einzelnen Sendungen in die Tiefe gehen und wie und wie häufig sie politische Akteure bewerten.

Das Fazit der Forscher: "Die Anstalt" und die "heute show" verbinden Elemente produktiver und pseudo-kritischer Satire. Beim "Neo Magazin Royale" würde die pseudo-kritische Satire dominieren. Produktive Satire erklärt Zusammenhänge und regt zum Hinterfragen und zur politischen Meinungsbildung an. Pseudo-kritische Satire dagegen ist meist ironisch, zeigt keine Zusammenhänge auf und bezieht sich nicht zwingend auf das politische Handeln der Verspotteten. So fördert diese Art der Satire der Wissenschaft zufolge politischen Zynismus.

Laut Lichtenstein und Nitsch liegt "Die Anstalt" vorne, wenn es darum geht, Orientierung zu bieten. Doch die Show erkläre noch zu selten den Kontext. Zudem kamen die Forscher zu dem Schluss, dass das "Neo Magazin Royale" bisher am wenigsten politische Themen behandelt hat, die "heute show" am meisten.