Freitagabend, Zeit zuzuhören. Beim "Kölner Treff" erzählen unterschiedliche Menschen aus ihrem Leben. Das ist interessant. Das ist irritierend. Das ist verstörend. "Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende", sagt Moderatorin Bettina Böttinger (65) zum Schluss. "Mit hoffentlich nicht allzu schlechten Nachrichten aus der Ukraine." Die Realität macht eben leider keine Pause. Den Journalisten und ehemalige WDR-Intendanten Fritz Pleitgen (84) holen die Bilder vom Krieg in der Ukraine bedrohlich ein. Denn sie erinnern ihn an die Kindheit im Zweiten Weltkrieg. Dazu kommt die Angst, weil sein Sohn als Reporter gerade in Kiew seinen Job macht.

Zauberer Marc Weide erzählt lustige Anekdote

Die Talks im Öffentlich-Rechtlichen versuchen redlich, jenseits der politischen Lage etwas Zerstreuung zu liefern. Keine Raketen, keine Spritpreise, kein Corona. So auch beim aktuellen "Kölner Treff". Wir sehen einen Zauberer, den Zauberer Marc Weide (30). Der zeigt ein paar Tricks. Die sind irgendwie okay. Lustiger ist da schon seine Anekdote über eine reale Polizeikontrolle, in die Marc Weide geriet. Und er dachte: "Oh, krass, das ist mein Auftritt." Er sollte seine Fahrzeugpapiere zeigen. Und machte einen Trick mit brennenden Papieren und obendrein dem fragwürdigen Scherz: "Oh, sorry, bin völlig abgebrannt." Ob der Führerschein nach der Aktion noch da sei, will Bettina Böttinger wissen. Ja, sagt Weide. "Nur die Uhr des Polizisten ist jetzt weg." Das erinnert ZDF-Star-Moderatorin Marietta Slomka (52) an ihr Erlebnis bei "Stars in der Manege". Sie erzählt: "Da wurde ich zersägt."  Und betont: Toll sei das gewesen. 

Schauspielerin Nilam Farooq erzählt aus ihrer Kindheit

Wir lernen die Schauspielerin Nilam Farooq (32) kennen, Tochter einer Polin und eines Pakistani. Sie hat erlebt, wie sich eine Kindheit in Hartz IV anfühlt, und weiß noch heute gut mit Geld umzugehen. Schauspieler Ingo Naujoks (60) berichtet, wie er als Zivi einen Magendurchbruch im Rettungswagen behandeln musste. Anderes Thema: Wo fängt Diskriminierung an? Die Autorin Tupoka Ogette (42) kann sehr erfrischend davon erzählen. Und Neurochirurg Peter Vajkoczy kann einen ganz wundervoll in seine ""eomantische Beziehung zum Gehirn" mitnehmen. Wenngleich es oft in seinem Berufsleben nur um lebenswichtige Millimeter-Arbeit geht – einmal sogar 14 Stunden am Stück in einer besonders heiklen Operation.

Marietta Slomka legte bereits mit zehn ihren Beruf fest

Arbeit am Stück kennt auch ZDF-Top-Moderatorin Marietta Slomka. Sie erkannte übrigens schon sehr früh, so erzählt sie beim "Kölner Treff", was sie wollte. "Dass ich mit zehn oder elf Jahren wusste, was ich werden will". Nämlich Journalistin. Als Schülerin habe sie noch demonstriert (gegen Lehrermangel). Jetzt? "Gehe ich nicht mehr auf Demos", sagt sie. "Ich gehe nur mit dem Herzen mit. Aber ich bleibe in der Beobachterrolle." Die Journalistin, die seit 20 Jahren das "Heute Journal" moderiert, erlebt aktuell schwierige Zeiten. Wenn sie Menschen in der Ukraine interviewt, habe sie immer ein flaues Gefühl. "Weil du weißt nicht, ob du sie jemals wiedersiehst." Slomka empfindet: "Da rutscht einem das Herz in die Hose. Das nimmt uns schon ganz schön mit." Hilft da nicht Nachrichten-Hygiene? Also dass man sich nicht zu viel zumutet. Slomka sagt: "Nein, ich bin von morgens bis abends im Tunnel." Sie hat erkannt: "Wir leben in einem Zeitalter der Auflösung von Gewissheiten." TV-Kollegin Bettina Böttinger will erfahren: Sie "Wie kommst du runter?" Slomka zögert und sagt dann: "Lange Zeit nicht." Und schiebt dann nach: "Manchmal überlege ich nachts auch, eine Thunfischdose aufzumachen." Das macht der Schauspieler Ingo Naujoks nämlich regelmäßig, wenn er nicht schlafen kann. Schlafen Sie gut! Und lassen Sie auch die Thunfische ruhen.