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Operation Walküre

Tom-Cruise im Interview

Bilder - Operation Walküre
Operation Walküre
Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg (Tom Cruise und Carice van Houten)
2007 UNITED ARTISTS PRODUCTION FINANCE LLC
Interview - Tom Cruise
Als er ein Foto von Claus Schenk Graf von Stauffenberg sah, war es um Tom Cruise geschehen: Die Ähnlichkeit verblüffte ihn so sehr, dass er unbedingt die Rolle des Widerstandskämpfers haben wollte.

TV SPIELFILM: Was haben Sie über Stauffenberg gelernt, und wie haben Sie sich vorbereitet?

Tom Cruise: Ich bin kein Historiker, aber ich habe viel recherchiert. Ich habe eine Reihe von Biografien gelesen und gelernt, dass er der Meinung war, Hitler hätte schon 1938 getötet werden sollen. Vor allem aber wollte ich verstehen, wer dieser Mann war. Ich kann mir gut vorstellen, wie er sich fühlte: Er hatte Kinder, aber durfte ihnen nicht erzählen, was in ihm vorgeht, weil er befürchten musste, die Kinder würden etwas in der Schule davon ausplaudern und das Vorhaben dadurch gefährden.

Haben Sie während des Drehs mit Deutschen geredet, die Hitler noch erlebt haben?

Tom Cruise: Ja, während einer Szene kam eine Frau vorbei, die jetzt in ihren Achtzigern ist. Sie war ein junges Mädchen, als Stauffenberg ihren Vater traf. Als sie älter war, erfuhr sie, dass die Bombe der Verschwörer in ihrem Haus versteckt wurde. Ihr Vater wurde hingerichtet. Das war für mich eine bewegende Erfahrung.

Für eine Generation von Deutschen, die keinen Nationalstolz kannten, ist Ihr Film etwas Neues ...

Tom Cruise: Es gab einige anständige Menschen in der totalitären Gesellschaft, in der ein hohes Maß an Rassismus und Heuchelei herrschte. Die Deutschen mussten auf den Diktator einen Eid schwören. Ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass es Menschen gab, die freiwillig darauf verzichten, für sich selbst zu denken.

Wie sehr haben Sie Einblick in die Welt des Nationalsozialismus bekommen?

Tom Cruise: Wir haben ein interessantes Experiment unternommen. Wir sind in einen Raum gegangen und haben uns vorgestellt, wir könnten uns mit dem Rest der Welt nur am Telefon und über geschriebene Botschaften verständigen. Wie leicht konnten unter solchen Bedingungen Missverständnisse entstehen! Und wie schwer war es, sich ein unabhängiges Urteil zu bilden. Claus Graf von Stauffenberg konnte es.

Scott Orlin

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