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"Borowski und das Fest des Nordens" am 18.6.

Kupferne Hochzeit heißt es, wenn man sieben Jahre verheiratet ist. So lange hat auch Sibel Kekilli als Sarah Brandt an der Seite von Axel Milbergs Kommissar Klaus Borowski in Kiel ermittelt. Vierzehn Tatort-Folgen lang, jetzt läuft die letzte: "Borowski und das Fest des Nordens", nach einer Idee des 2015 verstorbenen schwedischen Krimiautors Henning Mankell.

Erst der Dreh, dann der Schock!

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Sibel Kekilli in "Game of Thrones"

Gedreht wurde Kekillis Tatort-Abschied allerdings schon vor zwei Jahren, im Juni/Juli 2015. Erst im Februar 2017 gab die Schauspielerin öffentlich ihren Ausstieg bekannt und begründete ihn mit dem Wunsch nach "mehr Freiraum für andere Projekte und Rollenangebote".

Bislang stehen auf ihrer Auftragsliste das ZDF-Kriegsdrama "Im Feuer" und der Episodenkinofilm "Berlin, I Love You". Hochkaräter wie die US-Serie "Game of Thrones", in der sie von 2011 bis 2014 mitspielte, sind noch nicht in Sicht.

Die Borowski-Chronik Kekillis

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"Borowski und die Frau am Fenster"

Ende Oktober 2010 hinterließ Sibel Kekilli in "Borowski und eine Frage von reinem Geschmack" mit einer Nebenrolle als Nachbarin einer verdächtigen Molkereifamilie bleibenden Eindruck, in Interviews gab sie quasi eine Initiativbewerbung für den Tatort ab ("so etwas wie ein Ritterschlag für Schauspieler").

Sie stieg im Oktober 2011 als Polizeianwärterin Sarah Brandt ein - und das gleich mit dem Ausnahmefall "Borowski und die Frau am Fenster". Positiv vermerkt wurde in den Medien auch die Tatsache, dass sie trotz Migrationshintergrund keine Migrationshintergrundrolle besetzte, sondern auf den stinknormalen deutschen Namen Brandt hörte.

Nächstes Highlight war im September 2012 die Folge "Borowski und der stille Gast" mit Lars Eidinger. Kekillis Rolle als Computerspezialistin erwies sich als dramaturgisch sinnvoll: Zum oft stoffeligen Borowski wirkte sie wie ein Kontrastmittel mit der Funktion, seine Eigenschaften stärker zu betonen.

Sibel Kekilli spielt ausgezeichnet!

Ob Kekilli ersetzt wird, ist offen. Der erste Borowski ohne sie ist zumindest schon gedreht. Die 1980 in Heilbronn als Tochter türkischer Eltern geborene Schauspielerin bekam fast ein Dutzend Preise, darunter den Deutschen Filmpreis in Gold für ihre Kinofilme "Gegen die Wand" (2004) und "Die Fremde" (2010). Im März erhielt sie für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz. Vielleicht gut, dass jetzt Schluss ist: Auf die kupferne Hochzeit folgt im achten Jahr: Blech.

Autor: V. Bleeck


Zum Film am 18.6. um 20:15 Uhr im Ersten

Trailer zum letzten Kekilli-Tatort: "Borowski und das Fest des Nordens"