Wer am Freitag, 10.5., ab 22.00 Uhr durch die dritten Programme zappt, wird sich wundern: WDR, MDR und SWR senden die "NDR Talk Show", die sonst nur im NDR und HR ausgestrahlt wird.
Für den NDR-Talk ist das eine Premiere, für die Kooperationsaktion zwischen den ARD-Sendern aber nicht: Bereits am 29.3. war Michael Steinbrecher mit seinem "Nachtcafé" außer beim SWR auch bei Radio Bremen, MDR, NDR und WDR zu sehen.
Bild.de zitiert einen ARD-Sprecher zu den Hintergründen: "Im Bereich Talk ist ein schrittweiser Ausbau der Kooperation innerhalb der ARD vereinbart. 2024 übernehmen zunächst insgesamt fünf ARD-Medienhäuser wechselseitig die jeweiligen Talk-Sendungen […] Im kommenden Jahr soll die Zusammenarbeit intensiviert werden, dazu sind derzeit verschiedene Modelle in Klärung."
Was das für die regionalen Talkformate wie u. a. "Riverboat", "Nachtcafé", "Kölner Treff" bedeutet, steht demnach noch nicht fest.
Gespartes Geld soll in andere Projekte
Für 2024 sind noch folgende Übernahmen geplant: Am 6. September hat der "Kölner Treff" vom WDR das Vorrecht, das "Riverboat" vom MDR kommt am 8. November zum Zuge und den Abschluss "3nach9" von Radio Bremen am 20. Dezember.
"Ziel der Reform ist die Steigerung der Effizienz, um frei werdende Ressourcen in Angebote zur zeitgemäßen digitalen Mediennutzung umschichten zu können", so der Sprecher des Senderverbundes.
Die Umstrukturierungen betreffen nicht nur Talkformate, sondern u. a. auch die beliebten Donnerstags-Krimis im Ersten. "Wir bauen das digitale Angebot in der ARD Mediathek für so großartige Serien wie 'Oderbruch' und 'Sexuell verfügbar' und andere aus und finanzieren dies durch Umschichtungen aus linearen Sendeplätzen, auch um 20.15 Uhr. Die Umschichtung kann über die Jahre hinweg alle Reihen betreffen, weil über die Jahre jede Reihe einmal aussetzen kann", bestätigte uns eine Sprecherin der ARD Degeto.