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Rosins Restaurant: "Das Wischwasser meiner Putzfrau schmeckt besser!" - Verzweiflung bei der Pächtersuche

Das Wischwasser meiner Putzfrau schmeckt besser! - Frank Rosin tobt bei Gastwirt-Casting
Frank Rosin ist verzweifelt bei der Pächtersuche. Kabel Eins

Frank Rosin in besonderer Mission: Der Maître kämpft mit einem engagierten Dorf gegen das Kneipensterben. Die Bewerber des Pächter-Castings bringen den Sternekoch jedoch auf die Palme. Als die Entscheidung naht, warnt Rosin vor einem Rückzieher: "Sonst lernt ihr mich kennen ..."

Ohne Wirt wird's nix! Im Münsterländischen Dorf Darup war eine der wichtigsten Stellen vakant: Der letzte Gasthof des Ortes suchte nach 40 Jahren einen neuen Betreiber. Die Daruper fürchteten um ihr Dorf- und Vereinsleben. Wo soll man sich schließlich treffen, wenn es kein Gasthaus mehr gibt?

Also wurden nicht nur knapp 400.000 Euro gesammelt, um das letzte Gaststätten-Einhorn zu renovieren (bei einem Ort mit 700 Häusern eine enorme Summe), sondern es musste auch Starkoch Frank Rosin her, um das Pächter-Casting für Darup zu leiten. Drei Bewerber bekamen die Chance, sich als Wirt der geliebten Dorfgaststätte "Unser Landgasthaus" zu beweisen. Der Ausgang der Pächter-Suche überraschte schließlich alle ...

Frei nach dem olympischen Motto: "Dabei sein ist alles"

Überraschendes Ende hin oder her - während dieser Spezialausgabe von "Rosins Restaurants" sah man jedoch vertraute Bilder: Frank Rosin raufte sich mal wieder vor Verzweiflung die nicht vorhandenen Haare. Schon an Tag eins. Die potenziellen Pächter sollten da für 60 repräsentative Menschen des Ortes kochen - ein Vorstellungsgericht. "Ein kleines kulinarisches Guten-Tag", erklärte der Sternekoch. Danach hieß es dann für einen schon "Auf Wiedersehen"!

Kein Grund, das Gericht zu üben. "Das hast du noch nie gemacht?", hakte Rosin bei Bewerberin Olena (37), gebürtige Ukrainerin aus Regensburg, ungläubig nach, die Pflaumen mit Mandeln in Speck zaubern wollte: "Mutig, das ist genauso, wie wenn ich mich bei den Olympischen Spielen beim Weitsprung anmelde, aber noch nie Weitsprung gemacht habe!"

Wurde das Olena zum Verhängnis? Nach der Verkostung und Bewertung durch die Testesser musste die Blondine als Erste gehen. Weiter kamen Sebastian (35), gelernter Hotelfachmann und derzeitiger Discounter-Filialleiter aus Gotha, sowie Sven (47), Hamburger Chef de partie in einem Fünf-Sterne-Hotel, der versprach: "Ich werde sie unter den Tisch wegkochen!" - Davon konnte allerdings nicht unbedingt die Rede sein. Rosin musste alle Bewerber anspornen und anleiten, damit keiner "geteert und gefedert durchs Dorf getrieben" würde.

Frank Rosin: "Es war so schlecht, dass ich ihn am liebsten achtkantig rausgeschmissen hätte!"

An Tag zwei hatte Thüringer Sebastian den Landgasthof für sich alleine. Mit der Unterstützung von Frank Rosin und drei fleißigen Helfern sollte er 30 Daruper Testesser mit einem Drei-Gänge-Menü von sich überzeugen. Während Sebastians Rouladen "Weltklasse" waren (O-Ton Rosin), bekam sich der Sternekoch bei der Roten Grütze des Bewerbers auch nicht mehr ein: "Das Wischwasser meiner Putzfrau schmeckt besser! Es war so schlecht, dass ich ihn dafür am liebsten schon achtkantig hier rausgeschmissen hätte!"

Das sahen die Testesser ähnlich: "Wie Gummibärchen in Vanillesoße!" Zudem wäre Sebastian ohne Küchen-Helferin Gabi "abgesoffen": "Ich fühlte mich schon selber als Küchenchef hier!", fand die. Und: "Ich seh ihn hier nicht, weil er keine Struktur hat!" Schließlich gab der 35-jährige Filialleiter selbst zu: "Ich hab's unterschätzt!" Sven machte am nächsten Tag eine etwas bessere Figur, aber auch beim Chef de partie lief keineswegs alles rund.

Frank Rosin droht den Bewerbern: "... dann lernt ihr mich kennen!"

Das letzte Wort lag nun bei den Darupern - eigentlich. Denn am Tag der Entscheidung wollten Sebastian und Sven plötzlich mit Frank Rosin reden. Ihr überraschender Vorschlag: Sie wollen ihre Stärken bündeln und die Dorfgaststätte zusammen führen. "Weil es euch allein zu viel ist?", traf Rosin ins Schwarze. Der Maître war einverstanden: "Das ist eigentlich eine gute Entscheidung. Das gibt euch mehr Sicherheit. Aber wenn ihr mich verascht und sagt, in einem Monat gehen wir wieder nach Hause, dann lernt ihr mich kennen ..." Ein kleiner Hellseher ist er ja schon, der Herr Rosin!

Aber dazu später! Zunächst einmal mussten die zukünftigen Gäste der neuen Idee zustimmen. Die Daruper reagierten allerdings geschockt: "Entscheiden wir uns jetzt nicht zwischen A oder B, sondern zwischen Doppelpack oder gar nicht?", wollte einer der Bürger wissen. So sah es aus. Rosin versuchte sich als Fürsprecher: "Die beiden sind so seriös und normal, dass sie genau hier reinpassen. Man muss ihnen nur die Chance geben, dass sie Zeit bekommen."

Wenig später verkündete der Dorstener dem aufgeregten Pächter-Duo in spe die Entscheidung: "Ich habe leider schlechte Nachrichten", strapazierte er die Nerven der beiden, "ihr müsst umziehen!". Großer Jubel allerseits. "Unbeschreiblich!", freute sich Sebastian. "Genial, mein Traum ist in Erfüllung gegangen!", erklärte Sven, wie so oft nah am Wasser gebaut. "Wir werden euch nicht enttäuschen!"

Tjaaa - er tatsächlich nicht. Sebastian jedoch entschied sich einige Wochen später aus persönlichen Gründen gegen ein Engagement in Darup, wie am Ende des "Rosins Restaurants Spezials" kurz eingeblendet wurde. Sven wird der alleinige Pächter.