"Psychonummer": Finalchaos bei "Make Love, Fake Love"

Kandidat Nico nennt das amouröse Spiel rund um Single-Lady Antonia Hemmer eine "Psychonummer". Und in der Tat fließen im Finale so viele Tränen, wird so viel gehadert, gefleht, genuschelt und intrigiert, dass es am Ende fast erleichtert, dass zumindest eine Entscheidung gefallen ist. Wenn auch für einen jungen Mann, der in puncto charakterliche Festigung vielleicht noch Erfahrung sammeln kann - am besten jenseits der Kameras. "Ich hab nicht nur auf dem Herz meiner Freundin und von Antonia herumgetrampelt, sondern auch auf meinem", resümiert Xander seine Teilnahme an "Make Love, Fake Love".

Zu Beginn standen Xander seine Freundin Lisa und der Plan, durch geschicktes Manipulieren der Protagonistin das Preisgeld von 50.000 Euro klarzumachen. Am Schluss steht Xander vor einer unsicheren Zukunft: Zwar mit der Hälfte des Preisgeldes und einer emotional fertigen, aber verliebten ("Ich habe auf mein Herz gehört") Antonia, aber ohne Freundin ("Du bist das Allerletzte") und einem zu erwartenden Shitstorm auf Social Media.

"Wenn man sich entliebt und in jemand neues verliebt, kann man nichts gegen seine Gefühle tun", rechtfertigt Antonia sein Doppelspiel. Der Barkeeper aus München formuliert es so: "Ich war auf gewisse Art und Weise egoistisch und habe nicht gewusst, dass es so extrem wird. Sie weiß, dass ich sie will, nur die Umstände sind schwierig."

Antonia und Xander gehen also gemeinsam aus der Villa. Auf der Strecke geblieben sind die beiden Finalisten Nico ("Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich hier alle platt machen werde") und Marcel ("Xander, du hast uns mies ausgedribbelt") - übrigens beide Singles. Ins Fäustchen lacht sich Kim, die Freundin von Laurence, mit dem Antonia immerhin ein paar heiße Massagen teilte. "Hallo Antonia", quiekt sie triumphierend, als sie ihren abgewählten Freund in Empfang nimmt. Wie er sich kaum anmerken ließ, machte ihm das Doppelspiel schwer zu schaffen: "Ich hab mich hier unglaublich krass schlecht gefühlt, Alter, ich wollte einfach nur raus."

Auch den sensiblen Joni ("Manchmal schäme ich mich schon, ein Mann zu sein") plagten "unendliche Schuldgefühle" - "obwohl ich eigentlich nichts gemacht habe": Vorbei, denn jetzt kann er seine Freundin Maria wieder in die Arme schließen - und ihr vor versammelter Showdown-Mannschaft einen Heiratsantrag machen.

"Make Love, Fake Love" kann bei RTL+ gestreamt werden.

Ob sich Antonia und Xander ähnlich fest binden, ist abzuwarten. Zu rechnen ist mit erhitzten Social Media-Debatten und hoffentlich keiner Neuauflage des Psycho-Dramas, das Antonias Beziehung mit dem nicht immer wohlmeinenden "Bauer sucht Frau"-Teilnehmer Patrick Romer folgte.

Nach den Regeln der Küchenpsychologie folgt sie mit Xander nicht nur optischen Mustern. Das Risiko muss sie nun selber tragen. Und vielleicht die weisen Worte von Dominik, der am Finalabend endlich wieder mit seinem Partner Stefan vereint ist, nachklingen lassen: "Es ist ja eigentlich naturgegeben, dass wir alle bunt und unterschiedlich sind. Und dann ist der Mensch trotzdem so engstirnig."