Die ARD hat für das Jahr 2023 das Sommerkino eröffnet – somit laufen die nächsten Montagabende um 20:15 Uhr immer "hochkarätige Filme des nationalen wie internationalen Kinos", wie es der Sender selbst beschreibt. Den Auftakt machte am 3. Juli "Schachnovelle", die Verfilmung eines Bestsellers von Stefan Zweig, der in Deutschland unzähligen Schulklassen vorgelegt wurde und lange als Pflichtlektüre galt. In dem Film treffen Oliver Masucci und Albrecht Schuch aufeinander und liefern sich ein packendes Psycho-Duell.
Überzeugen konnte der Sommerkino-Auftakt allerdings nicht. Die ARD-Degeto-Koproduktion war zwar u.a. siebenmal für den Deutschen Filmpreis nominiert, das TV-Publikum zeigte aber vergleichsweise geringes Interesse. Während der gesamten Sendung schalteten die Menschen in den Vodafone-TV-Haushalten fast kontinuierlich ab, was sich in einem abfallenden Verlauf der Zuschauerzahlen zeigt, wie dwdl.de berichtet. Erst nachdem der parallel laufende ZDF-Krimi beendet war, stiegen die Zahlen für den Film im Ersten kurzzeitig an, doch dann begannen bereits die "Tagesthemen".
"Schachnovelle" eröffnet "Sommerkino" mit schwachen Quoten
Mit dem "Schachnovelle"-Ergebnis und den fast durchgängig wegfallenden Zuschauerzahlen kann die ARD also nicht zufrieden sein. Parallel ist Vox das entgegengesetzte Kunststück gelungen: Eine Ausgabe von "Goodbye Deutschland" konnte alle paar Minuten neue Zuschauer dazugewinnen, insbesondere nach der ersten Werbeunterbrechung.
"Schachnovelle" wurde von Regisseur Philipp Stölzl inszeniert und kam 2021 in die deutschen Kinos. Die Geschichte beginnt im Jahr 1938 und handelt von dem in Nazi-Deutschland gefangenen Österreicher Dr. Bartok. Um seine geistige Gesundheit zu brechen, wird ihm jegliche Beschäftigung und soziale Interaktion genommen. Doch dann erhält er Zugang zu einem Schachbuch und beginnt, gegen sich selbst Schach zu spielen. Dieses Spiel wird zu einer Flucht aus seiner Isolation und er stürzt sich in die faszinierende Welt des Schachs.