In der vergangenen Woche startete die neue Krimi-Reihe aus Passau mit Marie Leuenberger und Michael Ostrowski in den Hauptrollen erfolgreich am Donnerstagabend im Ersten. 5,6 Millionen Zuschauer sahen um 20:15 Uhr die Folge "Freund oder Feind" im Ersten, das ist ein Marktanteil von 19,5 Prozent. Das Ende des Krimis endete mit einem großen Cliffhanger.

Die Ex-Polizistin Bader (Leuenberger), die zu ihrer eigenen Sicherheit in Passau ein neues Leben unter neuem Namen begonnen hat, und Privatdetektiv Zankl (Ostrowski) sind sich begegnet und beobachten sich gegenseitig. Am Schluss wird Zankl zum Helfer von Bader, die von einem arabischen Auftragskiller ins Visier genommen wurde. Im zweiten Teil "Die Donau ist tief" (Do, 8.10., im Ersten, jetzt in der Mediathek) wird Zankl beschuldigt, seine Ex-Freundin getötet zu haben. Zankl erpresst Bader mit Informationen, damit diese ihm nun hilft. Werden die beiden zusammenarbeiten?

Wir haben zum Start der Reihe mit den beiden Hauptdarstellern ein Interview geführt. Lesen Sie hier, wie Marie Leuenberger ihre Rolle beschreibt und warum sie Zankl nicht als Privatdetektiv engagieren würde.

TVSPIELFILM.de: Der Krimi aus Passau öffnet eine neue Reihe. Was macht den Passau Krimi aus?

Marie Leuenberger: Der neue Passau-Krimi ist ein ungewöhnliches Krimi-Format, da die Verbrechen nicht wie gewohnt von KommissarInnen gelöst werden, sondern hier von einem dubiosen Privatdetektiven und einer Kommissarin, die nicht mehr Kommissarin sein darf. Durch eine schicksalhafte Begegnung verstricken sie sich in einen Mordfall, und verdächtigen sich gegenseitig und spionieren einander nach. Beide haben etwas zu verbergen …

In den vergangenen Jahren haben sie in zahlreichen Krimis mitgespielt. Ist der Krimi ihr Lieblingsgenre?

Ich habe in den letzten Jahren bei sehr vielen Krimis mitgespielt, das ist wahr und da gibt es viele tolle Rollen im Angebot. Jedoch glaube ich, dass die Deutschen einfach krimisüchtig sind. Und deswegen gibt es so viele Krimis. Und deswegen spielen wir SchauspielerInnen in so vielen Krimis mit … 

Wie sind sie zum Passau-Krimi gekommen?

Ich wurde relativ früh von der Produktionsfirma HagerMoss in das Vorhaben einer neuen Krimireihe miteinbezogen. Doch die Rolle lief dann ganz gewöhnlich über ein Casting in Berlin.

"Zankl hat sie in der Hand"

Ihre Figur Frederike Bader hilft im ersten Teil des Krimis dem Privatdetektiv Zankl und begibt sich damit selbst in höchste Gefahr. Warum?

Diese Frage kann ich nur beantworten in der Annahme, dass die Zuschauer den ersten Teil schon gesehen haben. Der zweite Teil des Passau Krimis beginnt damit, dass Frederike Bader widerwillig dem Privatdetektiven hilft, seine Unschuld zu beweisen. Denn dieser hat ein perfides Druckmittel gegen sie in der Hand …

Wie würden Sie die Beziehung zwischen Bader und Zankl beschreiben und wie verändert sie sich in den ersten beiden Filmen?

Zankl und Bader misstrauen sich gegenseitig und das zu Recht. Beide haben etwas zu verbergen, beide bleiben voreinander undurchsichtig und beide sind sehr einsame, verlorene Wesen. Zankl begeht eine Tat, von der Frederike Bader nichts mitbekommt, durch die aber beide Schicksale eng miteinander verstrickt werden. Somit hat der Detektiv sie fest in der Hand.

Ihre Rolle leidet unter Panikattacken und Einsamkeit

Bader war LKA Beamtin in Berlin. Jetzt wird sie mit ihrer Adoptivtochter in Passau versteckt. Was macht das mit ihr?

Frederike Bader befindet sich wie in einem Schockzustand. Sie musste ihr gesamtes Leben hinter sich lassen, um mit Hilfe des Zeugenschutzes hoffentlich in Ruhe weiter leben zu können. Sie tut sich unglaublich schwer in Passau als Qualitätsprüferin in einer Schmiede gemeinsam mit ihrer Tochter ein neues Leben zu beginnen. Sie leidet unter Verfolgungswahn, Panikattacken und Einsamkeit. 

Würden Sie Zankl als Privatermittler einstellen?

Ich traue Zankl nach wie vor nicht über den Weg, daher würde ich ihn bestimmt nicht anstellen. (lacht)

Kennen Sie den echten Namen von "Frederike Bader"?

Ja ich kenne den echten Namen von Frederike Bader, aber der darf aus Sicherheitsgründen natürlich nicht an die Öffentlichkeit kommen, sonst kann ich aufgespürt werden