Lisa Vanderpump, Brandi Glanville und NeNe Leakes - nur einige der Frauen, die durch die US-Dokuserie "The Real Housewives" bekannt geworden sind. Reich waren sie allesamt schon vorher. RTL+ bringt den internationalen TV-Erfolg über das Leben von wohlhabenden, gestylten und Schampus schlürfenden Ladies nun nach Deutschland. Und welche Stadt wäre dafür besser geeignet als Bussi-Bussi-München?
Zum Start von "The Real Housewives of Munich" (immer samstags bei RTL+) lernen die Zuschauer erst einmal die Protagonistinnen kennen: die jüngste ist 31, die älteste 46 Jahre alt. Nur eine von ihnen ist Hausfrau, alle anderen arbeiten, gefühlt ausnahmslos in der Immobilienbranche. Ständig wird Champagner getrunken, gern auch aus Bierkrügen. Die Frauen nennen sich gegenseitig "Schatz" oder "Guurl!" und loben bei jedem Aufeinandertreffen euphorisch ihr Äußeres - nur um hintenrum gnadenlos abzulästern, von "Klosterschwestern-Outfit" und "echten No-Gos" ist dann die Rede.
Schnell wird klar: So sehr sie sich auch anstrahlen und versichern, wie "perfekt" es ihnen just geht, der nächste Streit ist nur eine Botoxspritzenlänge entfernt. Beim Ausflug ins mondäne St. Moritz ist Pegah entsetzt: Trägt Carina etwa Echtpelz? "Ja, von der Oma", verteidigt sich die Unternehmerin. "Das muss sie mit ihrem Gewissen vereinbaren", schüttelt Pegah den Kopf. Beim Abendessen teilt sie weiter gegen die 33-Jährige aus: "Die Tiere werden teilweise lebendig gehäutet, ich habe mir Videos angeschaut", sagt sie. Carina schnappt sich deeskalierend den kleinen Hund von Natalie und betont: "Ich trage Pelz, ich liebe Hunde." Aber Pegah lässt nicht locker: "Stell dir einfach mal vor, wir würden die Sissy häuten."
Botox und Bitchfights in München
Bei einer Cocktailparty gerät Joana mit "spicy Single Mum" Seher aneinander. Es geht um toxische Beziehungen und finanzielle Unabhängigkeit. Joana verbittet sich den Ton von Seher: "Ich habe eine Fernbedienung für Menschen, die mir zu laut sind", maßregelt sie ihren Gast. "Bitchfight incoming!", kommentiert Pegah schadenfroh.
Für noch mehr Stress sorgt nur eine eigens aus Berlin eingeflogene Wahrsagerin, mit der Neu-Münchnerin Natalie ihre Girls beeindrucken will. "Bei dir sehe ich keine Kinder. Das wird nicht ohne Hilfe passieren", macht sie der kinderlosen Pegah eine Vorhersage, an der die heftig zu knabbern hat. "Nicht relevant und auch grenzwertig", findet Seher. Dabei ist sie selbst spirituell unterwegs, rührt "Mondwasser" an, legt "Engelkarten" und räuchert Räume "zur Heilung" aus.
"The Real Housewives Munich": Neue Folgen immer samstags
Dass es zwischen ihr und ihrem Partner heftig kriselt, ist jedoch nicht zu übersehen. Bei einem Nightshopping-Event in einem Designer Store vertraut sie sich dem einzigen anwesenden Mann an, einem jungen Angestellten: "Vielleicht erwarte ich auch einfach zu viel", seufzt sie. "Frauen erwarten immer zu viel", sagt der. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast darüber lachen.
Fazit: Nach der ersten Doppelfolge der "Real Housewives of Munich" ist noch viel Luft nach oben. Die deutschen "Housewives" sind längst nicht so drüber, schillernd, selbstironisch und verschlagen wie die US-Originale. "Perfekt, wenn man sich einfach von hirnlosem Quatsch berieseln lassen will" - der Kommentar eines Fans aus Amerika trifft aber durchaus auch auf die deutsche Variante zu.
Das Original zu diesem Beitrag "Nur eine Hausfrau in "The Real Housewives": Start des Reality-Ablegers" stammt von "Teleschau".