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Netflix vs. Regierungen: Neun Filme, die der Streamingdienst löschen musste

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Netflix hat eine Zensur-Liste veröffentlicht. Shutterstock, Montage: TV Spielfilm

Neun Fälle gab es in den letzten fünf Jahren, in denen Netflix Filme und Serien aus dem Programm nahm, weil Regierungen eine Zensur verlangten. Auch Deutschland befindet sich auf der Liste mit einem Horror-Film.

Erst vor Kurzem bat Jordanien darum, die Netflix-Serie "Messiah" im eigenen Land zu verbieten. Jetzt hat der Streaming-Anbieter eine Liste herausgeben von Serien und Filmen, die in den letzten fünf Jahren in unterschiedlichen Ländern zensiert wurden. "Wir bieten unseren Kreativen die Möglichkeit ein Publikum auf der ganzen Welt zu erreichen," sagt Netflix in seinem kürzlich veröffentlichten Bericht über die Unternehmensrichtlinien. Dabei hält das Unternehmen fest: "In manchen Fällen wurden wir gezwungen bestimmte Titel und Folgen in bestimmten Ländern zu entfernen, auf Grund der staatlichen Abnahmeforderungen." Ein Land sticht besonders heraus bei den Zensuren, aber auch Deutschland befindet sich darunter.

Niemand zensiert so viel wie Singapur, doch auch Deutschland ist dabei

Ganze neun Titel mussten in den letzten fünf Jahren auf Grund von staatlichem Druck durch Netflix zensiert werden. Die Liste wird von Singapur angeführt, wo gleich fünf Titel verboten wurden: Neben "Cooking on High", "The Legend of 420" und "Disjointed" 2018 wurde 2019 das brasilianische Original "The Last Hangover" durch die Behörden vor Ort verboten, weil dort das Letzte Abendmahl als berauschende Party dargestellt wird. Gerade bei religiösen Themen scheint Singapur keinen Spaß zu verstehen.

In Saudi Arabien wurde "Patriot Act with Hasan Minhaj" verboten, weil dort der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman kritisiert wurde und seine Verstrickung bei der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi eine Rolle spielt, was international für Aufmerksamkeit gesorgt hatte.

Steven Kubricks Meisterwerk "Full Metal Jacket" wurde in Vietnam zensiert, weil die Gewalt an der vietnamesischen Bevölkerung dort zu offen zur Schau gestellt wird. Dort hatte die nationale Behörde für Medien einspruch eingelegt und Netflix gebeten den Film aus dem Programm zu nehmen.

Neuseeland hat sogar bei einem Dokumentarfilm Einspruch erhoben: "The Bridge" handelt von Selbstmördern, die sich auf der Golden Gate Bridge in San Francisco das Leben nehmen. Netflix hat daraufhin den Titel in Neuseeland gesperrt.

Selbst Deutschland, wo recht liberale Gesetze bei Veröffentlichungen gelten, wurde der Horror-Klassiker von George Romero "Night of the Living Dead" zensiert. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien hat den Film beanstandet, obwohl er schon einige Jahre auf dem Buckel hat, denn der Film wurde 1968 uraufgeführt.