Nach der Höhenluft in den Anden und der Kälte von Kanada geht es für die sechs Senioren und Reiseleiter Steven Gätjen nach Japan. Genauer gesagt, in die Hauptstadt Tokio. Ein Kulturschock für die Rentnergang von "Mit 80 Jahren um die Welt". Fünf von ihnen lebten bisher auf dem Land und kamen nur selten aus ihrer Heimat heraus. Und nun winkt die bevölkerungsreichste Stadt der Welt mit 37 Millionen Einwohnern (Metropolregion Tokio-Yokohama).
Die rüstige Reisegesellschaft lernt die traditionellen und modernen Seiten der Megametropole kennen. Für eine Teezeremonie schlüpfen sie in Kimonos. Bei einem Ausflug auf die Einkaufsmeile Takeshita Street amüsieren sich die Senioren mit Mützen mit beweglichen Ohren. Vor allem Theo, der seit einem Jahr um seine verstorbene Frau trauert, blüht auf und albert mit den Einheimischen herum.
Marianne: Kindheitstrauma und Wunscherfüllung
Im Mittelpunkt der heutigen Episode steht Marianne. Der größte Traum der 81-Jährigen war es immer, als Model auf dem Laufsteg zu gehen. Doch ihr mittlerweile verstorbener Mann bremste sie immer wieder in dem Vorhaben. Sie habe dafür einen "viel zu dicken Po", wie Marianne jetzt erzählt. Und im Alter war es dann zu spät. Oder etwa nicht?
Steven Gätjen nimmt die Rheinländerin in Tokio zur Seite. Die erschrickt erstmal. "Warum passiert mir was Gutes", frage sie sich immer, wie sie Gätjen gesteht. Der Grund für die lebenslange Unsicherheit bestehe in ihrem Kindheitstrauma. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde ihre Mutter von der russischen Armee erschossen, weil sie für die Kinder essen holen wollte. Marianne war gerade sieben Jahre alt. Danach wurde sie mit einem Viehtransporter und einem Schild um den Hals zu ihrem Vater gebracht. Der ließ sie dann bei einem Kegelbruder zurück und setzte sich ab.
In Tokio gelingt es Steven Gätjen aber, ihr Selbstbewusstsein etwas zu stärken. In einer Modeschule darf sie vor großem Publikum über den Laufsteg schweben.
"Mit 80 Jahren um die Welt", Dienstag um 20.15 im ZDF