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"Bares für Rares"-Händler macht mickriges Angebot – Kollege empört

Als Walter Waldi Lehnertz (Zweiter von links) seinen originalverpackten Namensvetter in den Händen hielt, staunte er nicht schlecht: Ich wusste gar nicht, dass es den gab ...
Als Walter "Waldi" Lehnertz (Zweiter von links) seinen originalverpackten Namensvetter in den Händen hielt, staunte er nicht schlecht: "Ich wusste gar nicht, dass es den gab ..." ZDF

Händler Lehnertz bietet gerade mal sechs Euro für ein Design-Objekt. Das finden seine Kollegen unerhört.

Die Brüder Klaus und Norbert wollten den Tischventilator ihres dritten Bruders verticken: "Der ist jetzt umgezogen und da haben wir ihm geholfen dabei. Und da haben wir das originalverpackt oben auf dem Regal gefunden", erzählen die beiden in der Freitagsausgabe von "Bares für Rares".

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Was der Experte Detlev Kümmel scherzhaft als "Fitnessstudio für Hamster" bezeichnete, war tatsächlich ein Design-Objekt nach einem Entwurf von Reinhold Weiss. Dessen ursprüngliches Modell aus dem Jahr 1961 wurde mit diesem "HL 70" von Braun aus den 1970er-Jahren fortgeführt. "Wie funktioniert das Geschoss?", interessierte Horst Lichter. Kümmel erklärte die Technik, ebenfalls dass der Tischlüfter sowohl waagrecht als auch senkrecht verwendet werden konnte.

Der Preiswunsch lag bei 50 Euro: "Dann gehen wir alle drei zusammen Eisessen." Unbenutzt und mit Originalverpackung war das Gerät laut Expertenschätzung jedoch sogar 150 bis 200 Euro wert: "Sie haben einen Design-Klassiker mitgebracht, dann müssen wir ihn auch so bewerten", meinte Kümmel. "Es steht ja auch, glaube ich, eins im MoMA in New York", fiel Norbert ein. Detlev Kümmel nickte. "Wahnsinn! Hätte ich nicht gedacht", staunte Horst Lichter.

"Fange mit 5,80 Euro an": Lehnertz Angebot bringt Verwirrung

Walter Lehnertz fand sofort Gefallen an dem Ventilator und befürchtete, dass sein niederländischer Kollege Jos van Katwijk aufgrund der Farbe Orange ebenfalls Interesse haben könnte. Als die Verkäufer den Raum betraten, ergriff Lehnertz sofort das Wort: "Ich mache dir jetzt ein unmoralisches Angebot, wo du gar nicht Nein sagen kannst. Ich fange mit 5,80 Euro an."

Über dieses Angebot konnten die Brüder nur herzlich lachen. Lehnertz gab sich gnädig: "Ich erhöhe auf sechs Euro!" Daniel Meyer empörte sich: "Waldi, wir haben eigentlich erwartet, dass jetzt die klassischen 80 Euro kommen." Der winkte ab: "Du kannst doch nicht 80 Euro dafür ... nein!"

Original vom Venitlator steht im MoMA

"Das Original steht im MoMA in New York", betonten die Brüder. Das ließ Waldis Gebote langsam ansteigen, Meyer und van Katwijk trieben den Preis zusätzlich in die Höhe. Daraufhin musste Lehnertz doch noch seine 80 Euro bieten und am Ende sogar 90 Euro bezahlen: "Das ist der teuerste Ventilator, den ich je gekauft habe." In Richtung Meyer und van Katwijk grummelte er: "Wer euch als Kollegen hat, der braucht sich um Feinde keine Sorgen machen."

Diese Stücke fanden ebenfalls Käufer

Das waren die weiteren Raritäten: Die Diamantbrosche mit 158 Diamanten und Smaragden aus den 1970er- oder 80er-Jahren wurde auf 2.400 bis 2.600 Euro geschätzt. Für 2.450 Euro bekam Daniel Meyer das schöne Schmuckstück. Er bat seine Kollegin: "Steckst du sie mir an? Ich werde sie den ganzen Abend tragen."

Den Schiffspropeller aus der Zeit zwischen 1920 und 1930 schätzte der Experte auf 500 bis 600 Euro. Die Herren der Händlerrunde schauten sich die Schiffsschraube genauer an. Den Zuschlag bekam Jos van Katwijk für 550 Euro.

Die Jugendstilvase von Lorraine aus der Zeit zwischen 1927 und 1937 hatte einen Wert von 800 bis 1.200 Euro. Mit 700 Euro hängte Sarah Schreiber ihren Konkurrenten Daniel Meyer im Wettbieten ab und schnappte sich die Vase.

Der goldene Armreif aus den 1930er- oder 40er-Jahren wurde mit 1.000 bis 1.200 Euro bewertet. Für 1.000 Euro ging das Schmuckstück an Sarah Schreiber. Die Verkäuferin holte sich nicht nur das Geld, sondern auch eine Umarmung von Walter Lehnertz ab.

Die Porzellanfigur "Mädchen mit Kalb" von Royal Copenhagen nach einem Entwurf von Christian Thomsen aus der Zeit zwischen 1974 und 1978 hatte einen Schätzwert von 100 bis 150 Euro. Da die Verkäuferin Niederländerin war, unterhielt sie sich mit Jos van Katwijk in ihrer Landessprache. Mit Erfolg: Der Händler ließ sich auf 150 Euro hoch handeln.

Das Original zu diesem Beitrag "Mickriges Angebot: Händler bietet nur 5,80 Euro für Design-Objekt" stammt von Teleschau.

Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares"-Händler macht mickriges Angebot – Kollege empört" stammt von "Teleschau".