Ballermann-Sänger müsste man sein. Zumindest dann, wenn man so viel Freude an diesem sehr speziellen Berufsbild hat wie Jürgen Milski. Der Kölner "Big Brother"-Veteran und Schlager-Star ist im ersten Teil der RTL-Einkommensoffenbarung "Was verdient Deutschland? Das große Gehaltsranking" der eine Prominente, der offenbar nicht fehlen darf. Und er ist zur Hälfte der zweiteiligen Reportage der Spitzenreiter. Insgesamt 25 Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen verraten in Teil eins vor der Kamera, was brutto (und teilweise auch netto) im Monat bei ihnen herumkommt.
Jürgen Milski kennt beide Enden der Gehaltsleiter. Früher war er Konstruktionsmechaniker beim Automobilhersteller. "Ich habe damals bei Ford im Monat 3000 D-Mark verdient", eröffnet er RTL-Reporter Stefan Uhl. "Natürlich konnte man damit keine großen Sprünge machen, aber ich war zufrieden und glücklich."
Milski schweigt über Ballermann-Gag: "Ich möchte unter Kollegen keine Unruhe reinbringen"
Dann kam "Big Brother" und der große Reality-Hype um ihn und Container-Kumpel Zlatko. "Wir waren in dieser Zeit die berühmtesten Menschen in Deutschland, Österreich, Schweiz", erinnert er sich. "Ich konnte mit meiner Tochter nicht auf einen Spielplatz gehen, weil immer Menschenmassen um uns waren. Das war damals die unglücklichste Zeit meines Lebens." Angebote für Fernsehshows und Plattenverträge gab es zuhauf. "Ich hätte nur unterschreiben müssen und wäre mit einem Schlag D-Mark-Millionär gewesen. Ich habe damals kein Geld gehabt, aber mein glückliches Leben war mir mehr wert als dieses Geld."
Der Öffentlichkeit den Rücken gekehrt, wie er damals dramatisch ankündigte, hat er dann doch nicht. Heute lebt Milski von seiner Musik und von Teilnahmen an TV-Shows wie dem Dschungelcamp. Bei "Promi Big Brother" sei ihm zuletzt ein "sechsstelliger Betrag" in Aussicht gestellt worden. "Wenn mir so eine Summe geboten wird, denke ich: Wie lange hätte ich damals, als ich bei Ford war, dafür arbeiten müssen?"
Das RTL-Team befragt auch Thomas Kufen (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Essen. Der nennt sein Amt eine "große Belastung und Zumutung für die eigene Familie, für meinen Mann". Seine 17.550 Euro bewertet er eigenwillig: "Ich weiß, dass ich zu den Spitzenverdienern in Deutschland gehöre, ich bin aber nicht reich." Und außerdem auch "nur" zweiter im RTL-Ranking. An Jürgen Milski ist in Teil eins von "Was verdient Deutschland? Das große Gehaltsranking" kein Vorbeikommen. In einer Woche folgt der zweite Teil.
Reporter Uhl fliegt für das Interview extra nach Mallorca. Seine Gage für einen Ballermann-Auftritt verrät Milski ihm trotzdem nicht: "Ich möchte unter Kollegen keine Unruhe reinbringen." Sein durchschnittliches Monats-Einkommen in den letzten zehn Jahren hat er hingegen ausgerechnet: 23.500 Euro. "Ich freue mich darüber, dass ich das geschafft habe, so viel Geld verdienen zu dürfen."
Das Original zu diesem Beitrag "Mehr als ein Oberbürgermeister: Ballermann-Star Jürgen Milski verrät bei RTL, was er verdient" stammt von "Teleschau".