Um Stubenreinheit, Spieltrieb und dergleichen mehr dreht es sich normalerweise bei "Martin Rütter - Die Welpen kommen". In der RTL-Vorabendreihe kommentiert der prominente Hundetrainer (51) die Erziehungsversuche frisch gebackener Hundebesitzerinnen und -besitzer. Dass er in der Sendung diesmal zu einem flammenden Plädoyer in Richtung der Politik ansetzte, lag an einem der ausgewählten Hundebabys.
Familie Palchyk aus Bad Homburg holte sich sieben Monate nach dem Tod ihrer American-Staffordshire-Terrier-Hündin Vicky einen Welpen derselben Rasse, die kleine Irma. "Mit vielen Vorurteilen behaftet" seien diese Hunde, wusste Mama Isika (43), die ihren Mann Evgeniy (46), einen Mediziner, vor 14 Jahren ebenfalls zum Tierfan gemacht hatte, indem sie ihm klargemacht hatte: Sie gibt es nur mit Vierbeiner.
Verlust schmerzte alle immer noch. Dass sich Isika und Evgeniy neben der Erziehung des Säuglings und der sechsjährigen Valentina auch noch die eines Welpen zutraute, empfand Martin Rütter als "wirklich mutig". Der langjährige VOX-"Hundeprofi" offen: "Mir wäre es zu anstrengend."
Die Palchyks allerdings hatten sich ohne Hund einfach nicht "vollständig" gefühlt und freuten sich daher riesig, als sie ihre Irma endlich zu sich holen konnten. Und auch Rütter freute sich, zeige die Sendung damit doch "endlich mal", dass "AmStafs" zu Unrecht als besonders gefährliche "Listenhunde" gelten. "Es sind wirklich gute Familienhunde. Wenn die vernünftig gezüchtet werden, vernünftig erzogen werden, sind die wirklich toll", betonte der Profi.
Auch wenn man in den Medien immer wieder von "Kampfhund"-Angriffen lese: "Wenn wir Beißstatistiken nehmen würden, wären immer noch der Deutsche Schäferhund und die Mischlinge des Deutschen Schäferhundes an Platz 1." Die tauchten allerdings in keiner Liste auf, da, so wetterte er, diese Listen "in aller Regel von nicht kompetenten Sachverständigen, von Politikern" zusammengestellt würden.
Dass man als Hundehalterin oder -halter gewisse Auflagen zu erfüllen habe, begrüßte er grundsätzlich sehr: "Das sollte nur bei jeder Rasse so sein. Ich finde, dass dringend ein deutschlandweiter, standardisierter Hundeführerschein her muss." Stattdessen hatten sich nur Frauchen und Herrchen bestimmter Hunde damit auseinanderzusetzen - und über einen Teil der Regeln ärgerte sich Rütter hier besonders ...
Ein American Staffordshire darf sich nämlich nach der Geburt eine ganze Weile draußen nur angeleint bewegen. "Was für ein Schwachsinn! Das heißt ja: ein Staffordshire-Terrier darf dort, in diesem Bundesland, 15 Monate eigentlich im Park keinen Sozialkontakt haben. Das ist doch total bescheuert!", schimpfte der Experte und hoffte, "dass die einen Ort finden, wo die das dürfen, 'ne Hundeschule oder irgendwo, weil das wäre für den Hund echt 'ne Katastrophe!"
Immerhin was die Familie selbst angeht, war er zuversichtlich, hatten die durch die verstorbene Vicky doch bereits Erfahrung mit dieser Terrierart und waren "im besten Sinne normale Menschen". Ein Foto der geliebten Hündin hatten die Eltern auf ein Kissen drucken lassen - auch zur Trauerverarbeitung für Töchterchen Valentina, die sich erinnerte: "Ich hatte die Vicky halt sehr, sehr lieb." Diese sei für sie "wie eine große Schwester" gewesen. "Und jetzt bin ich für Irma 'ne große Schwester."
In dieser Funktion zeigte sie der Kleinen gleich mal besagtes Kissen und erklärte: "Die Vicky hat dich vom Himmel hier runtergeschickt." "Ein süßer Gedanke", fand sicher nicht nur Martin Rütter ...
Das Original zu diesem Beitrag ""Martin Rütter – Die Welpen kommen": Hundeprofi setzt sich für vorverurteilte "Kampfhunde" ein" stammt von "Teleschau".