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Mario Barth witzelt über Oliver Pocher: "Du bist bescheuert!"

Mario Barth
Mario Barth IMAGO / STAR-MEDIA

Andrea Kiewel, Joachim Llambi und Oliver Pocher waren bei "Mario Barth deckt auf!" zu Gast.

"Lieber Gott, lass' Hirn regnen", stöhnt Andrea Kiewel. "Was ist da los ihn Bayern?". "Was machen wir, wenn es Gott gar nicht gibt?", insistiert Oliver Pocher und fügt eilig hinzu: "Okay, ich halte schon meinen Mund." Es geht bei Mario Barth an diesem Abend wieder um Steuerverschwendung. Genauer gesagt präsentiert die "Mario Barth deckt auf!"-Show Verschwendungsfälle, die den Steuerzahler mehr als 329 Millionen Euro gekostet haben. Barth meint: Wenn der Tank fast leer ist, fährt man langsamer, um anzukommen. Ist der Tank voll, wird gerast. So sei das auch mit den staatlichen Ausgaben.

Staatsräder für den Privatgebrauch

Im Fall aus Bayern hatte das Bayerische Umweltministerium 50 Räder im Gesamtwert von 106.000 Euro gekauft, um Bürger auf das Rad zu bringen. Die Aktion "Ciao Stau" wird allerdings nur ein mal im Jahr Veranstalter, weshalb es billiger gewesen wäre, die Zweiräder zu mieten statt zu kaufen. Prompt deklarierte das Ministerium die Räder zu Diensträdern und erhöhte somit die Zahl deren mit einem Schlag von sechs auf 56. Da aber dennoch keiner zugriff, durften fortan auch die Angehörigen der Ministeriumsmitarbeiter die Räder nutzen. 60 Prozent aller Nutzungen sind seither privater Natur. Eigentlich ein Unding. Auch kommen zu Anschaffung der Räder etwa Kosten für die Verwaltung von jährlich knapp 80.000 Euro.

"Was machst du denn da, jetzt kommst du mit Logik?"

Viel schlauer ist man laut Mario Barth aber auch in Höxter nicht. Dort wurde eine Brücke über die Weser wegen maroder Statik für fünf Millionen Euro überholt und anschließend nicht mehr für den schweren Verkehr freigegeben. Das führte dazu, dass Rettungswagen während der Bauarbeiten einen 17 Kilometer langen Umweg fahren müssen. Auch ist die Brücke offiziell nicht mehr für eine Belastung über 3,5 Tonnen zugelassen. Allerdings gibt es auf einer Seite eine Schranke - und wenn die sich senkt, stehen bis zu 35 Fahrzeuge auf der Brücke und produzieren ein Mehrfaches der unerlaubten Tonnenlast. "Da reichen schon drei, vier Autos, die über die Brücke fahren", erklärt RTL-Studiogast Joachim Lllambi. Kontert Barth: "Was machst du denn da, jetzt kommst du mit Logik?"

"Die sehen alle blendend aus"

Jetzt will Barth wissen, was Johnny Depp, Florian Silbereisen und Llambi gemeinsam haben. "Die sehen alle blendend aus", befindet Llambi. "Die sind Kapitäne auf Schiffen", vermutete hingegen Pocher. "Man sagt, du bist bescheuert - stimmt aber gar nicht", freut sich Barth. "Ja, doch, privat schon!", erklärt Pocher. Tatsächlich hat Llambi im Einspielfilm eine Kapitänsmütze auf dem Kopf und zeigt eine Werft in Wismar, die den 10.000-Passagiere-Luxusdampfer Global Dream bauen soll. Die Chinesen hatten die Werft gekauft und sich mit der Zeit insgesamt 2,6 Milliarden Euro von Bund und Land geben lassen, um das Projekt durchzuführen. Da irgendwann der Geldhahn abgedreht wurde, stockte der Bau und gingen die Chinesen von Bord. Das Schiff ist erst zu 70 Prozent fertig. 300 Millionen sind wohl wegen fehlender Absicherungen in jeden Fall verloren. Disney hat den unfertigen Dampfer für gerade mal 40 Millionen Euro gekauft.

Missachteter "Lärmomat" in Berlin

Deutlich billiger aber nicht weniger kurios ist die Geschichte des sogenannten "Lärmomat". Der rund 10.000 Euro teure Apparat steht bislang auf der Berliner Admiralbrücke und warnt feierfreudige Passanten ab 22 Uhr, wenn der Lärm mehr als zehn Minuten über 55 Dezibel liegt. Das Symbol des "Lärmomat", bei dem ein Zeigefinger an die Lippen gelegt wird, leuchtet dann nämlich plötzlich rot. Allerdings haben viele Partygäste Besseres zu tun, als auf das sich färbende Logo zu achten und ignorieren das Zeichen einfach. Damit das nicht passiert, laufen nun Stadt-Bedienstete Streife und weisen auf den "Lärmomat" hin. Das kostet dann noch mal 10.000 Euro im Monat.

Ein Wachhäuschen für ein Toilettenhäuschen

Ebenfalls 10.000 im Monat kostet die Kontrolle eines Toilettenhäuschen Nahe der Schildergasse in Köln. Vor acht Jahren hatte die Stadt beschlossen, das Häuschen für etwa 150.000 Euro zu bauen, um die Notdurft der Passanten zu lindern. Allerdings wurde die Einrichtung regelmäßig von Drogenabhängigen gekapert. Also wurde das Häuschen geschlossen. Sieben Jahre passierte erstmal nichts. Dann hatte Köln eine Lösung: Die Stadt baute ein Wachhäuschen daneben und ließ das stille Örtchen fortan überwachen. Das sind gewissermaßen 120.000 Euro im Jahr an weiteren Geldern für den Lokus. "Vielleicht musst du mal eine Sendung machen, Mario, in der es darum geht, was die gut machen", erklärt Andrea Kiewel. "Die dauert wahrscheinlich nur 30 Sekunden." Vielleicht aber wird die Schildergasse auch einfach in Schildbürgergassee umbenannt.