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"Let's Dance"-Kandidat René Casselly: Tierschutz-Organisationen schlagen Alarm! Keine Bühne für "Elefanten-Quäler"

Lets Dance-Kandidat René Casselly
RTL / Stefan Gregorowius

Der Start der neuen Staffel der Tanzshow "Let's Dance" wird von schwerwiegenden Vorwürfen der Tierquälerei getrübt. Kandidat René Casselly jr. wird mit den Toden zweier Elefanten in Verbindung gebracht, weswegen Tierschützer sein Show-Aus beim RTL-Format fordern.

Fans sehnen den Staffelstart von "Let's Dance" seit Monaten herbei. Doch die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Jorge Gonzales (54), Motsi Mabuse (40) und Joachim Llambi (57) wird durch schwerwiegende Vorwürfe der Tierquälerei gegen einen der Kandidaten getrübt. Schon seit längerem wird gemutmaßt, dass der 25-jährige René Casselly jr. in Verbindung mit dem rätselhaften Tod zweier Elefanten stehen soll. Gegenüber dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" fordern nun mehrere Tierschutzverbände, dem "Elephantboy", wie er sich selbst nennt, keine Bühne zu bieten.

Denn: am 18. August 2020 starben zwei von drei Elefanten der bekannten Zirkusfamilie Casselly in einem Tiertransporter in Ungarn. Mambo, Betty und Tonga sollten darin zum Anwesen der Cassellys gefahren werden, verbrachten die Nacht aber während stürmischem Wetter im Gefährt. Dort erstickten zwei der Tiere qualvoll, Tonga konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Hinterher behauptete der Vater des "Let's Dance"-Kandidaten, dass die Tiere die Nacht über in einem Stall verbracht hätten und an einem Virus litten. Eingeleitete Ermittlungen der ungarischen Tierschutzbehörde Nébih sprachen jedoch eine andere Sprache. Laut Gutachten trat der Tod plötzlich und ohne vorherige Symptome ein.

"Let's Dance"-Kandidat René Casselly jr.: Er verscharrte verbotenerweise die Elefantenkadaver

Die Familie hatte den beiden Tierkadavern damals noch am selben Tag die Stoßzähne entfernt und sie im Safaripark-Gelände in Szada begraben – angeblich in Absprache mit dem Tierarzt. Auch, dass sie den Tod der beiden Dickhäuter erst bis Ende des Jahres den Behörden melden sollten, behaupteten die Cassellys damals unter Berufung auf den Tierarzt. Erst Tage nach dem Begräbnis habe der Tierarzt der Familie mitgeteilt, dass das Verscharren der Tierkadaver verboten sei. Laut Bericht lief es damals allerdings ganz anders ab: "Die ungarische Zentralbehörde für Tiergesundheit und die Tierschutzbehörde hatten eine anonyme Meldung über zwei verendete und vergrabene Elefanten erhalten", zitiert das "RND" die ungarische Tierschutzbehörde.

Obwohl die Ermittlungen der ungarischen Tierschutzbehörde inzwischen eingestellt wurden, mussten die Eltern von René Casselly jr. als Besitzer der Elefanten wegen "unrechtmäßigem Vergraben von Tierkadavern" eine Geldstrafe von 900.000 Forint, umgerechnet etwa 2540 Euro, zahlen.

Tierschutzorganisationen fordern Statement

Tierschutzorganisationen wie "Pro Wildlife" und "Future for Elephants" hoffen jetzt, dass die Elefantendressur in Einspielern bei "Let‘s Dance" nicht positiv dargestellt wird – "wie es bisweilen im Rahmen der ‘Ninja Warrior Germany‘-Teilnahme von René Casselly der Fall war", zitiert das "RND" die Verbände. "Man sollte ihm keine Bühne dafür geben, die Wildtierhaltung im Zirkus zu propagieren und die Zirkusindustrie mit Wildtieren zu inszenieren", so ein Sprecher von "Pro Wildlife" über den 25-jährigen René, der sich selbst als "Animal Lover" betitelt.

Die Tierschutzorganisation "Future for Elephants" hatte bereits via Twitter gefordert, dass RTL René Casselly nur antreten lässt, wenn er Angaben zum Tode der beiden Elefanten vor anderthalb Jahren mache. "Das wäre ein starkes und wichtiges Statement für den Tierschutz", meint auch "Pro Wildlife". Man wünsche sich ein Signal. Eine Anfrage des "RND" habe der Sender allerdings unbeantwortet gelassen.

Zirkusfamilie Casselly schon vorher negativ aufgefallen

Die Zirkusfamilie Casselly ist im Übrigen auch schon vor dem Tod der beiden Elefanten durch umstrittene Methoden bei der Tierdressur aufgefallen. So veröffentlichte Peta 2012 ein Video, das den Vater von René Casselly jr. beim Karlsruher Weihnachtszirkus mit einem sogenannten Elefantenhaken zeigt. Das ist ein Stock, mit spitzem Metallhaken. Auch ein Elektroschocker sei bei den Cassellys im Einsatz gewesen. Das "RND" zitiert "Pro Wildlife" zu den Trainingsmethoden der Elefantendresseure: "Teilweise reicht es, das Instrument zu zeigen, mit denen den Tieren Schmerzen zugefügt wurden, um sie zu trainieren."