Nach Martin Gruber und Markus Kofler übernimmt Lena Lorenz den Sendeplatz am Donnerstagabend im ZDF. Die gleichnamige Serie mit Judith Hoersch startet am 20.4. um 20:15 Uhr, die fünf Folgen sind jeweils eine Woche vorher in der Mediathek abrufbar.

Nach dem Tod ihres Mannes in Staffel 7 blickte die Titelheldin in der achten Staffel wieder nach vorn. Mit dem Tierarzt Aaron Kolberg ist ein neuer Mann in ihr Leben getreten. Wie geht es mit den beiden weiter? Das wollten wir unter anderem von der Lena-Lorenz-Darstellerin wissen.

Lena-Lorenz-Star Judith Hoersch im Interview

TVSpielfilm.de: In der letzten Staffel kam Lena Aaron erst nah, war dann zögerlich. Jetzt heißt es, er drängt sie zu einer Entscheidung? Wie steht Lena dazu, Himmelsruh zu verlassen?

Judith Hoersch: Ich darf ja nicht zu viel spoilern, aber Lena steht nicht vor der Entscheidung Himmelsruh zu verlassen, sondern sich ganz und gar auf Aaron als neuen Lebenspartner einzulassen. Und das fällt ihr nicht leicht. Sie muss viel im Leben bewegen, Job, Eltern, Mutter eines Sohnes und das alleinerziehend. Und: Quirin ist noch nicht lange verstorben. Lena ist ja generell sehr freiheitsliebend und reagiert auf Druck eigentlich immer erstmal abweisend.  

Es klingt, als bleibt Aaron nicht der einzige Mann in Lenas Leben. In wen verliebt sie sich nun?

Ich sag' nur: einschalten! Und es stimmt. Aaron bleibt nicht der einzige Mann in Lenas Leben und der andere bringt alles ganz schön durcheinander … 

Was ist Ihr Höhepunkt der aktuellen Staffel?

Für mich sind die Highlights neben den jeweiligen Folgengeschichten immer, wenn wir als Ensemble unsere Themen verhandeln. Die Freundschaft mit Julia, die Konflikte mit der Mutter, das Hin und Her zwischen zwei Männern … daher hat es auch Spaß gemacht, die immer so bodenständige Lena einmal in dieser Unsicherheit zu spielen. 

Seit Sie die Rolle der Lena Lorenz übernommen haben, hat man Sie in wenig in anderen Formaten mehr gesehen. War das eine bewusste Entscheidung?

Es gibt eine Zeit für alles. Für andere Filme, für neue Herausforderungen. Aber es stimmt, ich bin bei Lena Lorenz sehr eingespannt. Von Frühling bis Herbst drehen wir, da bleibt mir nicht sehr viel Zeit noch viele Filme ‚nebenher‘ zu drehen, wie es in den Jahren davor war. Aber ihre Recherche ist nicht ganz korrekt: Ich spiele die Rolle der Lena Lorenz seit fünf Jahren und habe dazwischen doch einige, mir wichtige ‚Projekte' umsetzen können. So habe ich einen wunderbaren ARD-Film ("Meine Nachbarn mit dem dicken Hund" 2018) gedreht, war auf Theater-Tournee ("Wer hat Angst vor Virginia Woolf"), habe eine Tochter zu Welt gebracht (2019), einen Kurzfilm geschrieben und darin die Hauptrolle gespielt ("Ilse" 2022), einen Roman veröffentlicht ("Juno und die Reise zu den Wundern" 2020) und bin derzeit in der Fertigstellung meines zweiten Romans. Ich möchte mich auch als Schriftstellerin weiter etablieren und das ist ebenfalls zeitintensiv. Nicht ohne Grund stehe ich jeden Tag um kurz vor 5 auf.

Judith Hoersch: Mit der Reihe einen Nerv getroffen

Was wäre für Sie ein Grund, sich von der Figur zu verabschieden?

Wenn die Essenz der Reihe verloren gehen würde. Wenn ich keine Freude mehr an meiner Arbeit hätte. Wenn ich mich nicht mehr in der Reihe sehen würde. All das ist nicht der Fall. 

Bei der ZDF-Serie "Bettys Diagnose" tritt demnächst die 3. Betty ihren Dienst an. Können Sie sich das auch für Lena Lorenz vorstellen?

Ich freue mich, dass wir viele junge Zuschauer*innen haben, die Lena Lorenz einschalten. In diesen Zeiten, wo sich alles im TV ‚verjüngen‘ soll, wo viele Formate eingestellt werden, bin ich umso glücklicher, dass wir mit unserer Reihe anscheinend einen Nerv getroffen haben. Davon mal abgesehen, sollte ich die Reihe aus freien Stücken verlassen wollen, dann steht es den Machern natürlich frei, es weiterzuführen. Aber wie schon gesagt: Das ist nicht mein Thema. 

Wie viel realen Hebammenalltag kann die Serie abbilden und gleichzeitig unterhaltsam bleiben?

Wir können keine zehnstündige reale Geburt zeigen. Wir sind kein Doku-Programm. Dennoch haben wir immer professionelle Hebammen und Fachkräfte am Set, die mir auf die Finger schauen, dass ich alles richtig mache. Wir haben gut recherchierte Drehbücher. Aber bei der Reihe Lena Lorenz geht es nebst der Geburtshilfe und Begleitung auch um alles andere, was zum Familie-sein dazugehört. Das Zwischenmenschliche, die Schicksale von Familien. Die tausend Möglichkeiten, was Familie sein kann. Die Frage nach Mutterschaft. Medizinisch schwierige ‚Fälle‘. Wie geht man damit um, wenn das eigene Kind stirbt? Die Themen unserer Reihe sind breit und sehr aktuell, daher wird uns der Erzählstoff so schnell wohl nicht ausgehen. 

Fünf neue Folgen "Lena Lorenz" werden ab 20.4. donnerstags um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.