Albern? Schlüpfrig? In jedem Fall mysteriös. Mit einer Endlosschleife hoppelnder Schäfchen schickte der damals noch neue Kulturkanal seine Zuschauer nach Sendeschluss ins Bett. Genau genommen waren es Menschen, die im Schafskostüm Bock sprangen, dazu flüsternde Stimmen und Kindergesang. Offensichtlich sollte der Film nach Schäfchenzählen Art müde machen, was aber selten gelang: Wo ist bloß die Schnittstelle, ab der es wieder von vorn beginnt?
25 Jahre nach seiner Gründung sorgt Arte weiterhin für hellwache TV-Abende - mit aufregendem Programm und gegen alle Regeln. Wie unlängst mit Sebastian Schippers Kinofilm "Victoria", der, in nur einem Take gedreht, den Zuschauer atemlos durch die Berliner Nacht trieb. Oder mit der Doku "Mein Herz gehört dem Kopf" über den skurrilen Dichter Arno Schmidt und sein unlesbares Monumentalwerk "Zettel's Traum". Für alle, die beim Fernsehen den Kopf nicht ausschalten wollen, ist Arte ein Glücksfall. Egal, wann man einschaltet, man ist eigentlich immer auf der sicheren Seite, selbst am Nachmittag und selbst gegenüber ARD und ZDF. Ästhetisch sowieso.
Wallpaper-TV nannte kürzlich ein Kollege den Sender, der zum guten Look auch meist ein Thema hat, das einen unwillkürlich mitnimmt - mal brisant, mal abseitig. Wer ist Steve Bannon? Wie war Saint Laurent? Wie schräg ist queer? Ein flimmerndes Coffeetable-Magazin also, in dem man gern "blättert" - und mit dem man Freunde beeindruckt. So erklärt sich wohl, dass Arte trotz bescheidener Quoten bei Studien zum "Fanfaktor" der TV-Sender regelmäßig als Überraschungssieger hervorgeht. Arte-Seher empfehlen ihren Sender weiter.
25 Jahre nach seiner Gründung sorgt Arte weiterhin für hellwache TV-Abende - mit aufregendem Programm und gegen alle Regeln. Wie unlängst mit Sebastian Schippers Kinofilm "Victoria", der, in nur einem Take gedreht, den Zuschauer atemlos durch die Berliner Nacht trieb. Oder mit der Doku "Mein Herz gehört dem Kopf" über den skurrilen Dichter Arno Schmidt und sein unlesbares Monumentalwerk "Zettel's Traum". Für alle, die beim Fernsehen den Kopf nicht ausschalten wollen, ist Arte ein Glücksfall. Egal, wann man einschaltet, man ist eigentlich immer auf der sicheren Seite, selbst am Nachmittag und selbst gegenüber ARD und ZDF. Ästhetisch sowieso.
Wallpaper-TV nannte kürzlich ein Kollege den Sender, der zum guten Look auch meist ein Thema hat, das einen unwillkürlich mitnimmt - mal brisant, mal abseitig. Wer ist Steve Bannon? Wie war Saint Laurent? Wie schräg ist queer? Ein flimmerndes Coffeetable-Magazin also, in dem man gern "blättert" - und mit dem man Freunde beeindruckt. So erklärt sich wohl, dass Arte trotz bescheidener Quoten bei Studien zum "Fanfaktor" der TV-Sender regelmäßig als Überraschungssieger hervorgeht. Arte-Seher empfehlen ihren Sender weiter.
Arte erfindet den Themenabend
Nicht nur optisch, auch inhaltlich befinden sich die Deutschfranzosen im permanenten Relaunch. Beispiel Themenabend, seinerzeit mutige TV-Neuerung mit Beiträgen unterschiedlicher Genres rund um eine Leitidee. Dass mittlerweile alle anderen ebenfalls Themenabende haben, kontert Arte mit einem neuen Konzept. "Die Stärke eines Themenabends kann auch seine Schwäche sein", kommentiert Sendersprecherin Claude-Anne Savin die Erkenntnis, dass es in der Vergangenheit auch nicht immer gelang, die Form mit relevantem Inhalt zu füllen.
Nach anfangs drei zeigt man heute gerade mal einen Themenabend pro Woche, wobei dieser sich auf lediglich einen Film mit anschließender Diskussion beschränken kann. Aktuelles, Wissenschaft, Kunst oder Geschichte - hochwertige, investigative Dokus sind das Herzstück dieser Abende, mit Szenen, die man oft sobald nicht mehr vergisst: Am 6. Juni startet das dritte "Arte Dokumentarfilmfestival", drei Abende mit Kinodokus wie "Die letzten Männer von Aleppo", die beim Sundance Film Festival 2017 zur besten ihres Genres gekürt wurde.
Nach anfangs drei zeigt man heute gerade mal einen Themenabend pro Woche, wobei dieser sich auf lediglich einen Film mit anschließender Diskussion beschränken kann. Aktuelles, Wissenschaft, Kunst oder Geschichte - hochwertige, investigative Dokus sind das Herzstück dieser Abende, mit Szenen, die man oft sobald nicht mehr vergisst: Am 6. Juni startet das dritte "Arte Dokumentarfilmfestival", drei Abende mit Kinodokus wie "Die letzten Männer von Aleppo", die beim Sundance Film Festival 2017 zur besten ihres Genres gekürt wurde.
Arte-Statistiken zum Staunen
5 OSCARS
..., vier Goldene Palmen und fünf Goldene Bären brachten arte-Filme von internationalen Festivals mit. Der diesjährige Oscar-Preisträger "The Salesman" ist ebenfalls eine arte-Co-Produktion.
8% MARKTANTEIL
...oder 1,9 Millionen Zuschauer erreichte arte vor Kurzem mit dem vorab gezeigten Krimizweiteiler der ZDF-Reihe "Unter Verdacht". Der Quotenrekord liegt bei 2,4 Millionen Zuschauern (TV-Zweiteiler "Die Flucht").
318 MILLIONEN VIDEOABRUFE
...konnte arte im vergangenen Jahr für sein Digitalangebot verzeichnen. Ein Wachstum von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
..., vier Goldene Palmen und fünf Goldene Bären brachten arte-Filme von internationalen Festivals mit. Der diesjährige Oscar-Preisträger "The Salesman" ist ebenfalls eine arte-Co-Produktion.
8% MARKTANTEIL
...oder 1,9 Millionen Zuschauer erreichte arte vor Kurzem mit dem vorab gezeigten Krimizweiteiler der ZDF-Reihe "Unter Verdacht". Der Quotenrekord liegt bei 2,4 Millionen Zuschauern (TV-Zweiteiler "Die Flucht").
318 MILLIONEN VIDEOABRUFE
...konnte arte im vergangenen Jahr für sein Digitalangebot verzeichnen. Ein Wachstum von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Früh auf Serien gesetzt
Bei Fiktion unterstreicht Arte mit Hochkarätigem abseits des Mainstreams sein Alleinstellungsmerkmal. Der Sender coproduziert rund 50 Spielfilme pro Jahr, zumeist europäisches Autorenkino vom Feinsten wie den Kritikerliebling "Toni Erdmann". Serien hatte man bereits Mitte der 90er-Jahre als ernst zu nehmendes Format entdeckt, natürlich schräg, mit Lars von Triers abgedrehtem Hospitalhorror "Geister".
Gemeinsam mit dem ZDF und unter der Regie von Christian Schwochow produziert Arte derzeit eine Serie über die Welt der Banken: "Credo".
In Sachen Popkultur wird es geradezu enzyklopädisch, da gibt es alles. Alljährlicher Höhepunkt: der "Summer of...", der sich in diesem Jahr den britischen Einflüssen auf Rock, Kunst und Mode widmet. Aber am 2. Juni läuft mit "Born to Run" erst mal eine Bruce-Springsteen-Doku, und wer mehr will: Die Onlineplattform Arte Concert ist mit einer Vielzahl von Konzertmitschnitten ein kleiner Musiksender in sich. Viele wollen mehr, und nicht nur mehr Musik. Tatsächlich hat Artes Videoportal, wo sich auch ein Bestof der letzten 25 Jahre findet, mehr als dreimal so viel Reichweite wie das TV-Programm. Den dort ausgewiesenen Durchschnittsmarktanteil von gerade mal einem Prozent mag man bei so viel Sehenswertem kaum glauben. Okay, Arte zeigt auch Oper, Ballett und experimentelles Theater. Das ist nichts für jedermann, aber das ist Arte auch nicht. Für Arte muss man sich entscheiden. Also, bitte!
Autor: Heiko Schulze
Gemeinsam mit dem ZDF und unter der Regie von Christian Schwochow produziert Arte derzeit eine Serie über die Welt der Banken: "Credo".
In Sachen Popkultur wird es geradezu enzyklopädisch, da gibt es alles. Alljährlicher Höhepunkt: der "Summer of...", der sich in diesem Jahr den britischen Einflüssen auf Rock, Kunst und Mode widmet. Aber am 2. Juni läuft mit "Born to Run" erst mal eine Bruce-Springsteen-Doku, und wer mehr will: Die Onlineplattform Arte Concert ist mit einer Vielzahl von Konzertmitschnitten ein kleiner Musiksender in sich. Viele wollen mehr, und nicht nur mehr Musik. Tatsächlich hat Artes Videoportal, wo sich auch ein Bestof der letzten 25 Jahre findet, mehr als dreimal so viel Reichweite wie das TV-Programm. Den dort ausgewiesenen Durchschnittsmarktanteil von gerade mal einem Prozent mag man bei so viel Sehenswertem kaum glauben. Okay, Arte zeigt auch Oper, Ballett und experimentelles Theater. Das ist nichts für jedermann, aber das ist Arte auch nicht. Für Arte muss man sich entscheiden. Also, bitte!
Autor: Heiko Schulze