Wer sich auch nur etwas für die NFL-Übertragungen bei ProSieben Maxx interessiert, wird festgestellt haben, dass sich der Schwestersender aus München mit Jan Stecker, Patrick Esume, Björn Werner und Co. mittlerweile einige absolute Experten im Thema American Football gesichert hat. Einer darf - häufig auch vor Ort in den gigantischen Arenen - nicht fehlen: Christoph Dommisch. Dabei fing es beim Football-Fachmann zunächst mal garnicht so an.

"Ich war fürchterlich unsportlich", so Dommisch in einem BILD-Interview. Gebolzt hat er trotzdem, dort, wo er aufwächst, in Deutsch Wusterhausen, bei Grün-Weiß. Der 1987 geborene Brandenburger macht sein Abi, sammelt erste Medien-Erfahrungen beim Radiosender Fritz, beim Jugendradio des RBB, und geht später an die Medienakademie für das Studium Sportjournalismus/Sportmanagement.

Ein Spitzname wird gefunden

In München startet er schließlich ein Praktikum bei ProSieben, in der "ran"-Redaktion lernt er Frank Buschmann kennen. "Wir hatten sofort eine Chemie. Ich kann megaviel von ihm lernen, aber nicht auf eine ehrfürchtige Art und Weise, sondern wie von einem Mentor", so Dommisch einst gegenüber "Sportbuzzer". Für die Sendung "ran Football", an der Seite von Patrick Esume und Björn Meyer, wird Dommisch der sogenannte "Netman". Während der Sendung durchforstet er das Web, immer auf der Suche nach frischesten News zum jeweiligen Thema, aber auch nach User-Fotos, Kommentaren, neuesten Entwicklungen und heißesten Gerüchten. Einen Spitznamen hat er auch weg, sein unüberhörbarer Heimatslang ist "schuld", Sportchef Alex Rösner tauft ihn bereits während Dommisch' Volontariat um: Christoph Dommisch ist einfach Icke.

NFL: Die Fangemeinde wächst

Dass aus dem Sidekick längst eine eigene Marke, eine feste Größe des Sportfernsehens geworden ist, überrascht am Ende kaum: Der Mann ist authentisch, sympathisch, ist mal entwaffnend ehrlich, dann wieder spontan und witzig. Und dann ist da natürlich sein Look. Fette Sneakers prägen seinen Stil, lässige Outfits wechseln sich mal mit schicken Anzügen ab. Haben wir etwas vergessen? Na klar: Die Haare. DAS Erkennungsmerkmal überhaupt. Zum sorgsam gestutzen Bart trägt Icke eine Matte, um die ihn viele Hairmetal-Shouter beneiden dürften.

Gut sieben Jahre nach seinem TV-Start ist Dommisch alias Icke also längst eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Sein Fankreis wächst stetig, auf Instagram sind es mittlerweile, Stand Dezember 2021, über 160.000 Follower. Dabei hat er sich auch sein eigenes Fan-Sein bis heute bewahrt. Schon als Kid schwenkte er nicht nur im heimischen Wohnzimmer die Fahne von Hertha BSC Berlin und natürlich ist und bleibt Football sein Herzensthema. Quarterback Aaron Rodgers von den Green Bay Packers nennt er heute als seinen Lieblingsspieler, trällerte sogar mal eine Hymne für ihn, beim Basketball ist es übrigens LeBron James.

Ein Mann mit Zukunft

Wie geht es weiter mit Icke? Die Haare dürften mittelfristig wohl dranbleiben. So erfolgreich Icke jedoch hier ist, so populär, das letzte Wort in Sachen Karriere ist hier ganz sicher nicht gesprochen. Dazu ist er zu beliebt, zu talentiert, einfach zu sehr "Icke", als dass der Laptop-Sidekick das Nonplusultra bliebe. Mut hat er auch. An der Seite von Formel-3-Fahrer David Schumacher ist er bereits mit 240 Sachen über den TT Circuit von Assen gebrettert. Wenn es politisch wird, ist er ebenfalls ein Freund klarer Worte. Die Ausbootung von NFL-Star Colin Kaepernick kommentierte er so knapp wie treffend: "Totaler Quatsch". Von dem Mann wird auch weiterhin zu sehen und zu hören sein. Und wer weiß … vielleicht fällt ja eines Tages sogar die Matte.