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"Kindermalerei" löst bei "Bares für Rares" ungeahntes Wettbieten aus: "Jetzt müssen wir zur Bank laufen!"

Ein Bild entzückt Horst Lichter
Ein Bild entzückt Horst Lichter ZDF/Frank Hempel

Gut, dass Horst Lichter bei "Bares für Rares" stets Experten an seiner Seite hat. In der Donnerstagsfolge hätte er ein Mitbringsel völlig falsch eingeschätzt.

In der Donnerstagsfolge staunte "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter nicht schlecht: Er hätte ein Mitbringsel völlig falsch eingeschätzt. Statt um Kindermalerei handelte es sich um das Werk eines berühmten Künstlers. Colmar Schulte-Goltz wusste dies zum Glück.

"Oh, du warst hier aber schon richtig am Wühlen, mein lieber Scholli!", begrüßte Horst Lichter den Experten. Colmar Schulte-Goltz rechtfertigte sich : "Man muss es richtig machen, man muss gucken, wie ist es unter dem Passepartout, ist es wirklich ein Aquarell?"

Befragt nach der Herkunft des Mitbringsels berichtete Verkäuferin Hannelore: Ihre Eltern hätten das Aquarell auf dem Trödelmarkt gekauft. Seitdem lag es auf dem Dachboden. Lichter fragte: "Die haben es nie aufgehängt?" Die 53-Jährige verneinte. Das wurde später wichtig.

Auf die Frage nach ihrem Beruf antwortete Hannelore: "Hausfrau, ich habe acht Kinder." Lichter vermutete: "Dann brauchst du keine Hobbys mehr. Das ist kein mittelständisches Unternehmen, das ist ein Großbetrieb." Beeindruckt sagte er: "Junge Junge!"

Bares für Rares: Gemälde mehr wert als gedacht

"Jetzt hören wir was über das Gemälde", forderte der Moderator auf. "Dazu kann ich nicht so viel sagen", entgegnete Hannelore. Ein Missverständnis, das Lichter aufklärte: "Aber Colmar, den lassen wir jetzt von der Kette!"

Der Experte hatte es leicht, denn das Aquarell war signiert und datiert. Frank Heckendorf hatte es 1938 gemalt. "Ich habe auf der Rückseite geschaut, ob es einen Titel hat - leider nicht", berichtete der Experte.

Typisch für Heckendorf wären seine "südlichen Motive". Der Maler habe Italienreisen unternommen, so der Experte, doch seien die Motive "weniger detailreich dargestellt" und würden vielmehr "seinen Eindruck davon vermitteln". Real sähe es vor Ort wohl ganz anders aus.

Über den "exzellenten Zustand" war Colmar Schulte-Goltz begeistert. 500 Euro erhoffte sich die Verkäuferin. Der Experte erhöhte deutlich: Er taxierte auf 1.500 bis 2.000 Euro.

"Alter Schwede!", wunderte sich Lichter. "Das finde ich sensationell!" Ein Glückstreffer, fand er. "Weil: Wie viele würden da am Trödelmarkt vorbeilaufen und denken: Kindermalerei!"

"Ist es signiert?", erkundigte sich im Händlerraum Susanne Steiger. "Da steht tatsächlich Heckendorf", sagte Wolfgang Pauritsch. "Wow, mega!", freute sich Steiger. "Jetzt müssen wir zur Bank laufen", vermutete der Kollege.

Die Verkäuferin freute sich über den ersten Eindruck. "Urlaubsstimmung bekommen wir bei diesem Bild", sagte Wolfgang Pauritsch. "Was für ein schönes Bild, wir sind begeistert, diese leuchtenden Farben, bekannter Maler, tolle Stimmung", sagte Susanne Steiger.

Er sei "sehr begeistert, dass die Farben noch so frisch sind", so Pauritsch. Er habe andere Bilder von diesem Künstler gesehen: "Wenn die irgendwo hängen, wo die Sonneneinstrahlung drauf kommt, werden die heller."

Julian Schmitz-Avila lobte ebenfalls: Das Aquarell sähe aus "wie frisch gemalt". Die Verkäuferin erklärte: "Das hing auch noch nie an der Wand, war immer nur eingepackt." Steiger fand: "Dann wird es jetzt Zeit."

Heftiges Wettbieten bei "Bares für Rares"

Mit 500 Euro startete Wolfgang Pauritsch. Rasch ging es in Hunderter-Schritten nach oben. Alle bis auf einen boten mit: Steve Mandel war offenbar ein Kunstbanause wie Lichter.

"Das Bild ist wirklich traumhaft", schwärmte Pauritsch, als er 1.000 Euro bot. Bald wurde die doppelte Summe erreicht. Auf die Frage, was sie zu 2.200 Euro sage, erwiderte Hannelore gelassen: "Bisschen geht noch."

Dieses Selbstbewusstsein imponierte Julian Schmitz-Avila. Er bot 2.300 Euro. Als Susanne Steiger 2.600 bot, gaben sich die anderen geschlagen. "Sie hatten tatsächlich recht, als sie sagten: Ein bisschen geht noch", erinnerte sich Pauritsch.

Susanne Steiger erstand das Aquarell zum Fünffachen des Wunschpreises. "Ich fahre glücklich nach Hause", erklärte die Verkäuferin. Pauritsch erwies sich als guter Verlierer und gratulierte Steiger zum "Traumobjekt".

Bares für Rares: Die meisten Verkäufer sind zufrieden

Wie alt war seine Keramikvase? Diesen Fall konnte Uwe aus Morbach nicht lösen. Colmar Schulte-Goltz schätzte auf 1910 und 1912. Der Experte taxierte auf bis zu 220 Euro. Wolfgang Pauritsch kaufte für 180. Sein Plan: "Daraus wird eine Tischleuchte."

Ein Kegelspiel aus den 1960er- oder 70er-Jahren wollte Oliver aus der Nähe von Augsburg veräußern. Von den Großeltern gekauft wurde es nur zu besonderen Anlässen benutzt. Detlev Kümmel empfahl 80 bis 120 Euro. Jan Cizek kaufte es für 100 Euro.

Ein Onyx-Medaillon mit Opal, mit 585er Gold und Diamanten wollte ein Verkäufer im Auftrag seiner Mutter veräußern. Fürs Schließfach sei es zu schade, fand er. 800 bis 1.000 Euro wollte er dafür haben. Wendela Horz stimmte zu. Susanne Steiger zahlte 900.

Eine Spieldose war laut Detlev Kümmel nur die Nachbildung eines Originales, "aber keine Rarität". Dafür gab es keine Händler-Karte. Lichter entschuldigte sich stellvertretend. Die Verkäuferin nahm es gelassen: "Dann werde ich sie eben selbst spielen."

Einen diamantbesetzten Ring aus 333er Gold wollte eine Verkäuferin versilbern. Wendela Horz stimmte dem Wunschpreis von bis zu 150 Euro zu und hielt sogar 200 für denkbar. Steve Mandel zahlte 120 Euro.