Die langjährige Tradition vieler deutscher Fußballfans, wichtige Bundesliga-Spiele in der Sportschau der ARD oder des ZDF zu verfolgen, könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Die öffentlich-rechtlichen Sender planen nämlich, ihre Ausgaben im Bereich des Sports weiter zu reduzieren. Dies gaben der ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky und der ZDF-Sportstrategie-Beauftragte Thomas Fuhrmann am Mittwoch während des Kongresses "Neuland" in Aachen bekannt. "Wir wissen, dass wir einsparen müssen", erklärte Balkausky. Insbesondere beim Erwerb von Übertragungsrechten werde man vermehrt dazu gezwungen sein, diese zu teilen.
Beim Sparen sei "vor allem der Fußball betroffen"
Balkausky wies dabei auf Sublizenz-Modelle wie beispielsweise dem neuen Sport-TV-Sender Dyn hin, der unter anderem Live-Berichte von Handball- und Basketballspielen überträgt. Vor Kurzem hatten die ARD und das ZDF zudem einen ähnlichen Vertrag mit der Telekom für die Übertragung der Spiele der 3. Fußball-Liga abgeschlossen. "Vor allem der Fußball ist betroffen", erklärte der Sportchef der ARD, ohne dabei ins Detail zu gehen.
"Die Vielfalt ist die oberste Überschrift, bei allem, was mir machen." Laut eigenen Angaben verfügt die ARD im Zeitraum von 2021 bis 2024 über einen jährlichen Gesamtbetrag von durchschnittlich etwa 237,5 Millionen Euro für Sportübertragungsrechte. Das ZDF hat zu dieser Thematik keine genauen Angaben gemacht.
Es bleibt jedoch vorerst unklar, wie sich diese Einsparungen letztendlich auf die Zuschauer auswirken werden. Ebenso ist noch nicht bekannt, welche Spiele, ob Bundesliga oder Länderspiele, von den geplanten Maßnahmen betroffen sein werden. In den nächsten Wochen und Monaten dürfte es da laufend neue Erkenntnisse geben.