Der weiße Rüde mit dem namensgebenden schwarzen Fleck ums Auge, hat bereits sein halbes Leben im Tierheim verbracht. Als Welpe angeschafft, wurde er nur im Zwinger gehalten, jaulte, bellte und winselte dort jämmerlich. Nachdem sich Nachbarn darüber beschwert hatten, wurde er seinen Haltern entzogen.
Sabine will kleinen Mischlingshund Flecki adoptieren
Nach langem Warten kam dann endlich Hoffnung auf: Die 53-jährige Sabine meldete sich auf den Aufruf von Martin Rütter. Ihre Voraussetzungen waren auf den ersten Blick bestens. Sabine lebt in einem großen Haus, besitzt sogar einen eigenen Waldanteil und hat noch dazu Hundeerfahrung. Mit Toni steht ein älterer Hundekumpel für den jungen, unsicheren Flecki bereit.
Doch schon wenige Tage nach dem Umzug ins neue Zuhause ruft Sabine Hundetrainer Marcel Wunderlich zu Hilfe. Dass Flecki draußen reichlich Probleme mit fremden Menschen und Einflüssen hat, war bekannt - nun kommen aber drinnen weitere "Baustellen" hinzu: Flecki verteidigt sein Spielzeug gegenüber seinem neuen Frauchen, und auch gegenüber Althund Toni hat er schon Abwehrverhalten gezeigt.
Probleme mit Sabines Hund Toni erschweren die Lage
Sabine ist äußerst beunruhigt. Sie macht sich vor allem Sorgen um ihren alten Hund Toni. "Ich glaube es wird noch zwei Wochen dauern, bis er ernsthaft anfängt, Probleme mit Toni zu haben", fürchtet sie. Toni sei gestresster und traue sich bestimmte Dinge im Haus nicht mehr, ziehe sich zunehmend zurück.
Martin Rütter ist besorgt über die Entwicklung: "Oh Mann, das ist ja wirklich eine Sch... jetzt! Ich verstehe Sabine. Dass das im Alltag ein Riesenpaket ist, kann ich schon nachvollziehen, aber irgendwie würde ich mir wünschen, dass sie noch ein bisschen durchhält." Der "Hundeprofi" ist nämlich sicher, dass man mit dem gelehrigen Hund an seinen Schwachstellen arbeiten kann.
Doch im Gespräch mit Hundetrainer Marcel Wunderlich wird klar, dass Sabine ihre Entscheidung bereits gefällt hat: "Er bleibt hier, bis eine andere Lösung gefunden wurde", sagt sie zu dem Hundetrainer. Die 53-Jährige ist sich sicher, dass Flecki ein Zuhause ohne andere Hunde braucht, wo man sich voll auf ihn konzentrieren kann.
"Es ist jetzt genau das passiert, was ich vermeiden wollte"
Kurze Zeit später ist Sabine mit Flecki, den sie zwischenzeitlich Jack getauft hat, dann doch auf dem Weg zurück ins Tierheim. "Es ist jetzt genau das passiert, was ich vermeiden wollte", bedauert sie die Umstände. Doch um die Vermittlungschancen zu erhöhen, sei es für den Husky-Schäferhund-Mix besser, vor Ort zu sein.
Auf er Fahrt fließen die Tränen bei Fleckis Kurzzeit-Frauchen: "Ich lebe alleine, ab und zu brauche ich jemanden, der nach den Hunden guckt. Man denkt halt so ganz viele Szenarien durch: Was würde gehen? Und eins nach dem anderen fällt weg, und irgendwann ist nichts mehr da. Er hat nichts falsch gemacht, aber er ist der, der darunter leidet. Also, mir geht es nicht gut damit", gesteht sie.
Martin Rütter fühlt mit: "Es ist wirklich eine ganz traurige Situation für alle Beteiligten. Sabine lebt alleine, ist auf Hilfe angewiesen, sagt aber, ich kann eigentlich so niemandem so richtig vertrauen im Umgang mit den Hunden, und dann stapeln sich die Probleme auf, und irgendwann muss man sich eingestehen: Es ist einfach nicht leistbar für mich. Für Flecki ist es natürlich eine Katastrophe, wieder zurück ins Tierheim zu müssen", redet der "Hundeprofi" die Folgen nicht schön.
Der Abschied ist für Sabine äußerst schmerzhaft - doch Carina Wiche vom Tierheim Bückeburg sagt: "Man kann den Hunden wie auch den Menschen immer nur vor den Kopf sehen. Wir können viel ausprobieren, aber natürlich niemals die Situation zu Hause. Zu Hause ist immer eine andere Welt, und da zeigen die Hunde auch anderes Verhalten teilweise."
Flecki sucht weiter nach einem neuen Zuhause. Kinder, Katzen und kleine Hunde sollten nicht im Haushalt leben, erklärt Martin Rütter - der "Hundeprofi" freut sich über Bewerbungen für den schönen Huskymischling.
Das Original zu diesem Beitrag "Katastrophensituation für Husky-Mischling: Vermittlung endet mit Tränen" stammt von "Teleschau".