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Karsamstag im ZDF

Ein Toter im Badezimmer: "Marie Brand und die falsche Wahrheit"

Kann eine Wahrheit auch falsch sein? In jedem Fall wahr ist, dass ein junger Mann plötzlich tot daliegt. Um die mehr oder minder wahrhaftige Tätersuche geht es nun beim Krimi "Marie Brand und die falsche Wahrheit" im Zweiten.

Blut im Bett, an ihrer Hand. So wacht die gerade 18 Jahre alt gewordene Isabell (Anna-Lena Schwing) nach einer Partynacht morgens auf. Der Schreck wird noch größer, als sie ihren Ex-Freund Ben tot im Badezimmer entdeckt. Wenig später sind die Kommissare Marie Brand (Mariele Millowitsch) und Mario Simmel (Hinnerk Schönemann) am Tatort. In Isabells Blut wird neben Kokain auch Rohypnol festgestellt, die sogenannten K.-o.-Tropfen. Sie gibt an, sich an nichts erinnern zu können, auch ihre beste Freundin Ella (Charlotte Krause) behauptet dies. Brand und Simmel versuchen mühselig, die Tatnacht zu rekonstruieren. So beginnt der Krimi "Marie Brand und die falsche Wahrheit" am Karsamstag um 20.15 Uhr im ZDF.

"Marie Brand": Jeder legt sich seine eigene Wahrheit zurecht

Hinnerk Schönemann (48, "Nord bei Nordwest") darf gleich zweimal ordentlich rennen (nicht ohne zuvor sein Jackett abzulegen), wobei ihm jetzt deutlich früher die Puste ausgeht - angeblich sind die Adduktoren des Hüftgelenks daran schuld. Wobei durchaus der Eindruck entsteht, dass er flunkert und die (in der Klinik gestohlenen Gehhilfen nur vorgeschoben sind. Seine Kollegin Mariele Millowitsch (67, "Klara Sonntag") durchschaut das Manöver natürlich recht bald.

Die gewohnten Eskapaden der beiden Ermittler erschöpfen sich diesmal in hübschen Kabbeleien ums Thema Alter. Regisseur Michael Zens (70, "Daheim in den Bergen") setzt in seinem soliden Krimi auf viele Rückblenden und auf zahlreiche Einzelverhöre und Recherchen im Büro. Offen gelegt werden ganz allmählich die vielen Geheimnisse, die es zwischen den Mädchen, den Eltern und auch innerhalb der Sprint-Gruppe gibt, in der sowohl Isabell als auch Ben trainiert haben.

Das Misstrauen, das sich zunehmend zwischen den Beteiligten aufbaut, sorgt für Spannung bei den Zuschauern, die es mit etwas zu vielen Verdächtigen und allerlei Wendungen im Fall zu tun bekommen. Schließlich stellt sich heraus, dass sich fast ein jeder in diesem Krimi seine eigene Wahrheit zurechtlegt - bis zum sauber aufgedröselten Ende eine einzige übrig bleibt.

Die "Marie Brand"-Reihe ist für das ZDF ein Quotengarant. Zuletzt verfolgten den Krimi «Marie Brand und die falschen Freunde» im Februar dieses Jahres im Schnitt 6,86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, was 24,7 Prozent Marktanteil für das Zweite entsprach.