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Kampf der Realitystars: Psychospiele am Stand

Kurz vor dem Finale liegen bei "Kampf der Realitystars" die Nerven blank. Es gilt: "Ohne Rücksicht auf Verluste".

In Folge acht von "Kampf der Realitystars" (RTLZWEI) konnte man niemandem mehr vertrauen. Jedenfalls erwies sich die Einschätzung von Christoph Oberheide ("Seit Maurice raus ist, wirkt das ganze Haus irgendwie positiver") als flüchtiger als ein Schneeball in der Mikrowelle.

Dass Realitystars in einer eigenen Realität leben, zeigte sich an der "Wand der Wahrheit". Da mussten die "Stars" einschätzen, wegen wem von ihnen die Zuschauer daheim am ehesten oder eher gar nicht die Glotze einschalten. Da kam raus, dass die "reinrassigen Realitystars" (Calvin Kleinen, Cecilia Asoro, Aleks Petrovic) im hinteren Mittelfeld landeten oder gleich - wie Kevin Schäfer - Allerletzter wurden. Ihm wurde bescheinigt, dass bei ihm die Zuschauer "lieber die Mikrowelle einschalten" als den Fernseher.

Kampf der Realitystars: Wertvolle Zeit gestohlen

Die Magnete, die laut Off-Sprecher "ganz Deutschland" an den Einschaltknopf ziehen, waren Influencer-Nesthäkchen Noah Cremer (21), gefolgt von "Köln 50667"-Legende Christoph, Partyschlagermaus Isi Glück und YouTube-Urgestein Chris Manazidis. Seine Freude sollte Noah ("Ich hab mich gefreut, dass Deutschland sagt: ''Du bist unser Star''") ruhig wieder reduzieren. "Ganz Deutschland" waren 1.000 befragte Menschen, also knapp 0,0012 Prozent der Bevölkerung. Gemach also, junger Padawan!

Aber natürlich hatte das Ranking Auswirkungen. Den Beurteilten wurden insgesamt drei Minuten private Zeit für Skype-Kontakte mit daheim eingeräumt. Und zwar durften die Letztplatzierten - eine Geste des Trostes - als erste telefonieren. Blöd für die "Elite": Kevin laberte 48 Sekunden mit Mama und ließ sich seine Handtaschenhunde zeigen. Die Zwillinge Heidi und Heike brauchten 57 Sekunden, um der Verwandtschaft zu sagen: "Uns geht''s gut, es macht viel Spaß." Und Nina Anhan, die Frau von Rapper Haftbefehl, erfreute sich 59 Sekunden lang an ihrem Sohn ("Mama kommt bald wieder").

Aleks Petrovic ist empört

Obwohl sich Lilo von Kiesenwetter (acht Sekunden mit Tochter Mary) kurzfasste, blieben Aleks dann nur noch acht Sekunden, bevor der Bildschirm schwarz wurde. Er war enttäuscht, hatte er doch seiner Freundin sagen wollen, dass er sie liebe und auf jeden Fall gewinnen würde. Aber die anderen hatten es noch schwerer: Sechs Promis guckten komplett in die Röhre.

Darüber eskalierte die Situation. Vor allem bei Cecilia. Sie konnte sich über den unfairen Egoismus gar nicht beruhigen. "Aber dann über Maurice labern von wegen ''ehrenlos'' wegen der Kohle", rüffelte sie die anderen. Dabei mag man dem Realitygott ruhig mal seinen Dank aussprechen als Zuschauer - schließlich zockte Cecilia jüngst mit 6.000 Euro bei der "Versuchung" am meisten ab und log die anderen danach auch noch dreist an.

Da dachte Christoph schon eher in die richtige Richtung, als er sagte: "Zeit ist Geld. Bei beidem dachte jeder nur an den eigenen Ar...!". Auch Aleks ("Wie kann man nur so auf die anderen sch...en?!") war empört. Aber: Es würde der Moment kommen, da sollten ihm diese Worte in den Ohren klingen.

Sieg mit Beigeschmack bei "Kampf der Realitystars"

Erst klang was anderes. Cecilias Klagen. Weit über den Thai-Strand. "Ich kann nicht mehr. Ich geh nicht umsonst in ''ne Therapie, um mit meinem Kopf klarzukommen, und dann soll ich mit solchen Menschen leben?", haderte sie, "ich hab keine Batterien mehr." Gut, dass Kumpel Kevin eine Kiste voller Schnaps fand. Damit waren dann alle Sorgen kurz wie weggespült. Selbst Lilo feierte: "Auf das, was wir lieben und mit denen wir es trieben!" Prost.

Bei all dem Kater (Calvin: "Dumme Idee, gestern wieder so viel zu saufen") - das wahre Drama kam noch. Beim Beach-Buddel-Spiel grub Aleks ("Ich hab''s verdient, zu gewinnen. Ich bin Teamplayer und rasiere") die meisten Fotokärtchen mit Realitystars aus und konnte dann auch die meisten richtig benennen. Damit gewann er das Spiel - und ungeahnte Macht: Er durfte vier Kandidaten für die "Stunde der Wahrheit" auf die "Abschussliste" setzen. "Da muss ich clever vorgehen", sagte er noch - und vermasselte es komplett.

Foto: RTLZWEI, ca_114

"Wie ''Tatort'', nur ohne die guten Schauspieler"

Aleks wurde also zum Nominator. Nur: Das wusste keiner, denn es blieb geheim, wer das Spiel gewonnen und Cecilia, Isi, Christoph und Kevin auf die "Abschussliste" gesetzt hatte. Die saßen mit ihren "Nominiert"-Bändchen da wie begossene, aber sehr wütende Pudel. Alle machten sich dran, munter im Nebel zu stochern, wer denn wohl der fiese Nominator sei. Calvin vermutete erst, Christoph hätte sich selbst nominiert, dann verdächtigte er ausgerechnet Chris, der von Reality-Sternchen ungefähr so viel Ahnung hat wie Calvin von echtem Rap - keine.

Aleks war beim Nebelkerzenschießen munter dabei, schob den Verdacht - je nachdem, in welcher Gruppe er gerade flüsterte - in Christophs oder Chris'' Richtung und beklagte sich mit Dackelblick über den "Psycho-Mindf..k bei KDRS". Kevin gab ihm recht: "Ja, hier musst du schon extrem gesund sein", um das auszuhalten. Und er meinte das ernst. Noah traf besser: "Psycho-Kram. Wie ''Tatort'', nur ohne die guten Schauspieler."

Hiobsbotschaft für Aleks

Dank Cecilia, die sich mit intrigantem Schauspiel bestens auskennt, zog sich die Schlinge des Verdachts um Aleks'' Hals zu. Alle guckten den Muskelmann misstrauisch an. Nur Calvin, der "Bro" im Muskelpaket und im Geiste, blieb treu: "Der Aleks war das nicht." Andererseits vertraute er seinem Buddy an: "Der Nominator ist ein riesengroßes Ar...loch. Wie man nur so lügen kann." Und Aleks guckte, als hätte er Blinddarmdurchbruch.

Aber es kam noch schlimmer. Beim Safety-Spiel ging es nicht um Sicherheit allein. Sollte ein Nominierter gewinnen, würde der sein Band tauschen dürfen. Hiobsbotschaft für Aleks: "Ich muss gewinnen, sonst bin ich hier raus." Endlich mal eine wirklich hellsichtige Prognose, Seherin Lilo wäre stolz gewesen. Notiz am Rande: Als Aleks (als Erster!) aus dem Safety-Spiel geworfen wurde, beschwerte er sich: "Abgekartetes Spiel, das ist nicht der Kampf, sondern die Ar...kriecherei der Realitystars." Fast dieselben Worte hatte einst sein Lieblingsfeind Maurice gewählt.

Aleks: "Ich hab keine Lust, verurteilt zu werden"

Christoph gewann. Und gab Aleks sein Abschusslisten-Band. Der Rest ging schnell. In der "Stunde der Wahrheit" kassierte Aleks acht von elf Exit-Münzen. Bevor er ging, gestand er allen seine Nominatoren-Rolle. "Ich musste anonym bleiben, ich musste euch ins Gesicht lügen. Ich hab keine Lust, verurteilt zu werden, nur weil ich mich an die Spielregeln hielt."

Das stimmt allerdings nicht. Denn er hätte durchaus die Möglichkeit gehabt, gleich reinen Wein einzuschenken. Der Spielleiter verlangte vom Nominator nicht ausdrücklich Anonymität - stellte lediglich klar: "Wenn du nichts sagst, bleibt''s geheim."

Er hatte die Wahl und er wählte: "Es muss geheim bleiben, sonst habe ich nächstes Mal vier Exit-Münzen sicher. Wenn ich sag, ich bin der Nominator, mach ich mich ja unbeliebt." Er schaffte es auch so. Und irgendwo in Oberhausen, bei Mapsel und Papsel, fiel ein ehemaliger Löwenkrieger lachend vom Stuhl.

Das Original zu diesem Beitrag "Kampf der Realitystars: Psychospiele am Stand" stammt von "Teleschau".