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Horst Lichter fühlt mit "Bares für Rares"-Verkäuferin: "Ich hätte körperliche Schmerzen"

In der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow Bares für Rares gab Ina-Marie zu: Es hilft ja nichts, ich habe Abschied genommen. Doch als der Preis deutlich unter ihren Wunschvorstellungen lag, blutete ihr Herz. Immerhin begleiteten sie die Masken seit Kindertagen. Horst Lichter fühlte mit: Ich hätte körperliche Schmerzen ...
Horst Lichter hat Mitleid mit "Bares für Rares"-Verkäuferin Ina-Marie. ZDF

Trennungsschmerz bei "Bares für Rares": Eine Verkäuferin will zwei Masken aus ihrer Kindheit feilbieten. Doch leider ist der Expertenpreis nicht so hoch wie erhofft ...

Foto: ZDF

In der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" gab Ina-Marie zu: "Es hilft ja nichts, ich habe Abschied genommen." Doch als der Preis deutlich unter ihren Wunschvorstellungen lag, blutete ihr Herz. Immerhin begleiteten sie die Masken seit Kindertagen. Horst Lichter erkannte die Objekte und verortete die Masken nach Wien. Das konnte Expertin Heide Rezepa-Zabel nur bestätigen: "Ja, die stammen von der bekannten Wiener Manufaktur Goldscheider." Verkäuferin Ina-Marie hatte jedenfalls einen großen Wunsch: Ihre zwei Masken "in gute Hände zu geben".

Diese "wunderschönen Masken" hingen früher im Salon ihrer Eltern, im ehemaligen Ost-Berlin: "Und ich liebe sie, seitdem ich sie entdeckt habe", erinnerte sich die Verkäuferin wehmütig. "Es gehörte noch eine Blondine dazu, die hat die Kriegswirren aber nicht überstanden, denke ich." Das sei schade, meinte Lichter, der ebenfalls sehr angetan von den Masken schien. Rezepa-Zabel war vor allem von dem "ganz, ganz großen Namen in der Keramik-Geschichte" begeistert: Goldscheider. Die Manufaktur wurde 1845 von Friedrich Goldscheider gegründet und war vor allem im Jugendstil und Art-déco-Zeit groß geworden.

Die helle Maske datierte Rezepa-Zabel aufgrund der Nummerierung im Inneren um 1937. Die dunkle Maske wurde ebenfalls in dieser Zeit entworfen, aber hierbei handelte es sich um ein Nachkriegsstück. "Vielleicht ersetzte sie die blonde Dame", mutmaßte die Expertin und datierte das Objekt auf 1945 bis 1953. Leider war die Expertin aber nicht von der Qualität der Stücke begeistert. An den Rändern "verschwimmen die Farben ineinander. Man kann von Goldscheider eigentlich mehr Feinheit erwarten", meinte Rezepa-Zabel. Die Verkäuferin hatte dennoch eine Traumvorstellung von 450 bis 500 Euro pro Maske: "Ich darf ja hier träumen", erklärte sie.

"Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter hat Mitleid mit Verkäuferin

Foto: ZDF, Bares für Rares: Die Masken stammen aus der Wiener Manufaktur Goldscheider.

Doch die Wertschätzung dieser Objekte lag laut Expertin niedriger, "vor allem bei Stücken, die nicht hundertprozentig perfekt sind". Und so taxierte Rezepa-Zabel nur auf 300 bis 400 Euro für beide. "Für beide?", fragte die Verkäuferin desillusioniert. "Oh wow", spürte auch Lichter die Enttäuschung und gestand: "Ich hätte körperliche Schmerzen ..." Die Verkäuferin nahm die Händlerkarte dennoch an und seufzte: "Das nutzt ja nichts, ich habe schon Abschied genommen." Lichter wünschte sich zum Abschied noch, dass die Händlerin und Händler "so jeck" auf die zwei Masken und der Preis steigen würde. Doch auch im Händlerraum war die Preisvorstellung niedrig.

Fabian Kahl erkannte das glasierte Feinsteingut als Goldscheider aus Wien und bot als Erster 200 Euro. Wolfgang Pauritsch gefiel vor allem die helle Maske: "Die ist sehr gut. Die dunkle Maske hingegen sieht man häufiger." Deshalb erhöhte er auf 220 Euro. Auch Jos van Katwijk mischte mit. Aber bei 320 Euro von Pauritsch schien das Ende erreicht. "Das wäre aber traurig. Gebt mir noch ein bisschen was dazu", bat die Verkäuferin. Eigentlich hoffte sie nun auf 400 Euro, die Obergrenze der Expertise. Doch Pauritsch bot nur noch 350 Euro und so schlug sie schweren Herzens ein. "Ich werde gut auf sie aufpassen", erklärte Pauritsch, als er die Zurückhaltung der Verkäuferin merkte.

"Darf ich sie noch einmal berühren?", fragte Ina-Marie und streichelte den beiden Gesichtern zum Abschied zart über die Wangen. "Danke", rief die Verkäuferin in die Runde und schien am Ende doch glücklich. "Manche Menschen trennen sich nur schwer von ihren Exemplaren, vor allem wenn sie jahrzehntelang Freude gemacht haben", erkannte Pauritsch.

Bares für Rares: Armbanduhr erzielt Hammer-Preis

Als weiteres Objekt wurde eine Zapfsäule von Detlev Kümmel in die 1960er- bis 1970er-Jahre datiert. Sein Schätzpreis lag bei 100 bis 150 Euro, wobei sich die Verkäufer nur 80 Euro gewünscht hatten. Händler Jos van Katwijk zahlte am Ende 100 Euro für die Zapfanlage.

Ein Ölgemälde von Künstler Robert Schultze stammte Bianca Berding zufolge aus dem Zeitraum zwischen 1870 und 1890. Gewünscht wurden 800 Euro, Expertin Berding taxierte auf 1.200 bis 1.400 Euro und Fabian Kahl zahlte letztlich 1.300 Euro für das beeindruckende Großformat.

Ein alter Bollerwagen aus Familienbesitz wurde von Detlev Kümmel in die 1920er- bis 1930er-Jahre datiert. Sein Schätzpreis lag bei 100 Euro, der Wunschpreis bei 40 Euro und am Ende zahlte Jos van Katwijk 140 Euro.

Ein Jugendstil-Henkelkrug aus Glas (um 1900) hatte laut Bianca Berding einen "dramatischen Spannungsriss". "Man könnte ihn reparieren, etwa mit der japanischen Methode Kintsugi", so die Expertin, die den Wert nur noch auf 50 bis 80 Euro schätzte. Der Wunschpreis lag zwar bei 370 Euro, aber Jos van Katwijk zahlte nur 130 Euro.

Eine auffällige Armbanduhr von Omega, die auch als Armband zu tragen war, datierte Heide Rezepa-Zabel in die 1940er-Jahre. Für das Objekt mit einer Gasröhren-Kette aus 750er Gold und 21 Diamanten wünschten sich die Verkäufer 1.500 Euro. Die Expertin schätzte aber 2.300 bis 2.500 Euro und Fabian Kahl zahlte 2.100 Euro.