"Hier ist James glücklich. Darum versuche ich auch, glücklich zu sein", erklärte "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Sarah Arnold (31) in der VOX-Dokusoap ihren Entschluss, in Tansania Fuß zu fassen. Eine Hals-über-Kopf-Geschichte, wie man sie sonst in der Sendung des Öfteren sieht, war ihre Lovestory jedoch nicht: Bereits vor acht Jahren hatte die Gießenerin ihren tansanischen Partner James Kivuyo (27) in dessen Heimatstadt Arusha kennengelernt, als sie als Freiwillige in einem Frauenhaus arbeitete. Mittlerweile haben beide zwei Töchter, die fünfjährige Aviana und Baby Malaika. Seit ein paar Jahren lebte die Familie in Deutschland.
Doch James plagte das Heimweh. Zudem wollte er seinen Kindern gern seine Kultur näherbringen, und so beschloss das Paar, einen Neustart in Tansania zu wagen. Mithilfe eines Kredites hatten sich die Pädagogik-Studentin und der gelernte Safari-Guide zwei Ferienhäuschen gekauft, die sie vermieten wollten. Zudem sollte durch die Organisation von Touren Geld in die Familienkasse kommen. Doch das Business aufzubauen, gestaltete sich schwieriger als gedacht, nicht nur, weil die Konkurrenz am Tourismus-Markt groß war.
Goodbye Deutschland: "Frauen haben einen niedrigeren Stellenwert als Männer"
Auch die Wohnsituation, mit der sich die Familie vor Ort konfrontiert sah, war für europäische Verhältnisse gewöhnungsbedürftig: Während Sarah mit ihren Töchtern in ein kleines Zwei-Zimmer-Häuschen zog, um dort mit James' Mutter, seiner Tante, Schwester und einigen weiteren Kindern zu wohnen, würde James bei seinem Cousin unterkommen. Denn nach der Pubertät dürfen Massai-Söhne nicht mehr mit ihrer Mutter unter einem Dach leben.
Dazu kam, dass die gekauften Häuser noch nicht fertig renoviert waren, dass Möbel gekauft werden mussten usw. "Hier ist halt alles noch sehr chaotisch und es gibt viel zu tun", stellte Sarah fest. Zudem sorgte sie sich um die Zukunft ihrer Töchter. Würden sie später in der Schule geschlagen werden, wie es immer noch manchmal üblich war? Und wie würden sie als Mädchen hier leben? "Frauen haben schon an sich' nen niedrigeren Stellenwert als Männer", wusste die junge Mutter, sah aber auch Fortschritte: Immerhin habe Tansania aktuell eine Präsidentin.
Goodbye Deutschland: Sarah und ihrer Tochter kommen die Tränen
Auch sonst hatte sie durchaus einen Blick für die positiven Seiten des Lebens ins Afrika: Viel entschleunigter als in Europa sei dieses. Das stundenlange Kochen mit Gemüse aus dem Garten etwa mache einem viel bewusster, was man tue. Und dadurch schmecke "das Essen auch viel besser".
Bei allem guten Willen brach jedoch zwischendurch doch die Fassade der Deutschen - als sie nämlich auf ein Gespräch mit ihrer Mutter zu sprechen kam, bei dem Aviana so bitterlich geweint hatte, dass das Telefonat abgebrochen werden musste. So sehr vermisste die Kleine ihre Oma. Bei der Erinnerung daran kamen auch Sarah erneut die Tränen.
Goodbye Deutschland: Tansania-Traum ist geplatzt - vorerst
Hinzu kamen finanzielle Sorgen. Das Leben in Tansania erwies sich als teurer als gedacht. Die Einkünfte aus der Ferienhaus-Vermietung reichten der Familie längst nicht zum Leben, und einen Zweitjob konnte Sarah nicht finden. Als VOX die Familie sieben Monate später erneut besuchte, war der Traum von der Auswanderung geplatzt - zumindest vorerst.
Wenig später flog die Familie zurück nach Deutschland, um dort zu arbeiten und die Reste ihres Kredits abzuzahlen. Sobald das geschafft war, wollten sie es allerdings erneut versuchen - vielleicht ja wieder in Begleitung eines Fernsehteams ...
Das Original zu diesem Beitrag ""Hier ist halt alles noch sehr chaotisch": "Goodbye Deutschland"-Traum platzt" stammt von "Teleschau".