Das Finale der Europa League ist dieses Jahr etwas ganz Besonderes, denn ein deutscher Verein ist wieder einmal beteiligt: Eintracht Frankfurt spielt gegen die Glasgow Rangers und es ist die erste Finalteilnahme des hessischen Clubs seit sehr langer Zeit. Und auch wenn Glasgow ein harter Gegner ist, stehen die Chancen für die Eintracht gut. Das Spiel ist im Free-TV und Livestream zu sehen.
RTL überträgt Frankfurt gegen Glasgow
Das Top-Spiel zwischen dem deutschen Verein und den Schotten wird von RTL im TV und im Livestream übertragen. Nicht wie sonst am Donnerstag, sondern Mittwoch, 18. Mai, geht es um 20:15 Uhr los mit dem "Countdown". Laura Papendick moderiert den kompletten Abend, an ihrer Seite ist Karl Heinz Riedle, der Experte für den Abend. Um 21 Uhr ist Anpfiff, Marco Hagemann und Steffen Freund kommentieren das Spiel.
Die Schlüsselspieler der Eintracht
Die weiße Wand in Barcelona, der Platzsturm gegen West Ham United und das Last-Minute-Tor gegen Betis Sevilla. Von einer wilden Europapokal-Saison von Eintracht Frankfurt sind schon jetzt einige Momente hängengeblieben. Nun wartet am Mittwoch das Europa-League-Finale gegen die Glasgow Rangers in Sevilla. Ein Blick zurück, welche Menschen den Lauf der Hessen bis dorthin besonders geprägt haben.
Kevin Trapp: Startete in der Bundesliga durchwachsen, bevor er im Herbst eine Initialzündung beim 2:1-Sieg beim FC Bayern erlebte. Der 31-Jährige spielt in diesem Frühjahr herausragend und hat großen Anteil am überraschenden Eintracht-Einzug ins Finale. Der ehemalige Keeper Uli Stein sieht Trapp sogar vor Nationalmannschafts-Kapitän Manuel Neuer. "Im Moment ist Kevin der Beste in der Bundesliga!", sagte Stein der "Bild-Zeitung".
Peter Fischer: Kein Mensch lebt die Emotionen des Clubs so sehr wie der Vereinspräsident. Fischer ist bei der Eintracht immer dabei, nicht nur bei den Fußballern. Bezeichnend waren die Bilder, als der 66-Jährige am Plaça de Catalunya Dosenbier mit den komplett in weiß gekleideten Fans trank. Am Abend gewann sein Verein mit 3:2 beim FC Barcelona und warf den Weltclub aus dem Wettbewerb. Fischer hatte die Partien zuvor als "Jahrhundertspiele" bezeichnet.
Filip Kostic: Im August wollte der Serbe die Hessen noch verlassen. Sein Ziel war Lazio Rom, Kostic streikte einmal sogar beim Training. Doch die Eintracht ließ ihren Flügelflitzer nicht ziehen und hat - im Nachhinein betrachtet - die richtige Entscheidung getroffen. Kostic erzielt Tore und legt Treffer vor, mit seinem Tempo und seiner Technik ist er auf links der Motor. Nach dem Sieg im Camp Nou hisste er vor den Fans stolz das Trikot, als wäre vergangenen Sommer nichts passiert.
Oliver Glasner: Der Österreicher hatte vor der Saison Unverständnis geerntet, weil er einen Champions-League-Club (Wolfsburg) verlässt und zu einem Europa-League-Verein (Frankfurt) wechselt. Knapp ein Jahr später steht er in einem Europapokal-Finale, während sich die Niedersachsen nach Glasners Nachfolger Mark van Bommel auch von dessen Nachfolger Florian Kohfeldt schon wieder getrennt haben.
Der zwölfte Mann: Wird bei vielen Vereinen gerne beschworen, ist aber bei kaum einem Club so präsent und bedeutend wie bei Eintracht Frankfurt. "Ganz Deutschland drückt am Mittwoch die Daumen, dass sie nach den fantastischen Leistungen den Cup holen", sagte Ex-Trainer Friedhelm Funkel der dpa. Über 30 000 Fans waren in Barcelona dabei und schafften es fast ausnahmslos ins Stadion. Diesmal sollen es noch mehr werden - nur mit dem Zutritt zum Stadion, das nur ein wenig über 40 000 Plätze hat, dürfte es diesmal schwieriger werden.
Eintracht-Präsident: "Werden der Chef im Stadion sein"
Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer hat die eigene Delegation vor dem Europa-League-Finale in Sevilla kräftig eingestimmt. "Wir werden der Chef im Stadion sein. Wehe, ihr seid schuld, dass ich nicht aus diesem Pokal saufen darf", sagte der 66 Jahre alte Funktionär am Dienstagabend bei einer feierlichen Abendveranstaltung der Hessen in Sevilla. Dort findet am heutigen Mittwoch das Endspiel gegen den schottischen Vizemeister Glasgow Rangers statt. Beide Vereine haben zehntausende Fans in der Stadt dabei.
Fischer und Vorstandssprecher Axel Hellmann haben sich vorgenommen, vorab in die Kurve zu gehen und die mitgereisten Anhänger im Stadion zusätzlich zu motivieren. "Meine Gänsehaut ist immer so groß wie Erbsen. Die dürfen noch größer werden, die Erbsen", sagte Fischer. Die rund 800 Gäste seien am Abend vor dem Spiel nicht hier, "um umsonst zu saufen und zu fressen", erklärte der Vereinspräsident gewohnt drastisch. "Das, was wir hier machen, ist Doping." Für Frankfurt wäre es der erste internationale Titel seit 1980.