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"Es wird sehr, sehr turbulent": Neue Folgen – Herbert Ulrich über Henning und "Rote Rosen"

Rote Rosen
Rote Rosen: Herbert Ulrich über seine Figur "Henning". ARD/Thorsten Jander

Das Warten hat ein Ende: Auch bei "Rote Rosen" geht es endlich weiter. Vorher hat TVSpielfilm.de Schauspieler Herbert Ulrich u.a. gefragt, wie sich die Beziehung zwischen Astrid und Henning entwickeln wird.

Derzeit können die Zuschauer erleben, wie bei "Rote Rosen" alles begann. Wegen des Drehstopps durch die Corona-Pandemie gingen die neuen Episoden aus und das Erste zeigt bis Donnerstag, 2. Juli, die erste Staffel der Telenovela mit Angela Roy. Am Freitag. 3. Juli, gibt es ein "Astrid und Alex - eine Liebe in Turbulenzen"-Special, und ab Montag, 6. Juli, geht es dann endlich mit der aktuellen Staffel weiter.

Wird Rose Astrid (Claudia Schmutzler) ihre Liebe finden? Wir erinnern uns: Sie hat Henning beim Seitensprung mit Sarah ertappt. Ob beide trotzdem noch zueinanderfinden und wie der Dreh unter Corona-Bedingungen ist, wollte TVSpielfilm.de u. a. von Henning-Darsteller Herbert Ulrich wissen.

"Langeweile kannte ich nicht"

Guten Tag, Herr Ulrich, wo treffe ich Sie denn gerade an?

Ich bin in meinem Apartment in Lüneburg.

Werden Sie später noch drehen?

Ja, heute Nachmittag. Eine Szene mit meinem Bruder Bruno auf dem Ziegenhof.

Gehen Sie seit dem Neustart nach der Corona-Pause anders ans Set als vorher?

Wir drehen ja jetzt schon wieder einige Wochen, da hat man sich daran gewöhnt. Aber die ersten zwei Wochen waren nicht so angenehm. Man musste sich erstmal an das Tragen der Maske gewöhnen, an das "Selbst-schminken". Das war nicht so einfach. Aber das Abstandhalten, auch während des Drehens immer diese 1,50 Meter einzuhalten, das ist für mich das größte Problem, nach wie vor.

Ihr Kollege Gerry Hungbauer sprach vom "Latten-Ede", der immer dazwischenstehen würde.

Ja, das ist wahnsinnig nervig. Und immer Händewaschen. Wir dürfen keine Requisiten essen, keinen Kaffee trinken, was mir das Spielen ein bisschen erschwert. Ich habe gern Requisiten um mich, mit denen ich arbeiten kann. Und das geht jetzt nicht, ich darf keinen Kaffee trinken. Ich kann die Tasse in die Hand nehmen, darf aber den Kaffee nicht trinken. Das behindert einen beim Spielen, das ist Spielen mit angezogener Handbremse.

Wie haben Sie denn die fünf Wochen Drehpause verbracht?

Ich habe ja eine Gartenbaufirma in München und habe in dieser Zeit rund um die Uhr für diese Firma gearbeitet. Langeweile kannte ich nicht.

Dann waren Sie auch nicht gestresst, dass da ein Standbein wegfiel?

Nein, überhaupt nicht, gar nicht. Ich bin da ziemlich entspannt. Ich habe ein paar Kunden angerufen, es war ja Frühling und viel Arbeit in den Gärten. Man darf das eigentlich nicht sagen, aber für mich war es ein Traum. Es war nichts los in der Stadt, ich konnte zu meinen Kunden fahren, stand nie im Stau. Es war ein unglaublich angenehmes Arbeiten.

Ist der Gartenbau ein Ausgleich zur Schauspielerei? Wühlen Sie selbst in der Erde?

Ja. Wir machen aber auch viel Baumpflege, ich bin ja auch Baumkletterer. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.

Und die Schauspielerei ist ein Hobby?

Das ist eine gute Frage. Ich kann nur einen Beruf als Beruf benennen, wenn ich damit Geld verdiene. Kontinuierlich. Und das ist in der Schauspielerei unglaublich schwer geworden. Ich habe Glück gehabt, ich habe ja 13 Jahre am Stück gedreht, fast ohne Pausen. Aber es gibt so viele Kollegen, die können das gar nicht. Aber Hobby? Das wäre trotzdem etwas lapidar gesagt. Ein Hobby ist etwas, das nicht richtig ernst genommen wird. Also, ich mache beides als Beruf.

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"Ich glaube, Henning sollte lieber alleine bleiben"

Jetzt muss ich zu Rote Rosen zurückkommen, zu einer Frage, die sicher alle Zuschauer interessiert: Hat Henning bei Astrid noch eine Chance?

(Flüstert) Das darf ich doch nicht sagen.

Was denken Sie denn, als Herbert Ulrich?

Im Moment sieht es ja überhaupt nicht so aus, man muss es einfach abwarten. Ich glaube, Henning sollte lieber alleine bleiben.

Können Sie wenigstens verraten, wie es sonst mit Henning weitergeht?

Es wird sehr, sehr turbulent  in seinem Leben. Er schlägt fast eine kriminelle Richtung ein.

Mussten auch seine Drehbücher umgeschrieben werden?

Ja, die mussten angepasst werden. Die Geschichten bleiben natürlich, aber die Situationen werden verändert. Oder die Motive – man sitzt sich jetzt im Restaurant gegenüber und trifft sich nicht in der Stadt. Bis dato durften wir ja nicht in der Stadt drehen, es gab keine Drehgenehmigung.

Unter Corona-Drehbedingungen hätte die Henning-Astrid-Geschichte ja auch anders ausgehen können, zumindest hätte Astrid Henning und Sarah ja nicht in flagranti erwischen können.

Ich weiß nicht, wie wir das gedreht hätten. Es gibt ja jetzt die verschiedensten Theorien, wie wir zukünftig solche Szenen drehen können. Möglich wäre zum Beispiel, dass Leute vor und nach dem Dreh von Liebesszenen in Quarantäne gehen für eine gewisse Zeit. Wie es am Ende gemacht wird, weiß ich nicht. "Rote Rosen" lebt ja von Liebesgeschichten. Eine Zeitlang kann man das ja auch verpacken, das Prickeln und das Nicht-Küssen. Aber irgendwann geht es dann nicht mehr.

Wird Henning denn noch mal küssen?

Das wurde eben umgeschrieben. Er durfte nicht küssen, er musste vorher abbrechen.

Und wen wollte er küssen?

Das darf ich nicht sagen, ich darf das doch alles nicht erzählen.

Aber fragen müssen wir ja wenigstens. Wie lange ist Henning denn noch bei Rote Rosen?

Wir haben jetzt noch einen Vertrag bis zum 7. August, das bedeutet, acht Wochen länger auf Sendung. Bis Ende September bin ich noch auf dem Bildschirm.

"Ich werde wahrscheinlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen"

Könnten Sie sich denn vorstellen, länger zu bleiben? Oder haben Sie erstmal wieder genug von Dailys?

Genug nicht, aber ich muss sagen, ich werde wahrscheinlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen. Wir sind ein unglaublich tolles Team bei den Roten Rosen. Wir Kollegen verstehen uns sehr, sehr gut untereinander. Da haben wir Glück gehabt. Aber ich würde jetzt erstmal gern eine Pause machen und dann vielleicht wiederkommen. Keine feste Rolle wie Gerry, das wäre mir dann zu weit weg von meiner Familie, von meinen Kindern, das möchte ich nicht mehr.

Wie alt sind Ihre Kinder denn?

25 und 7. Bei meiner ersten Tochter war ich immer viel unterwegs, wir haben uns nicht viel gesehen. Das war sehr schade, und das möchte ich jetzt nicht wiederholen. Deshalb würde ich lieber auf eine langfristige Rolle in anderen Städten verzichten.

Wie Henning aussteigt, dürfen Sie wahrscheinlich auch nicht verraten?

Das weiß ich, ehrlich gesagt, wirklich nicht.

Wie es mit Herbert Ulrich weitergeht, haben Sie ja schon angedeutet. Haben Sie schon Drehbücher für kommende Projekte?

Es gibt eine Option, die wird gerade besprochen, die liegt also noch im Schreibtisch. Eine Serie mit mir in München. Da muss man abwarten. Meinetwegen soll es gar nicht so schnell losgehen, ich muss in meiner Firma weitermachen und ein bisschen Urlaub machen. Und dann kann es im Herbst, im Spätherbst, mit einer anderen Serie weitergehen.

Mussten Sie denn durch den verschobenen Dreh auch Ihren Urlaub verschieben?

Ja, geplant war eigentlich Ostern, jetzt möchte ich im August mit meiner kleinen Tochter Urlaub machen.

Und wo geht es hin?

Im Wohnmobil nach Belgien, wir wollen ein bisschen durch Europa reisen. Ich habe ja auch eine Finca auf Fuerteventura, da will ich auch noch hin. Auf der Insel habe ich meine Jugend verbracht, ich bin dort, seit ich 17 bin und hab auch 3,5 Jahre am Stück dort gelebt, als Windsurfer. Ich wollte damals Profi werden. Meine Finca liebe ich immer noch, besonders die Ruhe dort.

Aber erstmal sehen wir Sie ja in ab dem 6. Juli bei "Rote Rosen" wieder. Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview wurde am 17. Juni geführt.

"Rote Rosen" läuft montags bis freitags um 14:10 Uhr im Ersten.