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Enttäuschter "Bares für Rares"-Verkäufer: Sein Objekt war zu "gewalttätig"

Bares für Rares Bronze-Statue
ZDF

In der Montagsausgabe von "Bares für Rares" hatte ein Verkäufer "eine Rarität" dabei – zumindest nach seiner eigenen Recherche. Am Ende musste er sich jedoch von seinem Wunschpreis verabschieden, da die von ihm mitgebrachte Bronze-Statue zu "gewalttätig" war.

Statt das hochwertig gearbeitete "Bares für Rares"-Objekt zu loben, wurde die Bronze erst einmal als "gewalttätig" abgestempelt. Danach musste der Verkäufer sich von seinem ursprünglichen Wunschpreis verabschieden.

"Mein Gott im Himmel", staunte Horst Lichter bestürzt, als er den "gewaltigen und auch gewalttätigen Jungen" in der Bronze erkannte. Bianca Berding lieferte gleich noch mehr Attribute, "wild und wütend" sei das Werk. Sie merkte aber gleichzeitig an: "Vielleicht hatte er aber auch einen Grund dafür." Denn die Bronze zeigte einen Kampf mit einem Vogel.

"Bares für Rares": Objekt des Verkäufers zeigte den männlichen Akt

Der Verkäufer hatte das Objekt beim Ausräumen seines Elternhauses entdeckt und mutmaßte: "Die Bronze muss irgendwann über Frankreich den Weg zu uns gefunden haben." Von einer Herstellung in Frankreich ging auch die Expertin aus, die mehrere Hinweise entdeckt hatte. Beispielsweise befand sich eine Signatur an der Bronze, nämlich die von Édouard Drouot.

Dabei handelte es sich um einen französischen Bildhauer aus dem 19. Jahrhundert. Laut Berding hatte der produktive Künstler sehr viele Bronzen geschaffen, die viel Bewegung und Emotionen zeigten - wie auch das Stück aus der Sendung bewies. Auch wenn die Darstellung gewalttätig war, freute sich die Expertin über den männlichen Akt.

"Denn die bürgerlichen Salons der Zeit wurden oft mit weiblichen Akten geschmückt, und hier haben wir einen männlichen Akt nur mit einem Lendenschurz bekleidet", strahlte die Expertin. "So konnten sich ganz unverfänglich auch die Damen in einem Bildungsgespräch über diese Statute unterhalten", lächelte Berding weiter.

Auch mythologisch hatte die Bronze eine Bedeutung, obwohl das Objekt im Kunsthandel unter zwei Namen bekannt war: "Steinzeit" und "Prometheus", erzählte die Expertin weiter. Sie tippte auf Prometheus, der einen riesigen Stein auf einen Adler schmetterte. Der Grund hierfür war etwas gruselig ...

Nachdem Prometheus von Zeus an einen Felsen gefesselt wurde, kam jede Nacht ein Adler und pickte ihm bei lebendigem Leib die Leber aus dem Bauch, und dann wuchs die Leber jede Nacht wieder nach, wie Berding erzälte. "Ok, da wäre ich auch sauer", gestand Lichter nach der Schauergeschichte und fragte schnell weiter nach dem Gießereistempel.

"Bares für Rares"-Preisdämpfer: "Die Nachfrage nach solchen Themen ist nicht mehr so groß"

Foto: ZDF, Die Bronze-Statue bezeichnete die Expertin als "wild und wütend".

Dabei folgte der nächste Hinweis auf Frankreich: Die Bronze wurde von der französischen Gießerei Chardon produziert - wohl vor 1900, so Berding. Der Wunschpreis für die tadellose Bronze lag bei 4.000 Euro. Dem konnte Berding nicht ganz zustimmen, denn "die Nachfrage nach solchen Themen ist nicht mehr so groß". Ihr Schätzpreis: 1.500 bis 1.700 Euro.

So verabschiedete sich der Verkäufer von seinem Wunschpreis und nahm die Händlerkarte dennoch an. Doch auch im Händlerraum fiel sofort das gewaltige Thema auf. Und so hatte David Suppes erst einmal Mitleid mit dem Adler: "Sieht aus, als ob der Steinewerfer gewinnt." Für die "starke Szene" bot er dennoch 600 Euro.

Lisa Nüdling beeindruckte dennoch die Ausarbeitung und Patina, die das Thema unterstrichen: "Der Körper ist glatt poliert und hat eine ganz andere Wirkung in der Oberflächenbehandlung als der Stein und Vogel. Großartig." Doch mitbieten wollte sie nicht. Dafür gingen Walter Lehnertz und Wolfgang Pauritsch ins Rennen.

Bei 1.000 Euro von Pauritsch stoppte das Gefecht, doch das war dem Verkäufer noch zu wenig: "Da geht doch noch ein bisschen was", bat er. Außer Pauritsch hatte keiner mehr Interesse. Und so einigten sich Verkäufer und Händler auf 1.300 Euro. "Schön, muskulös - aber eigentlich werfe ich lieber mit Edelsteinen", scherzte Pauritsch am Ende über den Kauf.

"Bares für Rares": Garnwaaage ging für 200 Euro über den Tisch

Als weiteres Objekt der Montags-Ausgabe von "Bares für Rares" wurde eine Garnwaage von Detlev Kümmel in die 1940er-Jahre datiert. Den Wunschpreis von 100 Euro erhöhte der Experte auf 150 bis 180 Euro. Und Händler Jan Cizek bezahlte sogar 200 Euro "für das tolle Exemplar".

"Bares für Rares": Bild des Tiermalers Albertus Verhoesen aus dem Jahr 1844

Expertin Bianca Berding taxierte ein signiertes und datiertes Bild des niederländischen Tiermalers Albertus Verhoesen von 1844 auf 800 bis 1.200 Euro. Die Verkäuferin hatte sich nur 300 bis 500 Euro gewünscht. Händler Pauritsch bezahlte 550 Euro.

"Bares für Rares": Vintage-Mikro aus der DDR

Foto: ZDF, Das Vintage-Mikro brachte bei "Bares für Rares" 410 Euro.
Für ein Kondensatormikrofon aus der ehemaligen DDR wünschte sich der Verkäufer 300 Euro. Detlev Kümmel schätzte das Vintage-Mikro samt Originalbox aus der Zeit zwischen 1957 und 1972 auf 500 bis 600 Euro. Händler Jan Cizek bezahlte letztlich 410 Euro.

"Bares für Rares": Ring mit Diamanten und Saphir wurde nicht verkauft

Einen Damenring mit Diamanten im Altschliff und einem Saphir datierte der neue "Bares für Rares"-Experte Patrick Lessmann auf die Zeit um 1890 und schätzte das Stück auf 650 bis 700 Euro. Der Verkäufer wünschte sich zwar 800 Euro, nahm die Händlerkarte aber an. Zu einem Verkauf kam es dennoch nicht - denn mehr als 600 Euro wollte der Höchstbietende Wolfgang Pauritsch nicht zahlen.

"Bares für Rares": Für ein Armband aus 750er-Gold bezahlte David Suppes 2.510 Euro

Ein goldenes Armband aus 750er-Gold schätzte Experte Patrick Lessmann auf 2.500 bis 2.600 Euro, das entsprach etwas mehr als dem Goldpreis. Die Verkäufer hatten sich nur 1.400 Euro gewünscht. David Suppes bezahlte für das italienische Schmuckstück aus den 1960er-Jahren 2.510 Euro.

Das Original zu diesem Beitrag "Enttäuschter "Bares für Rares"-Verkäufer: Sein Objekt war zu "gewalttätig"" stammt von "Teleschau".