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Doku

Das Schweigen der Quandts

Wie wurde die BMW-Dynastie Quandt so reich? Durch Hilfen der Nazis und Ausbeutung von KZ-Häftlingen, haben Reporter des ARD-Films herausgefunden. Heute auf Arte.

Sie gehört zu den reichsten und einflussreichsten Familien Deutschlands: die Familie Quandt. Dass sie kaum bekannt ist, hat einen guten Grund.

Foto: NDR/privat, Herbert Quandt
Große Teile ihres Vermögens soll sie während der NS-Zeit durch die Arbeit von KZ-Insassen und Zwangsarbeitern erlangt haben. Für diesen Film recherchierten Eric Friedler und Barbara Siebert über fünf Jahre in Archiven im In- und Ausland. Mit Hilfe dieser Dokumente ist es ihnen gelungen, Stück für Stück die Herkunft von Teilen des Familienvermögens offen zu legen.

Die Archive ihrer Firmen blieben Journalisten und Historikern verschlossen. Die Recherchen von Eric Friedler und Barbara Siebert kamen zu folgendem Ergebnis: Die Quandts nutzten offenbar die wirtschaftlichen Vorteile, die der Nationalsozialismus ihnen bot. Sklavenarbeit von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern ermöglichten Profite und den Ausbau ihres Konzerns. Das belegen u. a. erschütternde Aussagen letzter Überlebender des Konzentrationslagers Hannover-Stöcken.

Dieses Lager, welches unmittelbar an die Quandtsche Batteriefabrik AFA, später Varta, angegliedert war, galt als "kleines Auschwitz" des Nordens. Mit Wissen und Billigung der Quandts fand dort "Vernichtung durch Arbeit" statt. Die immensen Vermögenszuwächse, welche die Quandts zwischen 1933 und 1945 erzielten, begründeten zum Teil ihren Aufstieg in der deutschen Nachkriegswirtschaft. Die Autoren haben mit dieser ersten Dokumentation über die Geschichte der Familie eine Mauer des Schweigens durchbrochen - mit Erfolg. Wenige Tage nach der Erstsendung des Films erklärten die Erben der Familie gemeinsam, sie seien sehr bewegt.