Gastgeber Peter kennt seine Schwächen: "Grundsätzlich versuche ich schon irgendwie, strukturiert zu arbeiten. Manchmal klappt's aber nicht." Vor zwölf Jahren erstand der Bettwarenverkäufer aus Bramsche bei Osnabrück ein altes Haus, das er selbst kernsanierte, denn der ruhelose Peter braucht immer ein Projekt, an dem er arbeiten kann. Damit ins Bad noch eine Sauna passt, erweiterte er das Gebäude um einen Anbau: "Ich liebe es ja, in die Sauna zu gehen." Auch den Pool im Garten hat er selbst gebaut - ein echter Macher eben, aber auch Familienmensch, der mit seinen Kindern gerne Bilder malt.
"Ich habe in jedem Gang eine Komponente des polnischen Essens eingebaut", verrät Peter mit seinem "Das perfekte Dinner"-Menü, dass er gebürtig aus Polen stammt. Früher kochte er gerne mit seiner Mutter und seiner Oma. "Ich liebe die polnische Küche", deshalb entschied er sich unter dem Motto "Heimatgefühl" für folgende drei Gänge:
Vorspeise: Pierogi und Nilbarsch auf Beurre blanc und Kräuter-Öl
Hauptspeise: Ochsenbäckchen mit Mamas Kartoffelklößchen und Gemüse
Nachspeise: Vulkanausbruch
"Peter ist cool. Der ist so entspannt", geht Nici (28) von einem souveränen Gastgeber aus. "Er behauptet von sich, dass er nicht kochen kann", doch das nimmt sie ihm nicht ganz ab. Mit beidem soll sie Recht behalten, denn Peter kommt völlig gechillt durch den Tag: "Ich bin allgemein tiefenentspannt. Manchmal werde ich sogar von meiner Uhr nachts geweckt, weil mein Puls unter 40 geht." Und sein Essen schmeckt besser als angekündigt.
Gäste begeistert: "Fand ich sehr geil."
"Cool, ne Biermaschine", entdeckt Leon (20) sofort Peters Zapfanlage in der Küche. Doch zuerst kredenzt der Gastgeber einen "Peter P..rnstar Martini". "Da hast du deinem Namen alle Ehre gemacht", genießt Nici das Getränk. "Das war ein ganz, ganz toller Aperitif."
"Pierogi sind tatsächlich etwas Polnisches. Das sind gefüllte Nudeln", erläutert Peter seine Vorspeise. Er füllt sie heute mit Sauerkraut und Steinpilzen, "weil ich auch gerne in den Wald gehe mit meinen Kindern und Pilze sammle". Dazu gibt es Nilbarsch aus dem Victoriasee. Auch diese Spezialität mundet Fisch-Skeptiker Leon, der diese Woche schon zum dritten Mal von einem Fischgericht bekehrt wird: "Ich glaube, ich werde danach nur noch Fisch essen." Birgit (55) mag die Teigtaschen: "Die Pierogi sind echt der Knaller." Dem stimmt Olli (35) zu: "Fand ich sehr geil."
"Vulkanausbruch" - Special Effect beim Dessert
"Ochsenbäckchen habe ich gewählt, weil die eigentlich jeder kann. Da kann eigentlich nichts passieren", begründet Peter sein Hauptgericht. Die Beilage hat Familienbezug: "Das ist das Rezept von Mama, beziehungsweise Oma" - nur noch verfeinert und mit Speck gefüllt. Muttis Rezept überzeugt sogar Nici: "Ich bin eigentlich gar kein Klöße-Fan, aber mir hat es auch echt gut geschmeckt."
Während alle Gäste mit einem Lava-Cake als Dessert rechnen, überrascht Peter mit Amaretto-Mohn-Eis, Mousse au Chocolat und Zitronen-Mascarpone. "Und das Ganze wird mit einer Schokokugel, die ich gestern schon vorbereitet habe, serviert, aus der dann ein Himbeerkompott rauskommt", hat er sich noch einen Special Effect als "Vulkanausbruch" überlegt.
"Mir hat so ein bisschen die Gastgeberqualität gefehlt"
Kommentare zum unerwarteten Teller: "Verrückt!", "Hammer!", "Geil!" und "Coole Idee!". Bei der Schoko-Mousse ist Birgit jedoch pingelig: "Irgendwas ist schiefgelaufen beim Aufschlagen und Zusammenführen der Komponenten. Normalerweise muss ein Mousse au Chocolat von innen noch fluffiger sein, und dieses war klebrig."
Insgesamt hätte sich Leon mehr Zeit mit Peter am Tisch gewünscht: "Mir hat so ein bisschen die Gastgeberqualität gefehlt." Für das Prädikat "perfekt" fehlt auch Nici eine Kleinigkeit. Aber: "Es war ein wahnsinnig schönes, sehr hochwertiges Dinner." Mit 31 Punkten zieht Peter mit Birgit gleich, allerdings nur auf dem vorerst zweiten Platz.
Das Original zu diesem Beitrag ""Dinner"-Gäste begeistert: "Vulkanausbruch" beim Dessert" stammt von "Teleschau".