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Lionel Messi
Neue Erkenntnisse zu den Ermittlungen rund um Weltfußballer Lionel Messi Imago

Die Enthüllungen von Süddeutsche Zeitung, WDR, NDR und dem internationalen Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ) sind schon jetzt historisch. Kriminelle Seilschaften über dem ganzen Globus, zahlreiche Prominente mit Dreck am Stecken, ein Datenleck unvorstellbarer Größe: um 23.20 Uhr erfahren wir mehr.

Foto: Imago, Die betroffene Kanzlei Mossack Fonseca erhebt nun selbst Vorwürfe: Man sei gehackt worden.
Staatspräsidenten, Schmuggler, Banditen und Banken haben über Jahrzehnte eine Anwaltskanzlei aus Panama genutzt, um Transaktionen zu verheimlichen. Diese Informationen gehen aus Unterlagen hervor, die fast 80 Medienpartner auf der ganzen Welt, darunter auch NDR und WDR ausgewertet haben.

Gelockt wurde die illustre Kundschaft von einer sehr diskreten Form der Geldanlage: Firmen wie Mossack Fonseca legen Trusts an, eine angelsächsische Variante der Stiftung. Diese erscheinen nach außen wie ganz normale Firmen - geleitet werden sie aber von sogenannten "Schein-Direktoren". Der wahre Inhaber ist somit nicht erkennbar. Über eine zwischengeschaltete Bank ist es für ihn jedoch ein Leichtes, Zugriff auf das Vermögen zu erhalten.
"Anne Will"-Talk vom 03.04.2016
Das Prinzip ist länger bekannt, wurde aber in diesem gigantischen Ausmaß nie publik. Verantwortlich dafür sind 370 Journalisten aus 78 Ländern - diese haben im Zuge der "PanamaPapers"-Recherche rund 11,5 Millionen Dateien ausgewertet. Die Süddeutsche Zeitung bekam die Daten von einer anonymen Quelle zugespielt und teilte diese dann Anfang letzten Jahres mit dem Internationalen Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ).

Es ist das größte Datenleck, das Journalisten jemals auswerten konnten.
Der große Teil der Unterlagen stammt aus den Jahren 2010 bis 2015 und umfasst E-Mails, Urkunden, Kontoauszüge, Passkopien und weitere Dokumente zu rund 215.000 Offshore-Firmen. Unter den Profiteuren sind zwölf Staatsoberhäupter und 128 weitere Politiker, aber auch internationale Finanzinstitute, darunter 15 deutsche Banken oder prominente Stars, wie der Weltfußballer Lionel Messi, dem gemeinsam mit seinem Vater die bisher unbekannte Briefkasten-Firma namens "Mega Star Enterprises" gehört.

Im Zusammenhang mit den "Panama Papers" reagierte der argentinische Fußball-Star Lionel Messi überaus erbost. Wie der "Tagesspiegel" berichtet, sollen Messi sowie sein Vater das Internationale Consortium der Investigativen Journalisten (ICIJ) verklagt haben. Dabei beruft sich das Blatt auf spanische Medien. Das Recherchenetzwerk habe an der Veröffentlichung der Daten mitgewirkt. Man fühle sich denunziert, hieß es von Seiten Messis.

Ein bekannter deutscher Sportler steht auch unter Verdacht: der Rennfahrer Nico Rosberg, der für die Mercedes-Silberpfeile in der Formel 1 fährt. Eine Briefkastenfirma auf den britischen Jungferninseln ist Vertragspartner des Mercedes-Rennstalls, Gegenstand sind laut Vertrag Rosbergs Dienste als Rennfahrer. Zu diesen dubiosen Geschäftspraktiken wollte sich bislang aber weder Rosberg noch ein Daimler-Sprecher äußern.

Reporter Christoph Lütgert hat sich für die Sendung "PanamaPapers - Im Schattenreich der Offshorefirmen" auf die Suche nach weiteren Fällen begeben. Auch ZAPP berichtet im Anschluss: Das Programm im ERSTEN