Uwe, Horst-Günther (†), Peter und Manfred "Manni" Ludolf starteten ihre TV-Karriere beim SWR. 2002, bei den Dreharbeiten zum 700-jährigen Jubiläum von Dernbach, wurden die Brüder "entdeckt" und später in "Schrott-Brüder – Die Autoverwerter aus dem Westerwald" porträtiert. Nach mehreren Magazinbeiträgen über das Quartett stieg 2006 der Spartensender DMAX ein, die Ludolfs gingen in Serie und wurden Kult. 2012, nach dem Tod von Günter, schickte Sport1 "SEK Ludolf – Das Schrott-Einsatz-Kommando" auf Sendung. Hier mussten die drei Brüder in jeder Folge auch einen Spezialauftrag lösen.

Manni und Uwe Ludolf kehrten 2016 mit "Die Ludolfs – Das Schrottimperium ist zurück" auf den Bildschirm zurück (Kabel 1), konnten aber nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen. Peter war nicht mehr dabei, die Brüder waren zerstritten.

Nach TV-Karriere: Die Ludolfs vor Gericht

Zwischen Manni, Uwe und Peter hing lange der Haussegen schief. Grund des Brüder-Streits: Geld. Manni und Uwe haben Peter per Räumungsklage gezwungen den Schrottplatz in Dernbach zu verlassen. "Ich dachte, Familie hält zusammen und Manni würde mich nie angreifen", so Peter (via autozeitung.de). Nach einem langwierigen Streit, der auch vor dem Landgericht Münster ausgetragen wurde, einigten sich die Ludolfs 2019 auf einen Vergleich und der Familienfrieden wurde wieder hergestellt.

Einmal Händler, immer Händler

"Es gibt keinen Schrott, sondern nur Ersatzteile!" ist das Motto der Ludolfs. Und so betreiben sie immer noch einen Handel mit Autoersatzteilen. Ihren ursprünglichen Standort haben sie verlassen und sich in Linden niedergelassen. "Thomas Hans Ludolf Kfz.-Ersatzteilehandel" heißt das Unternehmen, das von Thomas, dem Sohn von Uwe, geführt wird. Er war bereits an der Neuauflage der Dokusoap beteiligt und hat mit Manni und seinem Vater den neuen Standort aufgebaut. Papa und Onkel helfen hier sporadisch aus.

Auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände verkauft das Trio jetzt Ersatzteile speziell für Old- und Youngtimer, aber auch aktuellere Modelle. Und auch ohne Peter, dessen Aufgabe es früher war, die gewünschten Teile zu finden, behalten Manni, Uwe und Tommy den Durchblick. Ein Reporter vom ww-kurier.de war vor Ort in Linden zu Besuch im Ersatzteillager und beschreibt ein scheinbares Chaos in der Halle. Doch Manni und Uwe hätten sofort zur Hand, was sie suchen – ganz ohne Computer oder Scanner. "Habe alles im Kopf, ein Handgriff genügt", so Uwe.

Und es gibt nichts, was sie nicht haben und vor allem verschicken. "Vom Nordpol bis zum Südpol, in alle EU-Länder, ganz speziell nach Amerika und in Drittländer, versenden wir Ersatzteile. Unser Lager hier in Linden ist inzwischen auch zu klein geworden, darum werden wir in absehbarer Zukunft auf einem weiteren Gelände in Linden, welches bereits erworben wurde, eine weitere Halle errichten", sagt Thomas Ludolf dem ww-kurier.