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Die Höhle der Löwen: Gründer sollen in Fäkalien investieren

Die Höhle der Löwen: Fäkalien-Deal scheitert an EU-Zulassung
"Die Höhle der Löwen": Fäkalien-Deal scheitert an EU-Zulassung Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Ein Kandidat hatte in der gestrigen Ausgabe von "Die Höhle der Löwen" bei VOX eine besonders klassische Idee: Er wollte aus Sch... Geld machen. Doch sein Bio-Dünger hat ein Problem.

Zwei neue Deals, spannende Verhandlungen und mehrere interessante Gründer-Ideen bot Folge vier der diesjährigen Staffel von "Die Höhle der Löwen" (VOX). Besondere Aufmerksamkeit weckte ein innovatives Konzept zur Weiterverwertung menschlicher Fäkalien. Bei einem anderen Gründer griffen die Löwen zu einer noch nie dagewesenen Form der Unterstützung für dessen Geschäftsidee.

Elon Musk "ist zu teuer"

Sie wollen anderen Menschen mit Behinderung Mut machen: Gründer Louis Kleemeyer (23), sein Vater Marco (55) und Mentorin Karin Schallert. Mit der Internet-Plattform Unique United haben sie einen zentralen und übersichtlichen Ort entwickelt, wo Anbieter von Jobs, Ausbildungen und Freizeitmöglichkeiten und behinderte Menschen zueinander finden können. Dabei war Louis' Start ins Leben mehr als steinig: Im Alter von zwei Tagen hörte er auf zu atmen und trug mehrere gesundheitliche Einschränkungen davon. Die konnten ihn aber nicht von einem erfolgreichen Weg bis hin zum Gründer abhalten. Für den nächsten Step in der Geschichte von Unique United riefen er und seine Begleiter 210.000 Euro für 35 Prozent der Unternehmensanteile auf.

Begeistert von Louis' Enthusiasmus heckten Janna Ensthaler (40) und Carsten Maschmeyer (64) einen ungewöhnlichen Vorschlag für die Gründer aus: "Es ist kein echter Investoren-Case. Gleichzeitig wollen wir Euch hier nicht einfach wieder gehen lassen. Deshalb haben wir eine Idee, die es wahrscheinlich so noch nie gab", machte es Maschmeyer spannend. "Wir wollen euch euren ersten Mitarbeiter eurer Wahl zur Verfügung stellen. Bitte nicht Elon Musk, der ist ein wenig zu teuer. Ansonsten seid ihr frei in der Wahl. Wir übernehmen die Kosten für ein Jahr." Klar, dass die drei Gründer zuschlugen. Und Carsten Maschmeyer resümierte: "Ihr seid die Ersten, die keinen Deal haben, aber mit einem neuen Mitarbeiter mehr hier rausgehen."

"Starker Verkäufer, aber schwache Zahlen"

Eis spielt in Andreas Siebrechts (59) Leben eine zentrale Rolle. Der Gründer aus Weilerswist hat mit GelatoPack eine patentierte Liefer- und Take-Away-Verpackung für Speiseeis-Kreationen und Milchshakes kreiert. Seine Erfindung soll ein Problem aller Eis-Freunde lösen: Wie transportiere ich die leckeren Kugeln, ohne dass sie schmelzen? Das Geheimnis von GelatoPack liegt in den zwei Kühl- bzw. Akku-Zonen seines Produkts. Selbst bei 40 Grad im Schatten soll Eis für mindestens eine Stunde transportfähig bleiben. Für den Markterfolg seiner bereits prämierten Verpackung benötigte Siebrecht 250.000 Euro für zehn Prozent der Marktanteile. Den Löwen schmecken zwar die mitgebrachten Eisbecher. GelatoPack ist allerdings noch nicht im Handel. "Starker Verkäufer, aber schwache Zahlen", fasste Carsten Maschmeyer zusammen. Super-Vertriebler Siebrecht wollte sich davon nicht aufhalten lassen: "Ich suche Visionäre, keinen Bleistift-Anspitzer in der Bank." "Andreas, du bist der Hammer!", lautete Ralf Dümmels (57) Lob. Dennoch wagte sich keiner der Löwen an ein Investment in Andreas' Lebensmittelverpackungen.

Viel Spannung um den Entspannungsdeal

"Über 4,5 Millionen Krankheitstage verzeichnete Deutschland wegen Burnout allein im letzten Jahr." So stieg das Gründer-Paar Beixi Jia (32) und Julian Stodt (39) aus Hamburg ein. Mit Mind Vacations setzen sie ihre Art der Achtsamkeits-Meditationen dagegen, die von der asiatischen Herkunft des Paares geprägt ist. Sie wollen Neulinge wie Meditationsprofis in die Welt der Tee-Meditation einführen und so für Entspannung und innere Zentrierung sorgen. Ihre Mind Vacations Box enthält eine Meditationstasse und zehn Bio-Tee-Sachets. In der begleitenden App finden Entspannungssuchende allerlei Gedankenreisen und Tee-Meditationen. Um mit ihrem Unternehmen weiter wachsen zu können, benötigten sie 80.000 Euro und boten im Gegenzug 20 Prozent der Firmenanteile. Die Löwen verließen ihre Ledersessel, nahmen auf den Sitzkissen Platz und ließen sich von den Gründern durch die Meditation leiten. "Ihr Thema fasziniert mich", so die völlig entspannte Dagmar Wöhrl (69). Und Janna Ensthaler ergänzte: "Aber die Verpackung muss nachhaltiger werden. Und da habe ich auch schon ein paar gute Ideen und Kontakte." Sie und Dagmar boten 80.000 Euro für 40 Prozent als Auftakt für spannende Verhandlungen. Schließlich einigten sich die Gründer und die beiden Löwinnen auf 30 Prozent der Unternehmensanteile für den Deal.

"Ralf, du bist der Richtige!"

Tüftler Dr. Matthias Meinhold (71) aus Nürnberg ist Arzt aus Leidenschaft. In seiner Praxis, aber auch als Hundebesitzer, hat er häufig mit Zeckenbissen zu tun. Nach zehn Jahren Entwicklung präsentierte er seinen Ticksafe-Zeckengreifer. Dieser kann Zecken so wirkungsvoll entfernen, dass die Zecke vollständig entfernt werden kann, ohne krankmachende Erreger in der Haut zurückzulassen. Der Ticksafe-Zeckengreifer ist bei Mensch und Tier anwendbar und bereits erfolgreich auf dem Markt. Für noch mehr Vertriebspower wünschte sich Dr. Meinhold einen Löwen oder eine Löwin an seiner Seite und bot für 100.000 Euro 25 Prozent der Firmenanteile. Der Allein-Unternehmer tat sich zunächst schwer, einen Löwen zu finden. Ralf Dümmel (57) war aber begeistert: "Du hast ein Hammer-Produkt. Das kannst du fast überall verkaufen." Bei Dümmels Angebot von 100.000 Euro für 30 Prozent biss Meinhold schließlich an: "Ralf, du bist der Richtige."

Auch Novak Djokovic investiert in Waterdrop

Seit 2018 arbeitet Dagmar Wöhrl bereits mit den drei Gründern von Waterdrop aus Wien zusammen. Ihre würfelförmigen Extrakte für zuckerfreie, verpackungsarme Mikro-Drinks auf Wasserbasis haben eine glänzende Erfolgsgeschichte hinter sich: "Vom Start-up zu einem weltweit agierenden Unternehmen", so Dagmar Wöhrl. Mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro ist das Unternehmen seit dem Deal in der Höhle der Löwen stark gewachsen. Und: Seit Anfang 2023 ist mit Tennis-Star Novak Djokovic (36) ein neuer Investor und Markenbotschafter an Bord. "Wir sind mittlerweile global in über 25 Ländern vertreten und werden auch weiterhin die Internationalisierung vorantreiben", gab Gründer Martin Murray einen Ausblick auf die Zukunft von Waterdrop.

Haarscharf am Dünger-Geschäft vorbei

Aus Fäkalien Geld machen? Forstwirt und Gründer Florian Augustin (31) hat diesen alten Business-Traum in die Tat umgesetzt. Mit Finizio stellte der 31-Jährige die Toilette der Zukunft vor. Die Trockentoiletten funktionieren ganz ohne Wasser und Chemie. Stattdessen produzieren die nachhaltigen "Örtchen" einen Recyclingdünger aus den gesammelten Ausscheidungen. "Wir Deutschen spülen jedes Jahr über eine Milliarde Kubikmeter Wasser die Toilette hinunter. Das entspricht dem Volumen von 400.000 Olympia-Schwimmbecken", machte Florian die Dimensionen des bisherigen Umgangs mit Fäkalien deutlich.

Schon jetzt stellt er gewinnbringend seine Trockentoiletten auf großen Festival-Konzerten der "Ärzte" oder der "Toten Hosen" auf. Künftig will er den erzeugten, geruchsfreien Dünger im großen Stil verkaufen. Für 500.000 Euro bot er acht Prozent der Firmenanteile an Finizio an. Der Haken an dem Geschäft: Der Dünger hat noch keine EU-Zulassung und kann deshalb noch nicht angeboten werden. "Ihr seid heute noch nicht investorenreif", fasste Carsten Maschmeyer den wunden Punkt des Projekts zusammen. Auch Nils Glagau bedauerte: "Bei Toiletten kann ich dir nicht weiterhelfen, beim Dünger wäre ich dabei gewesen." Fazit: Ein Fäkalien-Deal mit dem menschlichen Geschäft wäre in greifbarer Nähe gewesen. Lässt sich die EU durch die Sendung erweichen?

Das Original zu diesem Beitrag "Die Höhle der Löwen: Gründer sollen in Fäkalien investieren" stammt von "Spot On News".