Vor knapp zwei Monaten startete die Event-Serie "Der Schwarm", die auf dem gleichnamigen Buch von Frank Schätzing basiert, im ZDF und der Mediathek des öffentlich-rechtlichen TV-Senders. Trotz teils vernichtender Kritiken brach die Adaption mehrere Rekorde. Da stellt sich dann schnell die Frage, ob es nicht eine zweite Staffel geben wird. ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke äußerte nun aber Bedenken zu einer Fortsetzung von "Der Schwarm", wie sie in einem Interview mit Blickpunkt: Film (via dwdl.de) verriet.

"Der Schwarm" im ZDF: Staffel 2 ist nicht sicher

So erklärt Bilke in dem Gespräch: "Bei so großen Event-Serien ist das immer eine schwierige Abwägung. Wir schaffen mit den großen Event-Serien eine große Aufmerksamkeit über viele Zielgruppen hinweg. Aber die Erfahrung lehrt, dass nur in Ausnahmen zweite Staffeln ähnliche Niveaus erreichen können." Doch die ZDF-Programmdirektorin führt auch weiter aus: "Aber da geht es klar um die Investition und was man sich davon verspricht. Wenn es eine überzeugende Idee gibt, machen wir weiter, sonst machen wir lieber etwas Neues."

Von dem Konzept hinter "Der Schwarm" ist Nadine Bilke aber weiterhin überzeugt: "Wir werden also das Modell, aus Deutschland heraus Serien auf internationalem Top-Niveau zu erzählen, weiterverfolgen." Derweil wird laut ZDF-Programmdirektorin weiter mit der "Der Schwarm"-Produktionsfirma Intaglio Films sowie dem Showrunner Frank Doelger weitergearbeitet. Eine erste Serie mit dem Titel "Concordia" ist bereits abgedreht.

Optimistisch äußert sich Bilke zudem auch über eine zweite Staffel der Erfolgsserie "Gestern waren wir noch Kinder", die zu Jahresbeginn für Furore sorgte. Ob es eine Fortsetzung geben wird, stehe zwar offiziell noch nicht fest, dennoch verrät die ZDF-Programmdirektorin: "Zu einer möglichen zweiten Staffel sind wir in guten Gesprächen."

Trotz Absetzung beliebter ZDF-Formate: Der "Fernsehgarten" bleibt

Abseits von "Der Schwarm" sprach Nadine Bilke in dem Interview auch über andere ZDF-Formate. So äußerte sie sich unter anderem über die Absetzung von beliebten Krimi-Serien wie "SOKO Hamburg" und "Letzte Spur Berlin". "Wir sind uns bewusst, dass wir eine große Verantwortung haben, gut mit unserem Geld und unseren Möglichkeiten bei Budget und Personal umzugehen, da wir aus Beitragsgeldern finanziert sind", so die die ZDF-Programmdirektorin: "Wir müssen diese Umschichtung also aus uns selbst heraus leisten. Dann ist es leider so, dass selbst Formate ein Ende finden müssen, die total erfolgreich sind und für die man den Kreativen und Produzentinnen und Produzenten nur ein großes Danke für all die Jahre sagen kann. Aber wir müssen uns Luft verschaffen, um mit etwas Neuem anzufangen."

Gleichzeitig gibt Bilke aber auch Entwarnung, dass deshalb jetzt nicht jede bewährte Traditionsmarke aus dem Nichts abgesetzt wird. Dabei stellt sie klar: "Wir wissen ganz genau, dass wir beim ZDF nur so stark sind, weil wir Marken wie 'Wilsberg' oder 'Das Traumschiff' haben." Gleiches gilte laut Bilke auch für Formate wie "Rosamunde Pilcher" oder den "ZDF-Fernsehgarten". Dazu erklärt die Programmdirektorin: "Den 'ZDF-Fernsehgarten' hat bei uns niemand in Frage gestellt, ich freue mich sehr auf die neue Saison. Das Ganze ist ein Balance-Akt. Auf keinen Fall werden wir alles Alte abschneiden und nur noch Neues machen. Aber wir müssen unser Programm als Ganzes so ausrichten, dass wir alle Menschen erreichen."