Die neue Folge "Der Bergdoktor", die das ZDF am Donnerstag zeigt, trägt den Titel "Hochspannung". Der bezieht sich zwar auf Martins Patienten Franz Herford (Josef Heynert), trifft aber auch auf alle anderen Erzählstränge zu. Immer noch liegt Franziska (Susanne Hanselmann) im Koma, nach ihrem Zusammenbruch wurde bei der Hochschwangeren Eklampsie, eine schwere Form der Schwangerschaftsvergiftung, diagnostiziert. Zu weiteren Untersuchungen sollte bei Franziska ein Hirn-MRT (Magnetresonanztomographie) gemacht werden, die wurde aber mit Rücksicht auf die Gesundheit des Babys abgebrochen.
Wie groß das Risiko einer Eklampsie für Schwangere ist und welche Konsequenzen sie für das Ungeborene haben kann, erklärt die Hamburger Frauenärztin und Sportmedizinerin Dr. Susanne Koene.
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Eklampsie bei Franziska: Für Mutter und Kind lebensgefährlich
"Die Eklampsie ist die Maximalausprägung der Präeklampsie. Darunter verstehen wir in der Schwangerschaft die Bildung von Ödemen, also Wassereinlagerungen. Meist beginnt das in den Füßen und den Beinen, manche Patientinnen haben aber auch Schwellungen im Gesicht, einer Eiweißausscheidung im Urin, oft geht das auch mit einer Blutdruckerhöhung einher. Das sind Zeichen, die wir schon in der Mutterschaftsvorsorge registrieren, mehr oder weniger ausgeprägt. Man kann das auch stützen mit Blutuntersuchungen. Wenn dieser Zustand entgleist, dann kommt es zu einer Eklampsie, einem Krampfanfall, wonach die Patienten danach ins Koma fallen." Wie Franziska also.
"Das Koma muss unbedingt durchbrochen werden mit Medikamenten, und wenn es vorbei ist, dann muss die Patientin entbunden werden", so Dr. Koene weiter. Denn die Eklampsie ist für Mutter und Kind lebensbedrohlich. Das Kind kann während des Krampfanfalls eine Sauerstoff-Minderversorgung erleiden und der Mutterkuchen kann sich vorzeitig lösen. Beides Situationen, die in kürzester Zeit lebensbedrohlich sind und heutzutage durch einen Kaiserschnitt gelöst werden." Auch für die Mutter ist es lebensbedrohlich, "weil der Bluthochdruck zu Embolien führen kann und auch zu einem Multiorganversagen. Häufig sind Leber und Nieren betroffen."
Nun erlitt Franziska ja die Eklampsie ohne sichtbare Vorzeichen, Martin hatte ihr ja gerade noch die Flugfähigkeit bescheinigt. Bei regelmäßigen Vorsorgen, gerade in der späten Schwangerschaft, gibt es Hinweiszeichen, erklärt die Hamburger Ärztin, "wobei diese in Einzelfällen auch mal nicht besonders ausgeprägt erscheinen. Es kann schon sein, dass das dann in kürzester Zeit einen dramatischen Verlauf nimmt." Der Regelfall sei es aber nicht, gerade durch die Methoden der Ultraschalldiagnostik sei es möglich, das früh zu erkennen und zu behandeln.
Wie Franziska in der Klinik behandelt wird, zeigt "Der Bergdoktor" donnerstags um 20:15 Uhr im ZDF.