"Mensch, die Soße ist ein Brett", staunt "Das perfekte Dinner"-Gastgeber Lutz über die Basis für sein Risotto. Auch seine Freundin Dace darf abschmecken und befindet: "Da fehlt Salz." – "Wie, Salz?", kann Lutz es kaum glauben: "Da sollen ganz anderen Komponenten vorne sein." "Doch, Salz", beharrt die pragmatisch Dace. "Du bist raus aus der Jury", so Lutz' Reaktion: "Und schläfst heute auf der Terrasse." "
"Wir sind beides Alphatiere", erklärt der frühere Inhaber eines Katzencafés, Unternehmer für Luxus-Katzenausstattung und heutige Vertriebsleiter seine Beziehung: "Und sie ist ein Tornado." Auch der "Entertainer" (Lutz über Lutz) und "Klassenclown" (Nataly über Lutz) wirbelt regelrecht durch sein Menü: "Ich möchte viel Farbe, viele Formen und Texturen."
Lutz, 45 Jahre:Vorspeise: Globale Vorspeisenvariation - Brot Tipo 00 Mehl / Stracciatella / Pesto / Pilze / Anchovie-Senf-Ei-Käse-Sauce / Salat / Säuregegarter Fisch / Kräuter / Garnele / Raucharoma / Knoblauch
Hauptspeise: Filet / Risotto / Schalotten
Nachspeise: Vollkommenes / Schoko / Früchte
Das perfekte Dinner: Kritik an Selbstbedienungstaktik
Und tatsächlich prallt in Lutz' Menü vielerlei aufeinander - von "Fett vom Wagyu-Rind" als Soßenbasis bis zu Dosenerbsen im Risotto. Das kombiniert der gebürtige Bremer und zugereiste Münchner ("Ich bin dem Ruf des Geldes gefolgt") mit dem erstaunlichen Humor ("Moin Moin mit 089") mit prachtvoller Präsentation. Seine Vorspeisen-Variation reicht von Rosmarin-Foccacia über Ceviche und Caesar's Salad bis zu geräucherten Garnelen. Dass er sie auf Platten zur Selbstbedienung reicht, sieht der Sebastian kritisch: "Da kann sich jeder nur das nehmen, was ihm oder ihr schmeckt – ein bisschen wie Cheating."
Von Glück können die Gäste reden, dass Lutz an diesem Abend nicht seine Spezialität kredenzt. Sein "Hühnchen in Spezisoße" ist der Grund, warum ihm ein Kollege in der Ausbildung zum Hotelfachmann seinerzeit als "kulinarischen Unfall" bezeichnete. Auch sprachlich ist Lutz manchmal eine Herausforderung - vor allem für Freundin Dace. "Ich bin die andere Seite", beschreibt sie ihre Verbindung zu ihm: "Sagt man so auf Deutsch?" - "Hm", überlegt Lutz: "Eher Mitstreiterin, bessere Hälfte, 'Add-On'..?" Gerade noch rechtzeitig fällt ihm ein: "Partnerin". Mit allerlei Kapriolen geht der Sprachkurs weiter. Garnelen pulen, Fluffigkeit, der Herdplatte "Kapelle" geben: "Ich verstehe oft nur Railway Station", lacht Dace, die Lutz in Irland kennenlernte, selbstironisch.
Seine Gäste wiederum genießen die Vielfalt auf ihren Tellern, nur die teilweise zu dezente Würzung, das teils aus Konserven bestehende Risotto und die Konsistenz des Parfaits werden angemerkt. 33 Punkte und momentan Platz 2 für den unterhaltsamen "Klassenclown" – und die Erleichterung, vielleicht manchmal ein kommunikativer, aber kein "kulinarischer Unfall" zu sein.
Das Original zu diesem Beitrag "Das perfekte Dinner: Kritik an Gastgeber-Strategie – "Ein bisschen wie Cheating"" stammt von "Teleschau".