Montags-Gastgeberin Ann-Cathrin verbindet ihre Mahlzeiten gerne mit Geschichten. Ihr bevorzugtes Frühstück, Avocadobrot mit Spiegelei, ist sogar auf ihren bunten, absichtlich ungleichen Socken als Muster zu finden. Die Medizinstudentin hat ihr Menü wichtigen Stationen ihrer Biografie gewidmet – von den russisch-tadschikischen Wurzeln ihres Ehemannes über die Flitterwochen mit einem Kochkurs in der Toskana bis hin zum Austauschjahr in Kalifornien.
Motto: Eine kulinarische Reise durch mein Leben
Vorspeise: Vinaigrette und Sambusa
Hauptspeise: Porchetta con Zucca al forno e purè di patate, affinato al tartufo
Nachspeise: The American Classic: Strawberry and Cheesecake
"Das perfekte Dinner"-Gastgeberin ist beruflich bei der Bundeswehr
Das lustige Sockenpaar und eine Küche, die während des Kochens zunehmend im Chaos versinkt, machen allerdings nur eine Seite im "Ann-Ca"-Charakter aus. Ansonsten lebt sie ziemlich solide: Wie ihr Vater und ihr Ehemann, den sie mit 19 Jahren heiratete, verfolgt die 25-Jährige eine Karriere bei der Bundeswehr. Das beeindruckt nicht nur ihren Gourmet-Kollegen Freddy (36): "Holla, die Waldfrucht! Da ist sicher ein ganz anderer Zusammenhalt in der Familie und der Ehe." Nach ihrer Grundausbildung als Soldatin bereitet sie sich als Sanitäts-Offiziersanwärterin auf eine Laufbahn in einem Bundeswehr-Krankenhaus vor: "Dann werde ich in weitere Verwendungen gesteckt." Vielleicht als Chefköchin eines feudalen Offizierskasinos?
Angesichts Ann-Cas Aktivitäten rund um das internationale Menü ist der Verdacht nicht unbegründet. Der knusprigen Teigtasche mit Rote Bete-Gurken-Salat folgt ein beachtlicher mit Speck ummantelter Schweinebraten mit Kürbis und Kartoffel-Trüffel-Püree. Das Rezept stammt von einem ominösen "Mauro". Bei ihm belegte das frisch vermählte junge Paar seinerzeit in den Flitterwochen einen "Kochkurs unter freiem Himmel", verbunden mit einem Tipp für den Ehemann: "Das Fleisch so massieren wie deine Frau."
"Das perfekte Dinner"-Kandidat Raphael zeigt sich unbeeindruckt: "Keine Highlights auf dem Teller"
Beim Dinner nimmt Ann-Ca dies selbst vor und zwar mit reichlich Rosmarin. Das Resultat begeistert sie selbst: "Richtig geil - aber das klingt arrogant, oder? Also: Schmeckt!" Ihre Gäste begrüßt sie mit der mittlerweile gängigen Formel: "Irgendwelche Allergien, die ich beachten muss?" Dass Raphael (39) keine rohen Erdbeeren und Vanessa (34) keine Pilze mag, bewältigt sie mühelos. Probleme bereitet nur die allzu schwarze Färbung der Rote-Bete-Chips ("Mehr Drama als gedacht"). Aber nur kurz: "Bevor ich einen Dekoartikel auf dem Teller habe, der nicht schmeckt, lass ich ihn weg." Die weiche Konsistenz des Cheesecake macht wiederum Spaß: "Wollte schon immer mal im Käsekuchen matschen."
Die Runde genießt die kulinarischen Geschichten aus Ann-Cas Leben bis zu einem gewissen Grad: "Story gut, aber keine Highlights auf dem Teller", so Raphael. Freddy hätte bei den Teigtaschen gerne "mehr Füllung in den Ecken" gehabt, lobt jedoch die "massiv sättigende Wirkung" des Cheesecake. Vanessa zückt sogar die Zehn-Punkte-Karte. Insgesamt gibt es 32 Punkte und von Freddy einen noch einzulösenden Wochenausblick: "Willkommen in der Zentrale des Wahnsinns."
Das Original zu diesem Beitrag ""Das perfekte Dinner"-Gastgeberin führt durch ihre Biografie" stammt von "Teleschau".