"Mir war ein bisschen zitterig heute Morgen", muss sich Maria, genannt Märy, erst einmal sammeln. Am ersten "Das perfekte Dinner"-Abend verkocht die Heilerziehungspflegerin in Greifswald ihren Garten, denn von den Bohnen bis zur Zwiebel hat sie alles selbst geerntet: "Ich habe letztes Jahr bis zu 20 Gemüsesorten angebaut."
Sie versorgt sich mit Eingefrorenem und Eingewecktem größtenteils selbst: "Im Supermarkt bin ich tatsächlich nicht mehr oft." Entsprechend lautet ihr Motto "Schrebergarten: Eine Vielfalt an Leckereien". Es gibt:
Vorspeise: Erbse / Pickles / Brot
Hauptspeise: Fisch / Erdäpfel / Grünes aus dem Garten
Nachspeise: Frucht / Vanille / Crumble
Vor dem ersten Aufeinandertreffen sind alle nervös. "Ich wünsche mir aufgeschlossene, tolerante Menschen, die alles essen und die auch lustig sind und alles trinken", hofft Aga auf eine gute Truppe. "Hauptsache sie haben auch ein Lächeln im Gesicht", stellt Allyn wenig Ansprüche. Am Abend die große Überraschung: Gunnar und Märy kennen sich schon von früher, außerdem kennt Tim Gunnar durch seinen Bruder. "Greifswald ist halt ein kleines Dorf", hat Gunnar schon mit bekannten Gesichtern gerechnet.
"Es fehlte irgendwie an Säure und Schärfe"
Als Vorspeise gibt es Erbsenpüree und Hummus, Eingewecktes und zwei selbstgebackene Brotsorten. Gunnar isst sowas eher selten: "Sehr interessanter Geschmack. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass diese ganzen Komponenten alle so gut zusammenpassen. Das ist echt richtig stark." Bei den Pickles fehlt ihm jedoch der besondere Kick: "Für mich hat es wie eine ganz normale Gurke geschmeckt." Aga überzeugt der Hummus nicht ganz: "Es fehlte irgendwie an Säure und Schärfe." Tims Favorit ist das Brot: "Ich bin leider nicht so der Fan von Hummus und von dem Erbsen-Minz-Püree gewesen."
Es geht weiter mit vom Schwiegerpapa geangelten Dorsch, Fächerkartoffeln und Gemüse. Dazu macht Märy zum ersten Mal selbst Mayonnaise für eine Limetten-Koriander-Aioli. Zu Märys großer Freude gelingt sie auf Anhieb: "Ein Angstgegner schon mal abgehakt." Der Teller beeindruckt die Gäste. "Der Fisch war perfekt", schmeckt Allyn der über Kräuterwasser gedünstete Dorsch. Agas Fall ist das Glasige jedoch nicht: "Ich habe mir knusprigen Fisch aus der Pfanne gewünscht."
"Geschmackserlebnis" – oder doch nicht?
Während die Gäste schmausen, fällt Märy ein: "Ich hätte noch zwei Lammlachse mariniert im Kühlschrank. Hätte jemand lieber doch Fleisch gehabt?" Gunnar meldet sich: "Hättest du mir das angeboten, hätte ich das Lamm genommen." Märy bietet an: "Möchtest du dir die mitnehmen und morgen Mittag für dich machen?" Gunnar winkt ab und isst brav seinen Fischteller auf: "Das war auf jeden Fall ein Geschmackserlebnis." Aber: "Es schmeckt sehr gesund, ne?"
Birne, Vanillecreme, Schoko-Nuss-Tarte und Matcha-Tarte vereinen sich zum Dessert. "Beide Tartes werden nur mit ungesüßtem Apfelmus gemacht", verrät Märy. "Das Küchlein war mir auf der Zunge ein bisschen zu matschig", wird Tim kein Fan. Aga vermisst den Matcha-Geschmack: "Das hatte keinen Charakter. Das war alles sehr neutral." Gunnar holt das Dessert ebenfalls nicht ab: "Das hat wie ein gesunder Nusskuchen geschmeckt."
Allyns Fazit: "Es hat geschmeckt, aber war nicht der hundertprozentige Knaller." Gunnar hätte gerne mehr Zucker und Fett gehabt: "Persönlich ging mir das ganze Menü in die zu sehr gesunde Richtung." Dafür bekommt Märy 30 Punkte.
Das Original zu diesem Beitrag ""Das perfekte Dinner" auf Rügen: Gesundes Dessert, aber ohne Charakter" stammt von "Teleschau".