Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) sind als "Tatort"-Team Geschichte. Das erfolgreiche, aufregende und manchmal ziemlich düstere Duo hat sich aufgelöst, denn schon 2019 hatte Becker bekanntgegeben, dass sie beim "Tatort" aufhören würde. Wie dramatisch der Ausstieg der Schauspielerin aus der Reihe sein würde, war bis zum Ende des Films "Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht" nicht abzusehen.

Dramatisches Finale für Nina Rubin

Der neueste "Tatort" aus der Hauptstadt hatte schon einmal eine spannende Grundkonstellation. Rubin und Karow ermitteln wegen einer Leiche in der Spree. Julie Bolschakow (Bella Dayne) bittet das Team um Hilfe, denn sie kannte den Toten, aber ihr Mann ist ein hochrangiges Mitglied der russischen Mafia. Wer jetzt an Dominik Grafs Serie "Im Angesicht des Verbrechens" denken muss, liegt gar nicht so falsch. Die Mafia in Deutschland ist als Thema für Krimis noch nicht so verbraucht wie andere Themen, aber auch die Inszenierung – vor allem diese – schafft es einen sehr spannenden "Tatort" auf die Bildschirme zu zaubern.

Vor allem sollte man aber über das Ende sprechen, denn der Showdown zwischen den Kommissaren und den Tätern dauert sehr lang, lohnt sich aber umso mehr. Auf dem Flughafen geht es darum, eine Entführung zu stoppen und beide Seiten liefern sich ein atemberaubendes Gefecht im Gebäude und auf dem Rollfeld im Nebel. Bei einem Schusswechsel wird aber nicht nur einer der Täter von Karow erwischt, der Verbrecher trifft vorher Nina Rubin mit einem Bauchschuss, die sofort sehr viel Blut verliert.

Karow entdeckt die Wunde und trägt Rubin vom Rollfeld runter, die langsam das Bewusstsein verliert, für die verursachten Schmerzen entschuldigt er sich und sie antwortet im Delirium: "Es ist schön, dass dir auch mal was leidtut." Er legt sie auf den Boden, als sie anfängt vollständig das Bewusstsein zu verlieren, er ruft um Hilfe, aber als die Sanitäter kommen, wird es sehr still. Die Kamera zoomt von oben raus und die nächste Einstellung zeigt das Foto von Rubin mit einem schwarzen Trauerband in der Polizeistation. Sie ist tot. Gleichzeitig liest die Stimme von Julie Bolschakow vor, was in dem Brief an Rubin stand, den sie ihr noch vor dem Showdown geben konnte. Sie dankt ihr für ihr Leben – zumindest eine der beiden Frauen hat es geschafft. Der nächste "Tatort" in Berlin hat nur Mark Waschke als Hauptdarsteller und Ermittler, Corinna Harfouch stößt beim darauffolgenden Film zum Team.