Match gewonnen, hieß es am Ende des spannenden Duells dieser "Bares für Rares"-Händler. Und die Sport-Ikone hinter dem Objekt erhielt den Respekt, den sich der Verkäufer unbedingt für sie gewünscht hatte. Edgar aus Hirschberg hoffte in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" jemanden zu finden, der seinen Schläger "in Ehren halten wird". Horst Lichter erkannte zwar sofort das Objekt, nur nicht die Initialen der bekannten Sportlegende. Anders im Händlerraum: Dort sorgte die Rarität für ein hitziges Bieterduell.

Das Objekt hing jahrelang bei ihm im Büro, nachdem es der Verkäufer bei einem Sportfest 1990 ersteigert hatte. Das passte zeitlich, denn laut Sven Deutschmanek war der Schläger der Marke Dunlop von 1988. "1936 hat in Wimbledon fast jeder mit Dunlop gespielt", erklärte der Experte die Wichtigkeit der Marke, die auch für Autoreifen bekannt ist. Dieser Tennisschläger stammte von Steffi Graf, "der Tennis-Ikone aus Deutschland, die 22 Grand-Slam-Turniere gewonnen hat", fuhr Deutschmanek fort. "1988 als Weltranglistenerste war ihr erfolgreichstes Jahr." In diesem Jahr hatte sie mit dem Schläger die Miami Open gespielt, gewonnen und den Schläger auch signiert.

Dunlop hatte im Steffi-Graf-Erfolgsjahr rund eine Million Exemplare des Modells Max 200G verkauft, schätzte der Experte und hinterfragte eine mögliche Fälschung der Signatur. Aber im Inneren des Schlägers waren zudem die Initialen der Tennisspielerin eingeklebt, hatte auch Lichter erkannt. "Und das hat man auf den anderen Schlägern nicht", so Deutschmanek. Damit war das Fälschungsthema wieder vom Tisch. Dieses Detail hatte der Verkäufer vorher nicht einmal bemerkt. Dennoch war er froh, dass sein Objekt als Original erkannt wurde. Zudem hatte die Sportlegende Steffi Graf auch die zugehörige Schlägertasche für die Charity-Versteigerung signiert. Für das kultige Objekt wünschte sich der Verkäufer 800 bis 1.000 Euro.

Bares für Rares: Tennisschläger erzielt mehr als 1.000 Euro

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Spiel, Satz und Sieg im Händlerraum: Ein Stück Sportgeschichte bei "Bares für Rares".

Deutschmanek setzte die Grenze seines Schätzpreises bei 1.000 Euro an – und "alles, was darüber passiert, ist dann Glück". Im Händlerraum erkannte zumindest Susanne Steiger schon von weitem, dass der Schläger von Steffi Graf war - als ihr Kollege Markus Wildhagen, der das Objekt in der Hand hielt, noch auf Signatursuche war. "Woher weißt du das?", fragte Wildhagen ganz erstaunt. Doch Händlerin Steiger hatte die versteckten Initialen bereits erkannt, als ihr Kollege den Dunlop-Schläger noch auf Mängel überprüfte. Gefunden hatte Wildhagen auch die nicht, denn laut Expertise war das Stück Tennisgeschichte in einem Top-Zustand.

"Ich war ein Riesen-Graf-Fan und fange mit 80 Euro an", scherzte Walter Lehnertz, und der Verkäufer freute sich über das Kult-Gebot: "Das habe ich gehofft." Danach erhöhte Lehnertz ohne Gegengebot gleich auf 280 Euro. Doch auch Wildhagen fand den Schläger "cool" und bot 300 Euro dafür. Sein Kollege David Suppes war aber wohl auch Steffi-Graf-Fan ... Und so stachelte Suppes ein Bieterduell mit Wildhagen an. Nachdem der Verkäufer den Preis aus der Expertise nannte, sprang er sogleich auf 700 Euro. Doch abgehängt hatte er Wildhagen damit noch lange nicht. Der hielt sich wacker im Spiel - selbst als die von Deutschmanek genannte Grenze von 1.000 Euro passiert wurde.

"Ich habe es leider befürchtet", gestand Suppes, als Wildhagen immer noch nicht locker ließ. Erst bei 1.200 Euro hieß es "Match gewonnen" für Suppes. "Jetzt soll er ihn haben", schnaufte Wildhagen erledigt. Der Verkäufer freute sich derweil nicht nur über das Geld, sondern auch darüber, "dass Steffi den Respekt bekommt".

Bares für Rares: Verkäufer lässt Deal platzen

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Der Optiker-Refraktionskasten.

Als weiteres Objekt der Montagsausgabe von "Bares für Rares" wurde ein alter Optiker-Refraktionskasten (1954) der Firma Oculus zur Bestimmung der Dioptrien von Sven Deutschmanek auf 100 bis 150 Euro taxiert. Gewünscht wurden vom Verkäufer ursprünglich 300 Euro, letztlich machte Händler Walter Lehnertz für 200 Euro das Geschäft.

Anhand einer Gravur und der Punzierung auf dem 875er-Silberhenkel einer Kristallschale (1921) verortete Heide Rezepa-Zabel das Objekt im Stil des Art nouveau nach Estland. Für die Zuckerschale aus Kreideglas wünschte sich der Verkäufer 200 Euro, die Expertin schätzte auf 280 bis 380 Euro und Markus Wildhagen zahlte 220 Euro.

Für eine düstere Pastell-Zeichnung des bekannten Künstlers Eugène Carrière Bianca erhielt der Verkäufer 1.350 Euro von Händler David Suppes. Expertin Bianca Berding hatte das Bild von 1888 auf 1.800 bis 2.200 Euro geschätzt. Gewünscht wurden 1.500 bis 2.000 Euro.

Heide Rezepa-Zabel datierte einen 585er-Gold-Armreif mit drei kleinen Steinen (Diamant, Saphir und Rubin) auf 1900. Der Wunschpreis lag bei 300 Euro. Rezepa-Zabel schätzte das "hübsche antike Stück" aber auf 800 bis 1.000 Euro, und Händlerin Susanne Steiger zahlte letztlich 700 Euro.

Ein Rosenthal-Mokkaservice, das anlässlich der Weltausstellung 1958 in Brüssel mit einer Auflage von nur fünf Sets neu aufgesetzt wurde, taxierte Berding auf 800 bis 1.200 Euro. Die Verkäuferin wünschte sich eigentlich 1.500 Euro, nahm die Händlerkarte aber dennoch an. Doch 900 Euro von Christian Vechtel waren ihr dann doch zu wenig. Kein Deal!