Wenn dieser Teller war, wofür Horst Lichter ihn hielt, dann würde es teuer werden. Konnte der Experte Albert Maier den Verdacht bestätigen?
"Und der fängt mit Pi an und hört mit casso auf?", wagte Lichter kaum, den weltberühmten Namen auszusprechen. "Lieber Horst, da hast du wie immer recht", bestätigte der Kunstexperte den Verdacht. Die Antwort sorgte für Herzrasen: "Ja!"
Immobilienmakler Achim aus Nideggen entdeckte den Teller beim Entrümpeln eines Hauses zusammen mit den Erben: "Wir hatten einen Antiquitätenhändler da. Auf den Teller ist der dann wie Schmidts Katze angesprungen."
Das konnte Experte Maier nur zu gut nachvollziehen: "Picasso ist natürlich ein heißbegehrter, wohlbekannter, eigentlich der bekannteste Künstler Europas." Den Wandteller ziert ein beliebtes Motiv: "Der Stier." "Picasso wollte eigentlich was produzieren für den kleinen Mann." In seiner Zeit in Vallauris fertigte der Künstler laut Maier mit Madoura viele Keramikwaren an. Der Hintergedanke des spanischen Malers: "Dann können die Leute meine Kunstwerke kaufen." Laut Maier ging dieser Plan nie auf: "Schon damals haben die Leute ihm diese Objekte aus den Händen gerissen. Er hat große Preise erzielt für seine Keramikarbeiten." Der Teller aus dem Jahr 1956 war limitiert auf 450 Stück. "Sowas ist international gesucht, wird international gehandelt. Es gibt nur einen kleinen Fehler: Er ist leicht, leicht beschädigt."
"Bares für Rares"-Händller kämpfen um den Picasso
"Unser Wunsch ist 2.000 Euro", verriet Gast Achim den Preis des Antiquitätenhändlers. Albert Maier schätzte den Wert jedoch weit höher: 3.000 bis 5.000 Euro. Horst Lichter schluckte: "Nein!" Doch Maier nickte: "Die werden so hoch gehandelt. Es gibt Teller von Picasso, da wird über 10.000 Euro bezahlt."
"Jetzt verstehen wir beide, warum der Antiquitätenhändler so spitz auf den Teller war", reichte Lichter dem Verkäufer Achim die Händlerkarte. Selbst konnte er den Hype um das Motiv nicht nachvollziehen: "Wenn man mal ganz ehrlich ist, meine Enkeltochter malt den Stier schöner."
Händler Christian Vechtel prüfte die Echtheit des Werks von Pablo Picasso: "Sehr schön! Wir sind alle begeistert! Picasso, Teller, Madoura, alles stimmt. Datiert, Relief signiert. Toll. So wie es sein soll." Ihn interessierte: "Wo haben Sie dieses Stück her?"
Achim erzählte die Geschichte vom Fund im Nachlass des zu räumenden Hauses und von der Reaktion des Antiquitätenhändlers. "Nach Rücksprache mit den Erben ist gesagt worden: Lass uns bei 'Bares für Rares' bewerben, um eventuell einen noch höheren Preis zu erzielen." Walter Lehnertz (links) fing mit seinen obligatorischen 80 Euro an, knallte aber noch eine Tausend davor. Schnell verdreifachten sich die Gebote. Christian Vechtel stieg bei 3.500 Euro aus. Diese Gelegenheit nutzte wiederum Julian Schmitz-Avila.
"Ich gebe Ihnen glatt 4.000 Euro", machte der Händler den Sack direkt zu. "Absoluter Zeitgeschmack. Perfekt!" Verkäufer Achim war ebenfalls mehr als zufrieden: "2.000 Euro mehr, als wir damals geboten bekommen haben bei der Hausentrümpelung. Das hat sich gelohnt hierherzukommen."
Die weiteren Objekte: Das goldene Schlangenarmband aus den 1960er-Jahren stammte aus Italien und war 4.000 Euro wert.Julian Schmitz-Avila blieb der einzige Interessent und kaufte die Schlange für 3.600 Euro: "Es ist ein ganz hübsches Schmuckstück - es besitzt eine schöne, ausgefallene Form." Das Konvolut aus Radierungen und Zeichnungen von Josef Hegenbarth schätzte Albert Maier auf 500 Euro. Der Verkäufer einigte sich mit Elke Velten indes auf 280 Euro. Die Sackausklopfmaschine aus der Zeit um 1900 machte mächtig Krach. Den Wert schätzte Experte Sven Deutschmanek auf 150 bis 250 Euro. Die Sackausklopfmaschine aus der Zeit um 1900 machte mächtig Krach. Den Wert schätzte Experte Sven Deutschmanek auf 150 bis 250 Euro. Die goldene Brosche mit Perlen aus den 1970er-Jahren stellte einen Meteoritenschauer dar und wurde mit 350 bis 400 Euro bewertet. Elke Velten bezahlte 370 Euro "für den schönen Sternschnuppenregen".
Dieser Artikel wurde verfasst von Bettina Friemel
Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares": Picasso beim Entrümpeln entdeckt" stammt von "Teleschau".