Ob ihnen das Glück hold sein würde? Sabine und Thomas brachten einen alten Geldspielautomaten zu "Bares für Rares". Zunächst funktionierte er noch. Später im Händlerraum schien Fortuna jedoch von dannen gegangen zu sein: Die Händler fummelten eigenmächtig an dem hakenden Gerät herum und sorgten so für einen Schreckmoment im Studio.
Zunächst aber zur Herkunft des Automaten: Das Paar erhielt ihn als Dank von einer Freundin, der es beim Ausräumen eines geerbten Hauses geholfen hatte. Der "Lohn" war dieses Spielgerät, das Sabine und Thomas sofort zu "Bares für Rares" bringen wollten. "Da ist kein Kabel dran, was mir große Freude macht", strahlte Horst Lichter, und Sven Deutschmanek gab ihm recht: "Das ist ein rein mechanisches Gerät aus den Anfängen von den Wandautomaten, die wir aus Kneipen kennen."
Bares für Rares: Spielautomat stammt aus den 1950er-Jahren
Tatsächlich: Das Produktionsjahr lag einige Zeit zurück: Der sogenannte Beromat der Firma Wulff Apparatebau GmbH wurde 1955 hergestellt. Ein Indiz für das Entstehungsjahr ließ sich unter anderem aus der Prüfplakette herauslesen. "Spielgeräte dürfen nur eine bestimmte Zeit betrieben werden", erläuterte der Experte, "dann brauchen sie eine neue Plakette". Man erkannte deutlich, dass dieser Automat eine Gültigkeit bis 31. März 1958 hatte.
Dass das sogenannte Dreiwalzengerät funktionstüchtig war, bewies Deutschmanek direkt am Objekt. Er warf eine Münze rein, betätige den Arm und drückte den Starter-Knopf. Alles bestens. Der einzige kleine Makel: Es gab ein paar Furnierrisse. Bei seiner Expertise kam Sven Deutschmanek auf 300 bis 400 Euro. Der Wunschpreis lag nur bei 250 Euro - das Glück schien den richtigen Weg einzuschlagen.
Schock bei "Bares für Rares": "Habt ihr's kaputt gemacht?"
Auch die Händler waren angetan von dem dekorativen Gerät. "Das ist schön", hörte man Jos van Katwijk staunen. Er probierte es gleich mal aus. "Haste gewonnen oder soll ich noch mal drehen?" Fabian Kahl half ein wenig nach und bediente das Gerät von Hand. Auf der Rückseite konnte man manuell an den Zahlen drehen. Denn: Eine Rolle schien zu haken.
Als die Noch-Besitzer den Raum betraten, stieg Jos van Katwijk ins Gespräch ein mit den Worten: "Eine Rolle ist ja schon defekt." - "Eigentlich nicht", reagierte Sabine irritiert. Hatten die Händler das Gerät beim Probieren zerstört? "Oh!", reagierte der Niederländer mit schlechtem Gewissen. "Wir haben es zwei-, dreimal probiert. Und es ging nicht."
"Habt ihr's kaputt gemacht?", fragte Sabine, nahm den Händlern aber sogleich die Anspannung: Dass man mit der Starter-Taste in der Mitte die erste Rolle separat stoppen konnte, konnte ihr Mann zur Beruhigung erläutern. Da fiel Jos van Katwijk und Fabian Kahl ein Stein vom Herzen. Auch beim Bieten waren sie es, die sich einen Wettstreit lieferten. Jos van Katwijk saß am längeren Hebel und gewann gegen Fabian Kahl. Der Einarmige Bandit ging für 500 Euro - also den doppelten Wunschpreis - an ihn.
Bares für Rares: Starker Preis für Zigarettenetui
Deutlich filigraner war das nächste Objekt der jüngsten "Bares für Rares"-Ausgabe: Die kleine Büste aus Alabaster, die aus der Zeit um 1900 stammte, war laut Colmar Schulte-Goltz 180 bis 200 Euro wert. Für 200 Euro wechselte das antike Objekt den Besitzer und erfreute nun Sarah Schreiber.
Einen echten Goldschatz präsentierten die nächsten Kandidaten. Das Zigarettenetui von Cartier schaffte es bei der Expertise von Wendela Horz auf den stolzen Schätzpreis von 6.500 bis 7.000 Euro. Auch die Händler waren Feuer und Flamme. Das in Paris ersteigerte Schätzchen aus 750er-Gold ging für 7.700 Euro an Susanne Steiger.
Deutlich weniger wertvoll, dafür massiv war das Objekt, das Hubert und Hans-Peter dabei hatten: Für die gusseiserne Tischwaage aus Amsterdam berechnete Sven Deutschmanek einen Wert von 80 bis 120 Euro. Jos van Katwijk war es, der den größten Gefallen an der Jugendstil-Waage der Marke Seca fand. Für das Gerät aus den Jahren 1905 bis 1910 zahlte er 120 Euro.
Zum Abschluss der Sendung wurde es noch einmal künstlerisch: Jens stellte vier Acrylarbeiten vor, die er einst von der Künstlerin Hilla Jablonsky höchstpersönlich bekommen hatte. Colmar Schulte-Goltz schätzte das Konvolut auf 1.200 bis 1.600 Euro. Die vier Bilder mit sogenannter informeller Kunst, die dem Betrachter die Interpretation des Gesehenen überlässt, konnte im Händlerraum die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Fabian Kahl gab dafür aber immerhin 730 Euro.
Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares"-Händler sind verwirrt: "Es ging nicht"" stammt von "Teleschau".